Samstag, 25. Januar 2025

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“Medi­en­scouts-Schu­le gegen Cyber­mob­bing 2021/22”

Als eine von nur 66 Schu­len in NRW wird das Rivi­us Gym­na­si­um von der Lan­des­an­stalt für Medi­en mit dem erst­mals ver­lie­he­nen Son­der­ab­zei­chen „Medi­en­scouts – Schu­le gegen Cyber­mob­bing 2021/22“ aus­ge­zeich­net. Seit 2017 wer­den Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Jahr­gangs­stu­fen 8 und 9 regel­mä­ßig von den Leh­re­rin­nen Anja Gül­ker und Pami­na Hegen­berg zu Medi­en­be­ra­tern aus­ge­bil­det. Inzwi­schen bie­ten mehr als 30 Schü­le­rin­nen und Schü­ler als „digi­ta­le Hel­den“ Medi­en­un­ter­stüt­zung auf Augen­hö­he an.

Sie tra­gen im Schul­all­tag viel­fäl­tig zur Prä­ven­ti­ons- und Bera­tungs­ar­beit im Hin­blick auf den Umgang mit Grenz­über­schrei­tun­gen im Netz und Pro­ble­men wie Cyber­mob­bing, Sex­ting, Hate Speech, Fake News oder exzes­si­ver Medi­en­nut­zung bei.

Für die kon­ti­nu­ier­li­che und erfolg­rei­che Umset­zung der Medi­en­scouts-Arbeit in der Schul­pra­xis wur­de das Rivi­us Gym­na­si­um nun wie­der­holt mit der begehr­ten Urkun­de der Lan­des­an­stalt für Medi­en (LfM) aus­ge­zeich­net.

Gera­de in Zei­ten von Coro­na bestim­men digi­ta­le Medi­en zuneh­mend stark den Lebens­all­tag von Kin­dern und Jugend­li­chen. In vie­ler­lei Hin­sicht erleich­tern sie ihn und eröff­nen einen Zugang zur Welt, doch ber­gen sie auch Risi­ken. Die Medi­en­scouts Digi­ta­le Hel­den unter­stüt­zen Schü­le­rin­nen und Schü­ler beim selbst­be­stimm­ten, siche­ren und fai­ren Umgang mit digi­ta­len Medi­en.

Dabei sind Prä­ven­ti­on von Cyber­mob­bing und fach­lich kom­pe­ten­te Bera­tung und Inter­ven­ti­on bei digi­ta­len Grenz­über­schrei­tun­gen das Kern­an­lie­gen. Lei­der erle­ben vie­le Kin­der und Jugend­li­che im Umgang mit den sozia­len Medi­en schon sehr früh, dass aus Spaß Spott wird, der weit über den Schul­hof hin­aus, bis nach Hau­se führt. Jugend­schutz­be­rich­te war­nen, dass der Ton här­ter wird und Kin­der und Jugend­li­che in den Fän­gen der sozia­len Medi­en mit den Phä­no­me­nen von Hass, Cyber­mob­bing und Radi­ka­li­sie­rungs­ten­den­zen kon­fron­tiert wer­den. Cyber­mob­bing hat dabei vie­le Gesich­ter und ist nicht immer leicht zu erken­nen, da es sich zunächst nicht von ande­ren For­men der Ver­let­zung oder Trau­er und Betrof­fen­heit unter­schei­den lässt. Auch im vir­tu­el­len Klas­sen­zim­mer fal­len Hass und Het­ze nicht immer direkt auf. Geht es um die Inter­ven­ti­on bei Cyber­mob­bing, gibt es Fäl­le, die sich im Klas­sen­raum rela­tiv leicht lösen las­sen, aber auch schwie­ri­ge­re Fäl­le von Cyber­mob­bing und ande­ren digi­ta­len Grenz­über­schrei­tun­gen, wo auch die Poli­zei mit ein­ge­schal­tet wer­den muss. Fest steht, in der Coro­na­zeit ist die Zahl der Betrof­fe­nen enorm ange­stie­gen, da sich das Sozi­al­ver­hal­ten der Kin­der und Jugend­li­chen mehr und mehr ins Digi­ta­le ver­la­gert. Laut der JIM Stu­die 2020 erle­ben bereits 38% aller 12 bis 19Jährigen, dass jemand übers Han­dy oder Inter­net „fer­tig gemacht“ wird.

