Mittwoch, 12. Februar 2025

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Die gpaNRW ist sich sicher: „Sta­bi­le Stadt­fi­nan­zen sind ein Atten­dor­ner Mar­ken­zei­chen!“

Ein sie­ben­köp­fi­ges Prüf­team der Gemein­de­prü­fungs­an­stalt Nord­rhein-West­fa­len (gpaNRW) hat sich in Atten­dorn die The­men­be­rei­che Finan­zen, Betei­li­gun­gen, Offe­ne Ganz­tags­schu­le (OGS), Ver­ga­be, Fried­hofs­we­sen und Ver­kehrs­flä­chen genau ange­schaut. Die Ergeb­nis­se und Hand­lungs­emp­feh­lun­gen wur­den im Haupt- und Finanz­aus­schuss vor­ge­stellt.


„Die Stadt Atten­dorn besitzt grund­so­li­de Stadt­fi­nan­zen. Die Han­se­stadt ist seit 2016 wirt­schaft­lich schul­den­frei und ver­fügt über eine gute Eigen­ka­pi­tal­aus­stat­tung. Atten­dorn ist fähig Inves­ti­tio­nen in Zukunfts­fel­der vor­zu­neh­men und gleich­zei­tig die Haus­halts­sta­bi­li­tät zu erhal­ten. Die sehr gute Haus­halts­si­tua­ti­on soll­te Ansporn sein, auch die Ver­wal­tungs­struk­tu­ren und
–pro­zes­se wei­ter zu ver­bes­sern“, erklärt gpa-Prä­si­dent Hein­rich Böcke­lühr anläss­lich der Vor­stel­lung des Prü­fungs­be­rich­tes.


„Die Han­se­stadt Atten­dorn konn­te in den Jah­ren 2013 bis 2019 posi­ti­ve Jah­res­er­geb­nis­se erzie­len. Im inter­kom­mu­na­len Ver­gleich erreich­te sie im Jahr 2019 sogar das bes­te Jah­res­er­geb­nis im Seg­ment der mitt­le­ren kreis­an­ge­hö­ri­gen Kom­mu­nen. Den Akteu­ren im Rat­haus gelang es in den ver­gan­ge­nen Jah­ren das städ­ti­sche Ver­mö­gen zu ver­meh­ren“, ana­ly­siert gpa-Prü­fer Mar­kus Dasch­ner die außer­ge­wöhn­lich gute Haus­halts­si­tua­ti­on, ohne dabei den Blick in eine Zukunft mit Her­aus­for­de­run­gen zu ver­säu­men: „Die Stadt­ver­wal­tung plant für die kom­men­den Haus­halts­jah­re mit jähr­li­chen Defi­zi­ten, die mit einer teil­wei­sen Inan­spruch­nah­me der Aus­gleichs­rück­la­ge auf­ge­fan­gen wer­den sol­len. Die vor- und umsich­ti­gen Pla­nun­gen unter­stüt­zen wir aus­drück­lich. Das vor­han­de­ne Finanz­fun­da­ment ist geeig­net, um in unsi­che­ren Zei­ten die rich­ti­gen Ant­wor­ten auf die anste­hen­den Zukunfts­auf­ga­ben zu geben.“


Die Han­se­stadt ver­fügt über eine Betei­li­gungs­struk­tur mit mitt­le­rer Kom­ple­xi­tät. „Die städ­ti­schen Betei­li­gun­gen haben den Haus­halt in den Jah­ren 2016 – 2018 um durch­schnitt­lich eine Mil­li­on Euro ent­las­tet“, skiz­ziert gpa-Pro­jekt­lei­te­rin Ute Lede­bur die finan­zi­el­le Rele­vanz. Die dar­aus resul­tie­ren­den Anfor­de­run­gen an das Betei­li­gungs­ma­nage­ment wer­den von die­sem nach Ansicht der gpaNRW ganz über­wie­gend erfüllt.


Die Betreu­ungs­an­ge­bo­te der Offe­nen Ganz­tags­schu­le (OGS) erfreu­en sich seit Jah­ren stei­gen-der Nach­fra­ge. Die Stadt Atten­dorn bil­det hier kei­ne Aus­nah­me. Aller­dings ist der Fehl­be­trag je OGS-Schü­ler ver­gleichs­wei­se hoch. Ein Grund hier­für sind hohe frei­wil­li­ge Zuschüs­se. „Wir zei­gen in unse­rem Bericht Hand­lungs­emp­feh­lun­gen auf, die mit­tel- und lang­fris­tig in den Blick genom­men wer­den soll­ten“, erläu­tert Ute Lede­bur die Prü­fungs­er­geb­nis­se.


