Besser hätte die Generalprobe wohl kaum laufen können. „Ich habe das Rennen praktisch als Standortbestimmung vor dem nächsten Wochenende in der Schweiz gesehen“, erläuterte ein sichtlich zufriedener Benjamin Selter. An besagtem nächstem Wochenende wird der Langläufer aus den Reihen des TV Attendorn immerhin im Elitefeld gemeinsam mit Norwegern, Schweden, Schweizern und vielen anderen Nationen im Engadin rund um Sankt Moritz und Pontresina über 55 Kilometer an den Start gehen. Hier konnte er bei Minustemperaturen von unter 20 Grad bereits in der vergangenen Saison für Furore sorgen. Die Generalprobe aber war ein Rennen über 10 Kilometer in Bad Berleburg-Girkhausen. Dabei offenbarte der 25jährige Student mehr als deutlich seine momentane tolle Form. In hervorragenden 24:55 bewältigte er die viermal zu durchlaufende sehr anspruchsvoll 2,5 km – Schleife und lag schließlich deutlich mit 1:42 Minuten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Antonius Schmalor vom SC Hagen-Wildewiese. Nur eine Sekunde dahinter platzierte sich der Berleburger Till Hartmann auf Gesamtrang drei.

Im Rennen über 7,5  Kilometer der Frauen schließlich konnte Melina Schöttes erneut unter Beweis stellen, dass nicht nur bei den Herren sondern auch bei den Damen die momentan Schnellsten in NRW aus dem Kreis Olpe kommen.

21:30 stoppte die Uhr bei der 23 jährigen vom SC Oberhundem. Trotzdem zeigte sich die erfahrene Athletin nicht zufrieden mit dem Rennverlauf: „Es sollte ein erster Test sein, aber ich habe gemerkt es geht noch nicht, der Puls ist noch viel zu hoch und ich fühle mich platt. Nach gesundheitlichen Problemen zum Jahreswechsel musste ich die Skimarathons in Italien auslassen und bin  noch lange nicht wieder auf dem gewohnten Level.“  Eigentlich stände der Dolomitenlauf, das größte Langlaufevent Österreichs auf dem Plan am nächsten Wochenende. Besonders schmerzhaft für die engagierte Sportlerin dürfte die Tatsache sein, dass sie dieses Worldloppetrennen 2020 sogar sensationell gewinnen konnte und eigentlich als Titelverteidigerin an den Start gehen wollte.

„Ich habe für die kommenden Wochen alle Rennen abgesagt und werde frühestens im Februar wieder Wettkämpfe laufen. Die Ärzte gehen davon aus, dass die Boosterimpfe vor Weihnachten meinen Körper doch mehr belastet hat wie eigentlich üblich, was wohl bei Leistungssportlern häufiger der Fall sein kann. Trotzdem sehe ich die Impfung als absolut wichtig an, zumal wir im Winter mit vielen verschiedenen Sportlern unterwegs sind. Ich hoffe einfach mal, dass es bei mir langsam wieder aufwärts geht,“ muss sich die angehende Physiotherapeutin in Geduld üben.

Für weitere gute Ergebnisse auf der Girkhäuser Steinert aber sorgten zwei Altersklassenathleten aus dem Langlaufteam des TV Attendorn. Zunächst zeigte Sabine Selter mit einer 27ger Zeit über anspruchsvolle 7,5 Kilometer ihre aktuelle gute Form und ließ erste Erwartungen an den Halbmarathon in Oberammergau in zwei Woche aufkommen, bei der sie sich zuletzt häufiger ein Plätzchen auf dem begehrten Podest sichern konnte. Genau dort wird auch Uli Rauchheld am Start stehen. Der mit Abstand älteste Starter am vergangenen Wochenende (Jg.1950) lief ein bravouröses Rennen über 10 Kilometer und wird beim König-Ludwig-Lauf in zwei Wochen in seiner Altersklasse sicherlich ein Wörtchen mitreden. Begeistert vom Coronaschutzkonzept des SC Girkhausen zeigte sich unterdessen Attendorns Trainer Uli Selter. „ Einzelstarts, Einlasskontrollen und Abstandsvorgaben – eine perfekte Vorbereitung und Durchführung“, so Selter, der verletzungsbedingt selber nicht starten konnte. 

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