Moderne trifft auf Tradition
Abstrakte Landschaftsmalerei und eine Zeitreise zu den Wurzeln des alten Hospitals „St. Barbara“ – das Attendorner Krankenhaus setzt in seinem Eingangsbereich frische Akzente.
Ein weißgetünchtes schlichtes Kirchlein, eingezwängt zwischen der Ausfallstraße nach Helden und dem Industriegelände der LEWA Attendorn GmbH im Rücken: Dass die Hospitalkirche vor den Toren der Altstadt das letzte bauliche Relikt des einstigen Hospitalbezirks ist, wo bis Anfang des 20. Jahrhunderts Kranke und Arme gepflegt wurden, wissen nur wenige. Dass dort im Jahre 1665 nach amtlichen Dokumenten Ordensschwestern 22 Personen versorgten, vermutlich nur absolute Geschichts-Insider. Und auch, dass ein OP-Saal Ende der 1970er schon einiges mit unserem heutigen High-Tech-OP gemein hatte. All dies und noch mehr können Interessierte auf einer kleinen historischen Bilderreise erfahren, auf welche die Helios Klinik Attendorn in ihrem Foyer seine Gäste und Patienten mitnimmt. Mehr als 700 Jahre Krankenhausgeschichte in 20 Bildern zu erzählen, dieses Unterfangen mittels einer visuellen Zeittafel zu realisieren, wagt die Helios Klinik Attendorn. Seit Anfang des Jahres hängt eine aufwendig gefertigte Bildtafel im Foyer der Klinik am Hohler Weg.
„Uns war es ein echtes Anliegen, die lange Geschichte unseres Hauses für unsere Patienten und Besucher aufzubereiten und zu präsentieren, und damit einen kleinen Beitrag zur Attendorner Lokalgeschichte zu leisten“, sagt Klinikgeschäftsführerin Dr. Oksana Prajzel. Dafür sei man insbesondere dem Stadtarchiv, dem Nonnenorden der Kongregation der Schwestern der Christlichen Liebe und der Attendorner Ortsheimatpflegerin Birgit Haberhauer-Kuschel dankbar, die bei der Entstehung tatkräftig unterstützt haben. „Die Bildtafel ist nicht nur informativ, sondern bringt auch optisch frischen Wind in den Empfangsbereich“, so Dr. Prajzel. Sie stehe jedoch nicht alleine für das neue Ambiente im Foyer.

Auf einer eigens dafür reservierten Fläche können regionale Künstlerinnen und Künstler wieder regelmäßig ihre Werke dem Krankenhauspublikum im Rahmen von wechselnden Ausstellungen präsentieren. Den Anfang macht der Nümbrechter Maler und Kommunikationsdesigner Frank Henning, der seine „Abstrakten Landschaften“ vorstellt. „Die abstrakte Landschaftsmalerei soll durch harmonische und kraftvolle Farben den Besuchern und Patienten ein positives Gefühl vermitteln. Die angedeuteten Fluss- und Meer-Landschaften bieten besonders viel Raum für eine eigene Sichtweise und Interpretation“, so Henning, der noch bis zum 30. April ausstellt. Ausdrücklich eingeladen sind hierzu alle Kunstinteressierten, ob mit oder ohne Bezug zur Klinik.
Schmerz und Sorgen vergessen
„Ein Krankenhaus ist ein Ort der Begegnung, fast immer jedoch einer der unfreiwilligen Art. Kunst kann dann helfen, Schmerzen und Sorgen für einen Moment vergessen zu machen“, erklärt die Klinikleiterin, weshalb die Helios Klinik dieses Angebot startet. Sie nennt in dem Zusammenhang auch schon die Künstlerin, die ab Mai auf Frank Henning folgen wird: Die Lennestadt Malerin Edeltraut Sonntag zeigt ab dann ihre Landschaftsaquarelle und Porträts. Diese sollen bei den Betrachtern laut ihrer Aussage ausdrücklich positive Stimmungen auslösen.