Das Prüf­sie­gel zeich­net das Rivi­us Gym­na­si­um dafür aus, dass die Ver­mitt­lung von Medi­en­kom­pe­tenz einen Schwer­punkt im Schul­le­ben und im Schul­pro­gramm dar­stellt. Die Medi­en­prä­ven­ti­on und ‑bera­tung wird durch die Medi­en­scouts Digi­ta­le Hel­den zu einem wich­ti­gen Bestand­teil der Bera­tungs­ar­beit und durch Aus­bil­dung wei­te­rer Peer-group-Bera­ter gesi­chert.

Die­sem Anspruch kommt das Rivi­us Gym­na­si­um durch den Wahl­pflicht­kurs „Sozia­le Medi­en und Kom­mu­ni­ka­ti­on“ der Jahr­gangs­stu­fen acht und neun nach.

Medi­en­scouts Digi­ta­le Hel­den set­zen sich hier umfas­send mit medi­en­päd­ago­gi­schen The­men aus­ein­an­der wie Daten­schutz, Urhe­ber­rech­te, Per­sön­lich­keits­rech­te, For­men der Selbst­dar­stel­lung im Netz, Influen­cing, Fake News und der Bedeu­tung von Social Bots für Mei­nungs­bil­dung und Demo­kra­tie bis hin zu Prä­ven­ti­on und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten bei Grenz­über­schrei­tun­gen wie Cyber­mob­bing, Sex­ting, Cyber­g­roo­ming, Hate Speech, Radi­ka­lis­mus im Netz oder Online-Sucht / Spiel­sucht. Wert­vol­le Unter­stüt­zung, ins­be­son­de­re auch für die Schu­lung der Bera­tungs­lehr­kräf­te, lie­fert die Teil­ha­be am Men­to­ren­pro­gramm des Frank­fur­ter Teams Digi­ta­le Hel­den, das mit Online-Fort­bil­dun­gen, dem Aus­tausch in Dis­kus­si­ons­fo­ren und der fach­li­chen Betreu­ung bei der Erstel­lung des Prä­ven­ti­ons­kon­zepts und eines Digi­ta­len Not­fall­plans unter­stützt.

Die Coro­na-Pan­de­mie ist auch für die Medi­en­scouts Digi­ta­le Hel­den am Rivi­us eine gro­ße Her­aus­for­de­rung. Dem Peer-to-Peer Ansatz fol­gend, setzt die Schü­ler­men­to­ren­tä­tig­keit auf das spe­zi­el­le Ver­trau­ens­ver­hält­nis zwi­schen Gleich­alt­ri­gen, das die Schü­ler­men­to­ren zu einer ers­ten Anlauf­stel­le macht.

Das Herz­stück der Men­to­ren­ar­beit sind die Klas­sen­be­su­che, in denen die Medi­en­scouts Digi­ta­le Hel­den beson­ders in den Klas­sen fünf bis sie­ben Tipps geben, was bei der Nut­zung sozia­ler Netz­wer­ke zu beden­ken ist und anhand von Bei­spie­len erpro­ben, wie man sich bei Cyber­mob­bing oder Beläs­ti­gung durch Ket­ten­brie­fe oder Gewalt­vi­de­os rich­tig ver­hält. Die Medi­en­scouts setz­ten im letz­ten Schul­jahr coro­nabe­dingt auf Online-Ange­bo­te. So ent­stand anläss­lich des Safer Inter­net Day 21 eine digi­ta­le Pinn­wand zum The­ma „Was glaubst du? Mei­nungs­bil­dung zwi­schen Fakt und Fake“ mit dem die enga­gier­te Grup­pe der Schul­ge­mein­schaft einen medi­en­päd­ago­gi­schen Par­cours und Hilfs­an­ge­bo­te zur Ver­fü­gung stellt.

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