Das Ver­ga­be­we­sen wur­de von der Lan­des­be­hör­de mit Sitz in Her­ne eben­falls unter die Lupe genom­men. Posi­tiv bewer­tet das gpa-Prüf­team die Inan­spruch­nah­me der Zen­tra­len Ver­ga­be­stel­le (ZVS) des Krei­ses Sie­gen-Witt­gen­stein. „Dadurch wird die Ein­heit­lich­keit und Rechts­si­cher­heit von Ver­ga­ben erhöht. Aus die­sem Grund soll­ten zukünf­tig alle Ver­ga­ben über die ZVS abge­wi­ckelt wer­den“, rät Ute Lede­bur. In der Neu­auf­stel­lung der Ver­ga­be­dienst­an­wei­sung, einer regel­mä­ßi­gen Schwach­stel­len­ana­ly­se zur Kor­rup­ti­ons­prä­ven­ti­on und der Imple­men­tie­rung eines Bau­in­ves­ti­ti­ons­con­trol­lings sieht die gpaNRW noch Opti­mie­rungs­po­ten­zia­le. Die Neu­auf­stel­lung der Ver­ga­be­dienst­an­wei­sung hat die Han­se­stadt Atten­dorn auf­grund der Emp­feh­lun­gen der gpaNRW schon auf den Weg gebracht.


„Das Fried­hofs­we­sen ist nicht nur in der Han­se­stadt Atten­dorn einem erheb­li­chen Ver­än­de­rungs­pro­zess aus­ge­setzt. Die­ser liegt in einer Aus­dif­fe­ren­zie­rung der Bestat­tungs­for­men sowie einem gesell­schaft­lich-kul­tu­rel­len Wan­del begrün­det. Die Stadt­ver­wal­tung reagiert auf die­se Ver­än­de­run­gen, nutzt eine Fach­soft­ware und ver­bes­sert die Daten­la­ge mit der Ein­füh­rung eines Geo-Infor­ma­ti­ons­sys­tems. Die Infor­ma­ti­ons- und Daten­grund­la­ge zu opti­mie­ren ist wich­tig, um dar­aus die nächs­ten Maß­nah­men abzu­lei­ten“, berich­tet Mar­kus Dasch­ner.


Die Erhal­tung der Ver­kehrs­flä­chen stellt vie­le Kom­mu­nen in NRW vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Die Han­se­stadt bil­det hier kei­ne Aus­nah­me. „Erfreu­lich ist, dass die Stadt­ver­wal­tung sich die­ser Auf­ga­be stellt. Eine Stra­ßen­be­stands- und Zustands­er­fas­sung wur­de 2018 durch­ge­führt, ein Wirt­schafts­we­ge­kon­zept ist in Pla­nung und eini­ge Stra­ßen­bau­pro­jek­te wur­den in das Innen-stadt­ent­wick­lungs­kon­zept inte­griert“, stellt gpa-Prü­fer Mar­kus Dasch­ner aner­ken­nend fest. Da-mit der Erhalt und die Pfle­ge von Stra­ßen, Wegen und Plät­zen auch wei­ter­hin gelingt, emp­fiehlt die gpaNRW eine Gesamt­stra­te­gie mit Zie­len für alle Ver­kehrs­flä­chen zu ent­wi­ckeln sowie die Daten­la­ge zu ver­voll­stän­di­gen.


„Die Han­se­stadt Atten­dorn setzt mit ihrer Haus­halts­si­tua­ti­on lan­des­wei­te Maß­stä­be. Die kern-gesun­den Stadt­fi­nan­zen bil­den das Fun­da­ment, um die Attrak­ti­vi­tät und Lebens­qua­li­tät wei­ter zu stei­gern. Aller­dings soll­ten sie auch Moti­va­ti­on sein, um die vor­han­de­ne Orga­ni­sa­ti­on immer wie­der auf die Mög­lich­keit von Pro­zess­op­ti­mie­run­gen zu unter­su­chen. Wir bestär­ken Sie dar­in den Kurs kern­ge­sun­der Stadt­fi­nan­zen zu hal­ten. Sie haben bewie­sen, dass Ihr Kom­pass funk­tio­niert“, unter­streicht gpa-Prä­si­dent Hein­rich Böcke­lühr.


Bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Pospi­schil und Käm­me­rer Klaus Hese­ner nah­men den Prü­fungs­be­richt vor der Sit­zung des Haupt- und Finanz­aus­schus­ses in der Stadt­hal­le Atten­dorn ger­ne an: „Wir dan­ken der Gemein­de­prü­fungs­an­stalt Nord­rhein-West­fa­len für die inten­si­ve Prü­fung die­ser wich­ti­gen The­men­fel­der. Das posi­ti­ve Gesamt­ergeb­nis freut uns sehr. Die kon­struk­ti­ven Hand-lungs­emp­feh­lun­gen wer­den wir nach Mög­lich­keit umset­zen.“


Info zur gpaNRW
Die gpaNRW ist Teil der staat­li­chen Auf­sicht des Lan­des über die Kom­mu­nen und wur­de im Jahr 2003 gegrün­det. Sie hat ihren Sitz in Her­ne. Ihr ist durch Gesetz und Gemein­de­ord­nung die über­ört­li­che Prü­fung aller 396 Kom­mu­nen, der 30 Krei­se sowie der Städ­te­re­gi­on Aachen, der bei­den Land­schafts­ver­bän­de und des Regio­nal­ver­ban­des Ruhr (RVR) über­tra­gen. Prä­si­dent der gpaNRW ist seit Okto­ber 2017 Bür­ger­meis­ter a.D. Hein­rich Böcke­lühr.
Die gpaNRW ver­öf­fent­licht ihre Prüf­be­rich­te auf ihrer Home­page unter www.gpa.nrw.de.

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