Mitten im Lockdown der Corona-Pandemie blickt die Volksbank Bigge-Lenne dennoch auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2020 zurück, wie Andreas Ermecke, Bernd Griese und Michael Griese, die Vorstände der Volksbank, berichten. „Ein außergewöhnliches Geschäftsjahr 2020 ist vergangen, dessen Verlauf fast von Beginn an von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt war. Wichtiges Anliegen war es uns, auch unter diesen Bedingungen unsere Mitglieder und Kunden bestmöglich zu beraten und zu unterstützen“, so Michael Griese.

Die Summe der Geschäfte, die die Volksbank mit ihren Mitgliedern und Kunden betreibt, das sogenannte Kundengesamtvolumen stieg um 7,9 Prozent auf 4,234 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme erhöht sich um 9,1 Prozent auf 2,149 Mrd.  Euro. „Über 47.000 Mitglieder und über 85.000 Kunden schenkten uns ihr Vertrauen. Vertrauen ist die Währung der Zukunft.“  Ziehe man den Bilanzstrich unter das Geschäftsjahr, habe die Volksbank Bigge-Lenne 2020 stabile Erträge erwirtschaftet, so fassten die Vorstandsmitglieder der Volksbank Bigge-Lenne das Jahresergebnis 2020 in einer Pressemitteilung zusammen.

Auswirkungen der Corona-Krise auf Kreditnachfrage

Infolge der Corona-Krise erlebte die Volksbank Bigge-Lenne im vergangenen Jahr eine hohe Nachfrage nach Mitteln der öffentlichen Förderbanken, das berichtet Firmenkundenvorstand Andreas Ermecke. „In 2020 haben wir insgesamt ein Fördervolumen von 92 Millionen (+ 43 Mio. Euro) – davon allein 46,5 Millionen Euro an Corona-Hilfsprogrammen – für Unternehmen und Selbständige im Kreis Olpe und im Hochsauerlandkreis zugesagt. Diese Fördermittel helfen unseren Betrieben, die Krise möglichst gesund zu überstehen. Die Corona-Pandemie hat uns alle im zurückliegenden Jahr intensiv gefordert und sie fordert uns weiter.“ Bankgeschäfte wurden und werden digital und telefonisch sichergestellt. Viele Anfragen von Firmenkunden, zum Beispiel zu den Förderkrediten aus dem KfW-Corona-Programm, wurden bearbeitet, unzählige Beratungsgespräche geführt werden. „Große Teile der regionalen Wirtschaft an Bigge und Lenne leiden aktuell immer noch unter der Corona-Krise“, wie Andreas Ermecke berichtet. „Dies betrifft beispielsweise das Gastgewerbe oder den Tourismus, aber zum Beispiel auch den Einzelhandel. Fest steht jedoch, dass die Corona-Krise und ihre Folgen uns in der Region noch über lange Zeit belasten werden. Als Genossenschaftsbank stehen wir Mitgliedern, Kunden und insbesondere auch unser regionalen Wirtschaft zuverlässig zur Seite. Das Kreditgeschäft war unser Wachstumstreiber: der Anstieg des Kundenkreditvolumens um 7,2 Prozent auf 1,855 Mrd. Euro ist erfreulich. Ein Wachstum in diesem Segment bedeutet, dass wir in unserem Geschäftsgebiet Marktanteile gewinnen konnten“, so Ermecke.

Investieren ist das neue Sparen – Finanzierungsbedarf für Immobilien gestiegen

Bei den Privatkunden lag der Schwerpunkt neben dem Erwerb von Wohneigentum bei energetischen Modernisierungsmaßnahmen im Wohnungsbau. Im privaten Baufinanzierungsbereich verzeichnete die Bank ebenfalls solide Geschäfte. Das Baufinanzierungsvolumen stieg um 9,7 Prozent auf 620,3 Millionen Euro. 101 Objekte mit einem Gesamtvolumen von 17,3 Millionen Euro wurden von den Immobilienspezialisten der Volksbank vermittelt. „Der Engpass liegt derzeit im Einkauf von Immobilien. Insbesondere durch die Entwicklungen während der Corona-Krise ist der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ungebremst hoch. Für Hausbesitzer, die jetzt verkaufen möchten, bieten sich gute Chancen“, so Bernd Griese.

Sparquote seit Corona gestiegen

Durch die Kontaktbeschränkungen in Verbindung mit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hat sich das Sparverhalten der privaten Haushalte deutlich verändert. In Krisen – wie auch aktuell – legen die Menschen deutlich mehr von ihrem Einkommen beiseite. „Dabei parken unsere Kunden ihre Rücklagen trotz des Nullzinsniveaus noch immer überwiegend auf Giro- und Sparkonten“, erklärt Bernd Griese. Insgesamt 2,379 Mrd.  Euro (2019: 2,193 Milliarden Euro; + 8,5 Prozent) an Einlagen verzeichnet die Volksbank Bigge-Lenne auf ihren Konten – liquide Mittel, die für die Kunden kurzfristig verfügbar sind, aber gleichzeitig als Anlage keinen Ertrag mehr einbringen.

