Sonntag, 26. Januar 2025

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Abge­ord­ne­te Neza­hat Bara­da­ri sorgt sich um Kul­tur­er­be im Sau­er­land

Die euro­päi­sche Uni­on plant eine Über­ar­bei­tung der Richt­li­ni­en in Bezug auf die berufs­be­ding­te Expo­si­ti­on gegen­über Blei. Soll­te es zu einer strik­ten Umset­zung kom­men, sorgt sich die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Neza­hat Bara­da­ri um das imma­te­ri­el­le Kul­tur­er­be im Sau­er­land. “Die neu­en Grenz­wer­te haben poten­zi­ell mas­si­ve Aus­wir­kun­gen auf das Schüt­zen­we­sen und den Orgel­bau. Für his­to­ri­schen Schieß­sport ist uns von Sei­ten der EU-Kom­mis­si­on signa­li­siert wor­den, dass es eine Aus­nah­me geben wird. Für den Orgel- und Instru­men­ten­bau ist dies bis­her nicht gesche­hen”, so Bara­da­ri, die Mit­glied im Gesund­heits- und EU-Aus­schuss des Deut­schen Bun­des­ta­ges ist. Sie set­ze sich aber dafür ein, dass dies eben­falls erreicht wer­de.

“Blei ist im Orgel­bau nicht sub­sti­tu­ier­bar. Der Ver­lust an Exper­ti­se und Arbeits­plät­zen wäre unwie­der­bring­lich. Die Pro­duk­ti­on wür­de sich ins Aus­land ver­la­gern – wo kei­nes­falls so hohe Stan­dards ein­ge­hal­ten wer­den, wie dies heu­te im Deut­schen Hand­werk der Fall ist. Man ist dort auf höchs­te Sicher­heit und den Schutz der Mit­ar­bei­ter bedacht.” Bara­da­ri enga­giert sich des­halb auf meh­re­ren Ebe­nen für Ände­run­gen in der Richt­li­nie. Unter ande­rem habe man das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Sozia­les zu einer Stel­lung­nah­me auf­ge­for­dert, um auf die Pro­ble­ma­tik auf­merk­sam zu machen. Die Zeit wür­de nun lang­sam knapp.

Die Abge­ord­ne­te zeigt sich ins­ge­samt den­noch vor­sich­tig opti­mis­tisch: “Noch ist es mög­lich, eine Aus­nah­me­re­ge­lung zu errei­chen und den Orgel- und Instru­men­ten­bau in Deutsch­land zu erhal­ten. Die­ses Hand­werk hat eine gro­ße kul­tu­rel­le Bedeu­tung für unser Land. Eben­so wie beim Schüt­zen­we­sen ist dies auch von der UNESCO bestä­tigt. Ich bin mir sicher, dass wir für die Orgel­bau­er in Deutsch­land und dem Sau­er­land eben­falls zu einer guten Lösung kom­men wer­den.” Das Schüt­zen­we­sen war 2015, der Orgel­bau 2016 von der UNESCO als imma­te­ri­el­les Kul­tur­er­be der Mensch­heit aner­kannt wor­den. Im Kreis Olpe und im Mär­ki­schen Kreis gibt es eine Viel­zahl his­to­ri­scher Orgeln, die teil­wei­se bis in das 16. und 17. Jahr­hun­dert zurück­ge­hen.

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