Donnerstag, 26. Dezember 2024

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Musik als Spiegel der Geschichte

Attendorn begeistert mit emotionalem Konzert zum Schicksalstag der Deutschen

Ein Abend voller musikalischer Höhepunkte und nachdenklicher Momente: Am Samstag, 9. November 2024, lud der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Attendorn 1889 e.V. zu seinem Jahreskonzert in die bis auf den letzten Platz gefüllte Stadthalle ein. Unter der Leitung von Markus Brüggemann präsentierten die Musikerinnen und Musiker ein Programm, das historische Tiefe und musikalischen Glanz vereinte.

Bereits mit der Eröffnung durch die „Fanfare for a New Horizon“ von Thomas Doss, dem traditionsreichen „Fehrbelliner Reitermarsch“ von Hermann Männecke und Jay Dawsons emotionalem „Abide with me“ wurde klar: Licht und Schatten der deutschen Geschichte standen an diesem Abend im Mittelpunkt. Der Musikzug schuf mit seiner Auswahl eine umfassende Darstellung der Ambivalenz der deutschen Vergangenheit.

Der erste Teil des Konzerts gipfelte in der Uraufführung des eigens hierfür von Lukas Steinberg komponierten Werks „09. November – Schicksalstag der Deutschen“. Die Komposition führte die Zuhörer durch prägende Ereignisse dieses besonderen Datums – von der Märzrevolution 1848 über die Ausrufung der Republik 1918, den Hitler-Putsch 1923 und die Reichspogromnacht 1938 bis hin zum Fall der Berliner Mauer 1989. Die dramatischen und berührenden Klänge sorgten für Gänsehaut und stehende Ovationen.

Den zweiten Teil des Abends bereicherte die AG Erinnerungskultur des St.-Ursula-Gymnasiums Attendorn mit Fotografien und Videosequenzen, die sie während einer Fahrt zur Gedenkstätte Stutthof erstellt hatte. Eindringlich erinnerten die Schülerinnen und Schüler an die Gräuel der Vergangenheit und warben dafür, die Lehren aus der Geschichte im Hier und Jetzt umzusetzen. Musikalisch untermalt wurde ihre Botschaft durch das Vokalpraktikum der Ursulinen, das mit den Stücken „Es reicht ein Mensch zu sein“ von Christoph Schulte und „Sänger in Ketten“ von Udo Jürgens tiefe Emotionen weckte.

Auch die Gegenwart fand ihren Platz im Konzertprogramm: Der „UNO-Marsch“ von Robert Stolz spiegelte die globalen Herausforderungen der heutigen Zeit wider, während Stücke wie „Sonderzug nach Pankow“ von Udo Lindenberg und „Nena!“ von Peter Kleine Schaars für fröhliches Mitwippen sorgten. Mit viel Leidenschaft und Charme brachten die Solisten Carl Philipp Koppen als „Udo“ und Dana Müller als „Nena“ das Publikum zum Strahlen.

Das Jahreskonzert des Musikzugs Attendorn war ein Abend voller Reflexion, Emotion und Gemeinschaft, der die Bedeutung von Musik als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart eindrucksvoll unter Beweis stellte. Ein Erlebnis, das dem Publikum sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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Musikzug Attendorn (Foto: Björn Bernhardt)

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