Lohnende Alternativen für Mitglieder und Kunden sind nach wie vor Aktien und Investmentfonds, die sich selbst im Krisenjahr 2020 als stabile Anlageform erwiesen haben. So mussten Anleger hier aufgrund der robusten Aktienpreisentwicklung nach einem zwischenzeitlichen Einbruch im Frühjahr kaum Bewertungsverluste ihres Geldvermögens hinnehmen. „Mit einer individuellen Zusammenstellung aus Fonds, Anleihen, Zertifikaten und kapitalbildenden Versicherungen können unsere Kunden je nach persönlicher Anlagementalität die für sich passende Struktur finden und trotz des Niedrigzinses Erträge mit ihren Rücklagen erzielen“, so Griese. Spannend ist darüber hinaus aber auch der digitale Anlage-Assistent „MeinInvest“ auf der Homepage der Bank. Hier können fondsbasierte Anlagen vom Einmalbetrag bis hin zum monatlichen Sparplan auch ohne persönliche Beratung online abgeschlossen werden. Durch die Beantwortung weniger Fragen zu den ganz persönlichen Präferenzen kann eine auf die individuellen Ziele abgestimmte Anlageempfehlung berechnet werden. Diese kann auch als Grundlage für eine spätere persönliche Beratung herangezogen werden: Ein Angebot, das auch im vergangenen Jahr bereits viele Kunden genutzt haben. So wuchsen die Wertpapierbestände von 571 Mio. Euro auf 624 Mio. Euro (+ 9,3%).

Neben den Wertpapieren werde auch Gold sowie der neu aufgelegte Goldsparplan immer stärker nachgefragt. „Gold ist als Teil des Vermögens -egal ob als Barren oder Münzen – eine sinnvolle langfristige Geldanlage. Im Gegensatz zu einigen Währungen verzeichnete Gold in den letzten beiden Jahrzehnten sogar signifikante Preissteigerungen.“

Neues Standortkonzept und verändertes Kundenverhalten

Im Sommer 2019 hatte die Volksbank Bigge-Lenne ihre Strategie für die nächsten 4 Jahre vorgestellt. Dies beinhaltete die Neuausrichtung der Bank und ein neues Standortkonzept mit nur noch zehn statt wie bisher 23 personenbesetzten Filialen. Ein großer Meilenstein sei der Abschluss der Veränderungen der Filialstrukturen Ende Januar 2021 gewesen.  „Wir haben Strukturen und Abläufe an das deutlich veränderte Kundenverhalten, bedingt durch die Digitalisierung, angepasst. Dies führte, wie angekündigt, zu weiteren personellen Verschlankungen in allen Bereichen. Damit verbunden waren auch zahlreiche Umbesetzungen, die die Bank mit umfangreichen Qualifizierungsmaßnahmen begleitet hat.“ Aus- und Weiterbildung wird bei der Volksbank immer noch groß geschrieben: 19 junge Menschen (18 in 2019) absolvieren ihre Ausbildung bei der Volksbank.

Trend zu Online-Banking steigt weiterhin

Die große Mehrheit der Bankgeschäfte erledigt der Kunde heute selbstständig und digital – an 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. 75% unserer Kunden führen ihre Konten zwischenzeitlich online. Dazu bieten wir den persönlichen Service vor Ort. Erst bei Themen wie Geldanlage, Immobilienfinanzierung oder Altersvorsorge entsteht persönlicher Beratungsbedarf“, erläutert Michael Griese.

Spenden und Crowdfunding für Vereine und die Region

Die Corona-Krise hat Veranstaltern und Vereinen besonders zugesetzt. In dieser Situation wird die Rolle der Volksbank als Förderer des kulturellen Lebens besonders deutlich. „Durch die Förderung von Bildung, Sport und Kultur steigern wir damit die Lebensqualität in der Region ganz entscheidend. So flossen 2020 in gemeinnützige, soziale und kulturelle Aktivitäten mehr als 227.000 Euro in Form von Spenden und Sponsoring. Für die betroffenen Vereine und Einrichtungen sind diese Zuwendungen besonders in der aktuellen Zeit eine große Hilfe, da diese so gut wie keine Einnahmen erzielen konnten“, erläutert Michael Griese. Zusätzlich wurden durch Crowdfundingprojekte 88.000 Euro für die Region eingesammelt. Auch in diesem Jahr wird die Volksbank Vereine in der Region unterstützen und insgesamt 100.000 Euro für Crowdfunding-Projekte zur Verfügung stellen. Michael Griese verwies abschließend auf das Steueraufkommen der Volksbank (rund  5 Mio. Euro). Fazit zur wirtschaftlichen Situation der Bank: „Die Volksbank Bigge-Lenne ist grundsolide und am Markt erfolgreich.“

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick

(Stand: 31.12.2020)

Volksbank Bigge-Lenne eG31.12.201931.12.2020Veränderung in %
Bilanzsumme1,970 Mrd. Euro2,149 Mrd. Euro+ 9,1
Gesamtkundenanlagen2,177 Mrd. Euro2,379 Mrd. Euro+ 8,5
Kundenkreditvolumen1,731 Mrd. Euro1,855 Mrd. Euro+ 7,2
Kundengesamtvolumen3,908 Mrd. Euro4,234 Mrd. Euro+ 7,9
Eigenkapital197 Mio. Euro205 Mio. Euro+ 4,1
Mitarbeiterkapazitäten292  276– 5,5
davon Auszubildende18  19 
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