Freitag, 24. Januar 2025

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Streu­obst­wie­se auf dem „Hei­li­gen Berg“

„Wenn ich wüss­te, dass mor­gen die Welt unter­gin­ge, wür­de ich heu­te noch ein Apfel­bäum­chen pflan­zen.“ War­um aber bis zum Welt­un­ter­gang war­ten, wenn wir mit dem Pflan­zen von Apfel­bäum­chen doch sofort begin­nen kön­nen!?

Die Idee, aus einer nicht genutz­ten Wie­sen­flä­che unter­halb des Ost­hofs des St.-Ursula-Gymnasiums eine Streu­obst­wie­se anzu­le­gen, war damit gebo­ren. Die ehe­ma­li­ge Schü­ler­ver­tre­tung aus der Jgst. Q2 skiz­zier­te gemein­sam mit Bio­lo­gie­leh­rer Mathi­as Rath die Leit­li­ni­en der Pla­nung, wobei schnell deut­lich wur­de, dass es nicht damit getan ist, irgend­wel­che Obst­bäu­me im Bau­markt zu kau­fen. Denn das Sau­er­land bie­tet mit sei­nen eher leh­mi­gen Böden, den teil­wei­se spä­ten Frös­ten und lang anhal­ten­den Näs­se­pe­ri­oden nicht unbe­dingt die aller­bes­ten Wachs­tums­be­din­gun­gen für Obst­ge­höl­ze.

Durch die von Herrn Rath ins Leben geru­fe­ne Zusam­men­ar­beit mit dem vom NABU initi­ier­ten Lea­der­pro­jekt „Süd­west­fa­lens blü­hen­de Viel­falt erhal­ten“ wur­de die­ses Pro­blem gelöst. Das Pro­jekt ver­folgt den Erhalt und die wei­te­re Ver­brei­tung alter Obst­sor­ten aus der Regi­on Süd­west­fa­len. Durch die­se Koope­ra­ti­on konn­te auf loka­le Obst­ge­höl­ze zurück­ge­grif­fen wer­den, von denen bekannt ist, dass sie auch im Sau­er­land gut gedei­hen.

In der 1. Pha­se des Pro­jek­tes krem­pel­ten flei­ßi­ge Schü­ler und Schü­le­rin­nen der Jgst. EF unter Lei­tung von Leh­rer Micha­el Kau­brüg­ge die Ärmel hoch, bau­ten zwei Hoch­bee­te und einen Kom­post zur spä­te­ren Nut­zung auf der Flä­che um das ehe­ma­li­ge Bie­nen­haus und ent­rüm­pel­ten die­ses.

In der 2. Pha­se wur­den am Tag der offe­nen Tür Bäum­chen mit so klang­vol­len Namen wie „Roter Rohr­mann“ in den vor­be­rei­te­ten Boden gesetzt. Auch hier tra­fen sich eini­ge tat­kräf­ti­ge Schü­ler und Schü­le­rin­nen der Jgst. EF und pflanz­ten die ers­ten acht Apfel- und Birn­bäu­me, die damit den Grund­stock für das Pro­jekt „Streu­obst­wie­se“ am SUG bil­den.

Mit der Pflan­zung allei­ne ist es natür­lich nicht getan: Streu­obst­wie­sen kön­nen wert­vol­le Lebens­räu­me wer­den, müs­sen aber exten­siv gepflegt wer­den. Die Bäu­me müs­sen regel­mä­ßig geschnit­ten wer­den, bestäu­ben­de Insek­ten­ar­ten, vor allem Wild­bie­nen sol­len eta­bliert wer­den, wozu sie Unter­stüt­zung in Form von Nist­hil­fen und wei­te­ren pol­len- und nek­tar­spen­den­den Blü­ten­pflan­zen außer den Obst­ge­höl­zen benö­ti­gen. Aus die­sen und ande­ren Not­wen­dig­kei­ten erge­ben sich diver­se Mög­lich­kei­ten der Ein­bin­dung in Schu­le, wie z.B. Bau und Gestal­tung von Wild­bie­nen­brut­ge­le­gen­hei­ten, Ver­ed­lungs­work­shops zur Erhal­tung der alten Obst­sor­ten, Wild­kräu­ter­pflan­zun­gen in den Hoch­bee­ten, etc….

Der zukünf­ti­ge Lebens­raum „Streu­obst­wie­se auf dem Hei­li­gen Berg“ bedarf also noch vie­ler wei­te­rer Schrit­te der Gestal­tung und der gemein­sa­men Arbeit an die­sem loh­nen­den Pro­jekt.

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