Geteilte Autofahrten, intelligente Straßenbeleuchtung, eine Plattform, die das Gießen von Bäumen organisiert oder ein digitaler Zwilling einer Stadt, der Planungen um vieles vereinfacht: Was solche Ideen mit Südwestfalen zu tun haben und wie hier smarte Städte und Gemeinden gestaltet werden (sollen): Das konnte man auf der diesjährigen südwestfälischen „Smart Cities: Konferenz“ erfahren. Live übertragen aus der Alten Realschule in Arnsberg drehte sich alles um nachhaltige und kluge Stadtentwicklung. Rund 100 Teilnehmende waren in der Spitze im digitalen Raum mit dabei.

Fünf Pionierkommunen gehen in Südwestfalen voran und zeigen mit ihren Smart-City-Strategien, wie man Städte und Gemeinden in der Region lebenswerter und fit für die Zukunft machen kann. In großer Runde stellten die Projektmanager:innen aus Arnsberg, Bad Berleburg, Menden, Olpe und Soest auf der „Smart Cities: Konferenz“ erstmals vor, wie sie in den letzten zwei Jahren gemeinsam mit den Bürger:innen ihre Strategien erarbeitet haben und welche Schwerpunkte sie setzen.

Abschauen erlaubt! Fünf arbeiten vor, die gesamte Region profitiert

In allen Kommunen konnten die Bürger:innen Ideen einbringen, die in die Strategien eingeflossen sind. In den nächsten Jahren sollen nun konkrete Projekte umgesetzt werden. Diese reichen von Experimentierräumen für New Work über die Einrichtung von Stadtlaboren als Begegnungs- und Informationsraum rund um digitale Trends bis hin zur klugen Nutzung von Umwelt, Verkehrs- und Klimadaten für die Stadtentwicklung.

„Von den Strategien, Projekten und Ideen, die in den Pionierkommunen entwickelt werden, soll im Endeffekt die gesamte Region profitieren. Das ist das Besondere am südwestfälischen Smart-City-Ansatz“, erklärte Matthias Barutowicz. Er ist in der Südwestfalen Agentur für den Wissenstransfer im Modellprojekt zuständig und arbeitet eng mit den Pionierkommunen, aber auch mit weiteren interessierten Kommunen in der Region zusammen. „Alles, was in unserer ‚kleinen‘ Runde erarbeitet wird, teilen wir mit den restlichen Kommunen und weiteren Interessierten in der Region, zum Beispiel auch hier auf der ‘Smart Cities: Konferenz‘.“

Was macht Südwestfalen zu einer smarten Region?

Warum Südwestfalen einen guten Nährboden für das Smart-City-Modellprojekt liefert? Mit dieser Frage startete der Nachmittagsteil der Konferenz. In einer Podiumsdiskussion tauschten sich Christoph van Gemmeren aus dem NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung und Dr. Stephanie Arens, die Leiterin der REGIONALE 2025, aus mit Vertreter:innen aus der Kreisverwaltung, der Wirtschaft und der UTOPiA Südwestfalen, bei der sich junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren engagieren.

„Unsere Region hat unglaublich viele Kompetenzen und Potenziale, wenn es darum geht, smarte Projekte umzusetzen“, fasst Dr. Stephanie Arens die Ergebnisse der Diskussion zusammen. „Zum einen haben wir hier innovative Unternehmen, Start-ups und Hochschulen, aber eben auch Menschen und Institutionen, die gut zusammenarbeiten und so die Region gemeinsam voranbringen. Zum anderen haben wir hier auch die Verbindung zwischen Smart City und der REGIONALE 2025. So sind zum Beispiel alle fünf Pionierkommunen auch an Projekten der REGIONALE beteiligt. Aus dem Zusammenspiel zwischen diesen beiden Programmen werden sich viele wertvolle Synergien für die Region ergeben.“

Offene regionale Datenplattform soll Zusammenarbeit vereinfachen

Weitere Vorträge und ein Impulsprogramm auf drei verschiedenen digitalen Bühnen zeigten, wie vielfältig das Themenfeld Smart Cities ist und auch, wie viele Möglichkeiten es hier in der Region gibt, sich dem Thema zu nähern. So stellte beispielsweise Robin Eisbach aus Menden die Idee einer „Offenen Regionalen Datenplattform“ vor. An diesem gemeinsamen Projekt wird im Kreise der Pionierkommunen derzeit fleißig gearbeitet. Ziel ist es, eine Plattform zu etablieren, auf der zum Beispiel Umwelt-, Verkehrs oder Klimadaten offen geteilt werden können und auf die alle interessierten Kommunen in der Region Zugriff haben. Das Projekt soll die interkommunale Zusammenarbeit in Südwestfalen noch einfacher machen.

Dass das Modellprojekt „Smart Cities: 5 für Südwestfalen“ immer mehr in der Region ankommt, machte Matthias Barutowicz zum Abschluss der Veranstaltung noch einmal deutlich: „Auf der ersten Konferenz im November 2020 haben wir die ‚Smart City Rahmenstrategie‘ vorgestellt, unsere Definition, wie wir das Thema Smart Cities in Südwestfalen angehen wollen. Seitdem haben wir insgesamt 14 Mitmacherkommunen gewonnen, die sich der Strategie angeschlossen haben und so beim Modellprojekt mitmachen. Für uns ist das ein riesengroßer Erfolg.“ Auch weitere Kommunen seien herzlich eingeladen, beim Modellprojekt mitzumachen. „Das geht nicht nur über die Rahmenstrategie. Wir haben auch das Format der ‘Smart Cities: Schule‘, bei dem sich Kommunen regelmäßig treffen und austauschen.“

Weitere Informationen zum Modellprojekt „Smart Cities: 5 für Südwestfalen“ findet man hier: https://smartcities-suedwestfalen.com

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Die Projektmanager:innen aus den Pionierkommunen stellten im Rahmen der „Smart Cities: Konferenz“ vor, wie sie gemeinsam mit Bürger:innen ihre Smart-City-Strategien erarbeitet haben. (Foto: Rouven Theiß)
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Die „Smart Cities: Konferenz“ wurde live aus der Alten Realschule in Arnsberg übertragen. In der Spitze waren 100 Teilnehmende bei der hybriden Veranstaltung dabei. (Foto: Johanna Maurer, Südwestfalen Agentur)
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In einer Podiumsdiskussion ging es um die Frage: „Was macht Südwestfalen zu einer smarten Region?“. An der Diskussion beteiligten sich v.l.n.r. Jörn Peters vom Kreis Soest, Guido Sauerland von der nexoma GmbH, Dr. Stephanie Arens von der Südwestfalen Agentur, Rabea Leikop als Vertreterin der UTOPiA Südwestfalen und Christoph van Gemmeren vom NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. (Foto: Johanna Maurer, Südwestfalen Agentur)
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