Samstag, 25. Januar 2025

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Hohe Aus­zeich­nung für Mat­hil­de Feh­ling aus Atten­dorn

Bun­des­prä­si­dent Frank-Wal­ter Stein­mei­er hat Mat­hil­de Feh­ling aus Atten­dorn die Ver­dienst­me­dail­le des Ver­dienst­or­dens der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ver­lie­hen. In einer Fei­er­stun­de im Olper Kreis­haus hän­dig­te Land­rat Theo Mel­cher die Aus­zeich­nung heu­te (20. Janu­ar 2023) aus und über­mit­tel­te die Glück­wün­sche des Staats­ober­haup­tes.

Dabei wür­dig­te der Land­rat das im sozia­len Bereich jahr­zehn­te­lan­ge, viel­fäl­ti­ge und ehren­amt­li­che Enga­ge­ment von Mat­hil­de Feh­ling. Hier­mit hat sie sich aus­zeich­nungs­wür­di­ge Ver­diens­te erwor­ben.

Mat­hil­de Feh­ling ist ver­hei­ra­tet, Mut­ter von zwei Töch­tern und inzwi­schen Rent­ne­rin. Schon in den 1960er-Jah­ren begann ihr sozia­les Enga­ge­ment in Atten­dorn. Sie wur­de Cari­tas­hel­fe­rin und war in der Pfarr­ge­mein­de St. Johan­nes Bap­tist aktiv, sei es als Mit­or­ga­ni­sa­to­rin und Betreue­rin von Kin­der­frei­zei­ten, als Tischmut­ter in der Kom­mu­ni­on­vor­be­rei­tung oder als Firm­hel­fe­rin. Im Rah­men ihrer Mit­ar­beit im Mis­si­ons­kreis orga­ni­sier­te sie Basa­re, Grup­pen­tref­fen und schick­te regel­mä­ßig Pake­te nach Tan­sa­nia.

Im Jahr 1976 knüpf­te Mat­hil­de Feh­ling ers­te Kon­tak­te in die ehe­ma­li­ge DDR. Als Kol­ping­mit­glied pfleg­te sie Freund­schaf­ten mit Fami­li­en in Leip­zig. Sie sam­mel­te Klei­dung und Nah­rungs­mit­tel für ver­schie­de­ne bedürf­ti­ge Fami­li­en, orga­ni­sier­te aber auch in Leip­zig Hil­fe mit Baby­aus­stat­tun­gen und Medi­ka­men­ten. Das tat sie vie­le Jah­re lang.

In ihrem Wohn­ort Atten­dorn unter­stütz­te Mat­hil­de Feh­ling Flücht­lin­ge, stand ihnen mit Rat und Tat zur Sei­te, half ihnen bei der Woh­nungs­su­che, der Aus­stat­tung von Woh­nun­gen und bei Behör­den­gän­gen. Sie leis­te­te den Men­schen eben­falls Hil­fe bei der Suche nach Arbeit und bei ihrem Start in ein neu­es Leben.

Mat­hil­de Feh­ling war Mit­be­grün­de­rin einer Haus­auf­ga­ben­hil­fe für Kin­der mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund und ver­mit­tel­te als Kon­takt­per­son für den Sozi­al­dienst Katho­li­scher Frau­en die Betreu­ung sozi­al benach­tei­lig­ter Men­schen in Atten­dorn. An der Grün­dung der Grup­pe „Frau­en nach dem Krebs“, inzwi­schen umbe­nannt in „Leben mit Krebs“, wirk­te sie lan­ge mit.

Fer­ner war sie betei­ligt an der Grün­dung der öku­me­ni­schen Kran­ken­haus­hil­fe. Als jah­re­lan­ge Vor­sit­zen­de orga­ni­sier­te sie und über­nahm selbst zahl­rei­che Besuchs­diens­te im sei­ner­zei­ti­gen St.-Barbara-Krankenhaus in Atten­dorn. Seit 1980, also seit der Grün­dung, ist Mat­hil­de Feh­ling Mit­glied der Arbeits­ge­mein­schaft „Begeg­nung in Atten­dorn“. Ziel die­ser AG ist es, die Begeg­nung zwi­schen Men­schen mit und ohne Behin­de­rung zu för­dern. Seit 1981 wur­den alle zwei Jah­re Feri­en­frei­zei­ten durch­ge­führt, an denen Mat­hil­de Feh­ling nicht nur teil­nahm, son­dern die sie auch bis heu­te noch mit­or­ga­ni­siert.

Eine Viel­zahl von „guten Taten“ sind mit dem Namen von Mat­hil­de – genannt „Thil­la“ – Feh­ling in Atten­dorn und weit dar­über hin­aus ver­bun­den. Ihr gro­ßes sozia­les Enga­ge­ment geht ein­her mit gro­ßer Zurück­hal­tung, Beschei­den­heit und Herz­lich­keit.

Chris­ti­an Pospi­schil, Bür­ger­meis­ter der Han­se­stadt Atten­dorn, ver­si­cher­te in sei­nem Gruß­wort, dass sich sehr vie­le Men­schen mit­freu­en wür­den über die­se beson­de­re Aus­zeich­nung. „Ehrun­gen, das ist, wenn die Gerech­tig­keit ihren lie­bens­wür­di­gen Tag hat“, zitier­te Pospi­schil den ers­ten Bun­des­kanz­ler der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, Kon­rad Ade­nau­er. Ein solch „lie­bens­wür­di­ger Tag“ sei heu­te, weil „Thil­la“ Feh­ling mit beein­dru­cken­der Herz­lich­keit viel für ande­re Men­schen bewegt habe.

Lau­da­tor Jochen Rit­ter lob­te Mat­hil­de Feh­ling dafür, dass sie für vie­le Men­schen die Aus­sichts­lo­sig­keit in eine Per­spek­ti­ve ver­wan­delt habe. Sie habe enorm viel Gutes stets aus dem Hin­ter­grund geleis­tet, lob­te der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te, der die Geehr­te bereits aus Schul­zei­ten kennt und zu schät­zen gelernt hat.

„Thil­la“ Feh­ling selbst bedank­te sich bei ihrem Ehe­mann Theo und der gesam­ten Fami­lie (zu ihr zäh­len zwei Töch­ter und fünf Enkel­kin­der) dafür, dass ihr Enga­ge­ment mit­ge­tra­gen und geför­dert wor­den sei. „Ich freue mich ein­fach“, beton­te die Geehr­te.

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