Bislang war die Hansestadt Attendorn ein mehr oder weniger weißer Fleck auf der Landkarte der Wettermessungen. Das hat sich geändert, denn seit kurzem werden auch in Attendorn die wichtigsten Wetterdaten erhoben.
Meinolf und Julian Pape haben vor der Hanseschule, die in genau 311 Metern Höhe liegt, eine „Bodenstation“ errichtet. Die beiden Diplom-Geographen aus Winterberg ermitteln mit der Station im Auftrag der Hansestadt Attendorn eine ganze Reihe von Parametern. Mit einem empfindlichen Sensor misst sie die Temperatur in zwei Metern Höhe genauso wie eine Handbreit über dem Boden. Zuverlässige Messwerte liefert die Station auch zu Luftdruck, Niederschlagsmengen, Windgeschwindigkeit und Windrichtung.
Besonders interessant für den Raum Attendorn: Die Station erfasst darüber hinaus Daten zu Temperatur und Feuchtigkeit in 25 Zentimetern Bodentiefe. Gerade diese Angaben sind nach den trockenen Sommern der Jahre 2018 bis 2022 und der nachfolgenden Borkenkäferkatastrophe immer wichtiger geworden.
Anhand der gesammelten Messdaten lassen sich auch Wetterentwicklungen prognostizieren. Extremwetterereignisse wie schwere Stürmen oder Starkregen können dann bei zukünftigen Gefahrensituationen korrekt eingeschätzt werden. Mit zunehmender Messdauer wird es langfristig sogar möglich sein, zusätzlich die Klimaentwicklung in Attendorn zu verfolgen.
Die Messwerte können auf der Website des Wetterportals Sauerland www.wetter-sauerland.de live verfolgt werden. Per Mausklick auf eine der Stationen werden die aktuellen Messwerte anzeigt. Auf der Seite https://www.wetter-sauerland.de/wetterstation/attendorn/ finden Interessierte auch alle Infos zum Attendorner Wettergeschehen.
Zugleich besteht die Möglichkeit, die einzelnen Parameter mit den anderen rund 80 Stationen des Messnetzes zu vergleichen. Mit jeder Station mehr im Netz steigt das Wissen über das regionale „Sauerland-Wetter“ und damit auch die Qualität der örtlichen Wettervorhersage.