Er war bereits zweimal wegen Schneemangels ausgefallen, der Skadiloppet, Kultlauf für alle Langlauffans. So hatten die Organisatoren frühzeitig geschaltet und das Sportevent im Bayerischen Wald kurzerhand von März auf Januar terminiert. Zwar war der Schnee dieses Mal ausreichend, Tauwetter hatte aber für eine nasse und schwere Strecke gesorgt, die, wie Attendorns Trainer Uli Selter betont, gerade bei den zahlreichen und zum Teil sehr steilen Anstiegen schon alles abverlangt.
Wie immer war das Rennen sehr international besetzt und schon Wochen zuvor mit ca. 1100 Teilnehmern für beide Tage völlig ausgebucht.
Am Start im Stadion Bretterschachten waren nicht weniger als 20 Aktive aus dem Bruse Sauerland Ski Team, einem Zusammenschluss von Sportlern aus insgesamt 12 Vereinen.
Dabei konnten die Aktiven des TV Attendorn zum Teil hervorragende Erfolge einfahren. Zunächst war es Julian Müller, der in sehr guten 1:21:36 in seinem ersten längeren Rennen über die 22 Kilometer als Youngster im Team den Sieg der U16 und einen Glaspokal der Joskawerke mit in die Hansestadt nehmen konnte.
Ebenfalls mit einem Glaspokal ausgezeichnet wurde die älteste Attendorner Starterin. Sabine Selter ließ nicht nur so manchen Youngster in der Gesamtwertung hinter sich sondern holte sich in 1:38:33 auch Rang drei der AK 55. Dabei lief die 56 jährige Pysiotherapeutin nur knapp hinter der Zweitplatzierten über die Finisline oberhalb von Bodenmais.
Für eine Überraschung sorgte Lea Selter, die studien-und praktikumsbedingt in der Vorbereitung nur äußerst spärlich trainieren konnte. Dennoch belegte sie in der starken Damenhauptklasse Rang 5 in guten 1:35:00,9.
„Ich versuche einfach zu sehen, was geht“, waren die Worte von Andre Müller, der nach längerem Krankheitsausfall erstmals wieder ein Rennen bestritt. Er hatte sich dabei als erfahrener Ultrasportler für die Marathonstrecke entschieden, die als Deutsche Meisterschaft ausgeschrieben war. Das etwas ging, konnte der H51 Läufer nach genau 2:28:30,1 von der Anzeigentafel hoch droben am Bretterschachten ablesen. Der 85. Gesamtplatz bescherte ihm in seiner Altersklasse zugleich einen 5. Rang der Deutschen Skimarathonmeisterschaften.
Genau 24 Stunden später stand mit Simone Berei erneut eine Sportlerin des TV Attendorn in der Startbox. 35 Kilometer in der klassischen Technik lautete hier die Zielvorgabe. In einem hochanspruchsvollen Rennen, dass nicht nur enorme Höhenunterschiede enthielt sondern auch technisch durch das sich in der Nacht stellenweise gebildete Eis in manchen Loipenabschnitten schwierig war erreichte sie in 3:14:19,8 Rang 178 in der Gesamtwertung und Platz 2 in ihrer Altersklasse.