Donnerstag, 23. Januar 2025

Top 5 der Woche

Ähnlich

Trü­ber Start ins neue Arbeits­markt­jahr

Es hat sich zuge­zo­gen auf dem regio­na­len Arbeits­markt. Die Arbeits­lo­sig­keit steigt im Berichts­mo­nat Janu­ar merk­lich und mit ihr auch die Arbeits­lo­sen­quo­te. Bei nähe­rer Betrach­tung stellt man fest, sowohl im Ver­si­che­rungs­be­reich der Agen­tur für Arbeit als auch im Bereich der Grund­si­che­rung und somit in den bei­den Job­cen­tern, Kreis Sie­gen-Witt­gen­stein und Olpe, kommt es zu einem Auf­wuchs der zu betreu­en­den Kun­din­nen und Kun­den.

„Sai­son­üb­lich“ lau­tet ein Argu­ment, „mit der all­ge­mei­nen wirt­schaft­li­chen Lage ein­her­ge­hend“ lau­tet ein ande­rer Ansatz zur Erklä­rung der der­zei­ti­gen Ent­wick­lun­gen. Hin­zu kommt, dass auch bei den Jugend­li­chen ein Anstieg von 116 Per­so­nen zu ver­zeich­nen ist. Die drei­ein­halb Jah­re dau­ern­den Aus­bil­dun­gen ende­ten zum Jah­res­en­de 2023 und so ent­steht für eine kur­ze Zeit die soge­nann­te frik­tio­nel­le oder Such-Arbeits­lo­sig­keit. Da Fach­kräf­te aber wei­ter­hin gesucht wer­den ist zu erwar­ten, dass die gut aus­ge­bil­de­ten jun­gen Men­schen rasch ihren Weg in eine Erwerbs­tä­tig­keit fin­den.

Auf­fäl­lig ist auch der schein­ba­re Wider­spruch, das der­zeit bei stei­gen­der Arbeits­lo­sig­keit gleich­zei­tig ver­mehrt neue Stel­len­mel­dun­gen zu ver­zeich­nen sind. Mit­ar­bei­ter­frei­set­zung auf der einen Sei­te, Stel­len­mel­dung auf der ande­ren Sei­te: Bei einem Bestand von 3916 Stel­len sind allein im Berichts­mo­nat Janu­ar 858 neu hin­zu­ge­kom­men. 250 oder 41, 1 Pro­zent mehr als im Vor­mo­nat. Ste­pha­nie Krö­mer, Vor­sit­zen­de der Sie­ge­ner Arbeits­agen­tur, kom­men­tiert hier­zu: „Auch wenn die Arbeits­lo­sig­keit im Agen­tur­be­zirk einen Anstieg ver­zeich­net so wis­sen wir aus dem bestän­di­gen Dia­log mit den Arbeit­ge­be­rin­nen und Arbeit­ge­bern, dass die­se wei­ter­hin hän­de­rin­gend nach qua­lif­zier­tem Per­so­nal suchen. Der Anstieg der gemel­de­ten Stel­len unter­streicht das. Unse­re Auf­ga­be als Ver­mitt­le­rin am Markt liegt in der guten Bera­tung der Fir­men und Betrie­be und der arbeits­lo­sen Men­schen die zu uns kom­men. Wir freu­en uns über jeden, der sich für eine Qua­li­fi­zie­rung begeis­tern lässt. Denn hier liegt die Chan­ce: Das eige­ne Pro­fil so schär­fen, dass selbst in her­aus­for­dern­den Zei­ten die eige­ne Arbeits­kraft unver­zicht­bar scheint.“

Ent­wick­lun­gen in der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Beschäf­ti­gung

Die Ent­wick­lung der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ten Beschäf­ti­gung stimmt zumin­dest posi­tiv, ist sie doch ein Grad­mes­ser für die wirt­schaft­li­che Lage auf dem Arbeits­markt. Neben der Zahl der Arbeits­lo­sen zeigt die Zahl der Beschäf­tig­ten als wei­te­rer Indi­ka­tor, wie es um die Stim­mung und Auf­nah­me­fä­hig­keit bestellt ist. Auch lässt sich hier able­sen, wie emp­find­lich die hei­mi­schen Unter­neh­men auf die anhal­ten­den her­aus­for­dern­den Rah­men­be­din­gun­gen, der­zeit mit wei­ter nega­ti­vem Vor­zei­chen, reagie­ren.

Trotz einer anhal­tend schwie­ri­gen kon­junk­tu­rel­len Lage, gestie­ge­nen Kos­ten und nüch­ter­nen Erwar­tun­gen an die betrieb­li­chen Ent­wick­lun­gen, ver­zeich­net die sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gung einen leich­ten Zuwachs. Zwar fal­len die Stei­ge­run­gen abso­lut mit 48 Beschäf­ti­gung im Plus sehr gering aus, doch bleibt die Ent­wick­lung grund­sätz­lich posi­tiv. Und das unter­streicht ein­mal mehr, wie robust sich der Arbeits­markt auch unter anhal­tend wid­ri­gen Bedin­gun­gen ver­hält und das die hie­si­gen Unter­neh­men alles dar­an set­zen, mit Zuver­sicht in die Zukunft zu bli­cken. Sie hal­ten an ihren Mit­ar­bei­tern fest.

Sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gung in den Top ach­t¹ Asyl­her­kunfts­län­dern und der Ukrai­ne

img 5102

Beson­ders erfreu­lich fällt der Zuwachs an Beschäf­ti­gung von Arbeits­kräf­ten aus der Ukrai­ne und den acht Asyl­her­kunfts­län­dern aus. Die­se Erhö­hung fällt stär­ker aus, im Ver­gleich zur Gesamt­ent­wick­lung. Rund 11 Pro­zent der Beschäf­tig­ten im Agen­tur­be­zirk sind aus­län­di­sche Arbeits­kräf­te. Allein im ver­gan­ge­nen Jahr stieg deren Beschäf­ti­gung um 8 Pro­zent bei den Asyl­her­kunfts­län­dern und um 80 Pro­zent bei den Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­nern. Die vom IAB (Insti­tut für Arbeits­markt und Berufs­for­schung, IAB Kurz­be­richt 14/2023) getrof­fe­ne Aus­sa­ge, dass die Erwerbs­tä­tig­keit Geflüch­te­ter ein Jahr nach deren Zuzug steigt, gilt auch für unse­ren Agen­tur­be­zirk.

Job-Tur­bo zur Arbeits­markt­in­te­gra­ti­on von Geflüch­te­ten

Mit dem Job-Tur­bo hat sich die Bun­des­re­gie­rung zum Ziel gesetzt, geflüch­te­te Men­schen noch bes­ser in Arbeit zu beglei­ten. Chris­toph Sczudlik, Geschäfts­füh­rer des Job­cen­ters Kreis Sie­gen-Witt­gen­stein, begrüßt das Vor­ha­ben der Bun­des­re­gie­rung: „Die Beglei­tung von Schutz­su­chen­den auf ihrem Weg in Arbeit ist uns eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit. Ermu­tigt durch die Erfah­run­gen von zahl­rei­chen gelun­ge­nen Arbeits­auf­nah­men unter­stüt­zen und beglei­ten unse­re Bera­te­rin­nen und Bera­ter im Job­cen­ter Kreis Sie­gen-Witt­gen­stein jeden, der hier auch sei­nen beruf­li­chen Hei­mat­ha­fen ansteu­ert. Die Zie­le des Job-Tur­bos ver­deut­li­chen auch unse­re Marsch­rich­tung: Schnell und nach­hal­tig zugleich einen Job in unse­rer arbeits­markt­lich attrak­ti­ven Regi­on zu fin­den. Denn die Auf­nah­me einer Arbeit beinhal­tet neben dem Aspekt der finan­zi­el­len Absi­che­rung auch einen gesell­schaft­li­chen Teil­ha­be­aspekt: Sie erzeugt ein Gefühl ech­ter Zuge­hö­rig­keit.“

Auch Hans-Georg Völ­mi­cke, Geschäfts­füh­rer des Job­cen­ters Kreis Olpe, weiß um die Beson­der­hei­ten in der Inte­gra­ti­on von Men­schen mit Ein­wan­de­rungs­ge­schich­te: „Auch im Kreis Olpe bli­cken wir auf gestie­ge­ne Zuwachs­ra­ten in der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Beschäf­ti­gung sowohl für die Men­schen aus der Ukrai­ne als auch aus den acht Asyl­her­kunfts­län­dern. Wir freu­en uns, dass die Erwerbs­tä­tig­keit Geflüch­te­ter kon­ti­nu­ier­lich steigt. Wir erle­ben aber auch, dass die Her­aus­for­de­run­gen in der Zusam­men­ar­beit mit Schutz­su­chen­den auf dem Weg in Arbeit ande­re sind. Neben einem grund­stän­di­gen Sprach­er­werb braucht es viel Hil­fe bei der Ori­en­tie­rung der zukünf­ti­gen beruf­li­chen (Neu-) Aus­rich­tung unter ande­rem bei der Aner­ken­nung von beruf­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen aus der Hei­mat. Das kön­nen wir im Job­cen­ter nicht allei­ne. Hier­für braucht es das Netz­werk. Dafür arbei­ten wir Hand-in-Hand mit exter­nen Part­nern wie den Trä­gern von Deutsch­sprach­kur­sen, Wei­ter­bil­dungs­an­bie­tern und sozia­len Wohl­fahrts­ver­bän­den. Durch den Job-Tur­bo inten­si­vie­ren wir die­se Zusam­men­ar­beit wei­ter und ermu­ti­gen alle Akteu­re den Weg gemein­sam mit uns zu gehen.“

In ihrer Vor­sitz­funk­ti­on resü­miert Ste­pha­nie Krö­mer: „Wir begrü­ßen den Job-Tur­bo und das Vor­ha­ben der Regie­rung. Unser Ziel ist es, den hier leben­den Men­schen nach erfolg­tem Ankom­men eine beruf­li­che Per­spek­ti­ve zu bie­ten. Unter­stützt wer­den wir dabei von der hei­mi­schen Wirt­schaft: Neben einer offe­nen Hal­tung ist ein gro­ßes Enga­ge­ment spür­bar, die­sen Men­schen die Hand zu rei­chen und betrieb­li­cher­seits mög­li­che Hür­den gemein­sam zu meis­tern. Auch wenn die Spra­che noch nicht per­fekt ist oder es an beruf­li­chen Kennt­nis­sen man­gelt so wird die Moti­va­ti­on und Leis­tungs­be­reit­schaft geschätzt und man sucht gemein­sam nach Lösun­gen. Die Fir­men in unse­rer Regi­on reagie­ren vor­bild­lich. Wir suchen Fach­kräf­te und fin­den sie in den Men­schen, die sich für unse­re Regi­on ent­schie­den haben.“

Wich­ti­ge Tele­fon­num­mern und unser eSer­vice:
0800 4 5555 00: Kos­ten­freie Ser­vice­num­mer für Arbeit­neh­mer
0800 4 5555 20: Kos­ten­freie Ser­vice­num­mer für Arbeit­ge­ber
0271 2301 800: Ser­vice­num­mer für Jugend­li­che
https://www.arbeitsagentur.de/eServices

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Beliebte Beiträge