Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Marlies Heer aus Kirchveischede die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. In einer Feierstunde im Olper Kreishaus händigte Landrat Theo Melcher die Auszeichnung heute (8. März 2023) aus und übermittelte die Glückwünsche des Staatsoberhauptes.

Marlies Heer hat durch ihr jahrzehntelanges Engagement für das Allgemeinwohl und das Heimatdorf Kirchveischede auszeichnungswürdige Verdienste erworben. Marlies Heer ist verheiratet, hat zwei Söhne sowie fünf Enkelkinder und war bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2008 als Lehrerin tätig – unter anderem an der seinerzeitigen Dorfschule Kirchveischede und zuletzt an der ehemaligen Kaiser-Otto-Hauptschule in Elspe.

Mehr als 30 Jahre unterstützte Marlies Heer die seinerzeit von ihr mitaufgebaute Kooperation der Hauptschule Elspe mit der Partnerschule San Gregorio in Uruguay. Auch nach Beendigung der Schulkooperation sorgt sie privat unter anderem mit der Organisation eines wöchentlichen Waffelbackens sowie bei der Planung und Durchführung des traditionellen Kutschertreffens in ihrem Heimatdorf Kirchveischede für finanzielle Ressourcen. Wenn materielle Hilfen in Form von Kinderkleidung, Schuhen oder Schreibmaterial benötigt werden, führt sie entsprechende Sammlungen durch.

Ebenfalls aus ihrer Zeit als Lehrerin entstammt der „Marlies-Heer-Sozialpreis“, den Schülerinnen und Schüler erhielten, die sich in besonderer Weise durch ihr Sozialverhalten auszeichneten.

Zudem engagiert sich Marlies Heer aktiv in den örtlichen Vereinen von Kirchveischede. Viele Jahre war sie im Vorstand des Dorf- und Heimatvereins (früher Heimat- und Verkehrsverein) aktiv – zunächst als 2. Vorsitzende, dann als 1. Vorsitzende. Ihr Engagement gilt der Verschönerung des Dorfes. Dazu zählt das Sauberhalten von Park, Wegen und Flächen ebenso wie die Organisation von Blumenschmuck. Sie ist federführend bei der Vorbereitung und auch Durchführung des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ (früher „Unser Dorf soll schöner werden“) beteiligt. Kirchveischede wurde daraufhin mehrfach zum „schönsten Dorf im Sauerland“ gewählt und ist auf Landesebene bereits mit dem Titel „Golddorf“ prämiert worden. Zuletzt gab es im Landeswettbewerb 2022 „Silber“.

Auch an der Gestaltung örtlicher Feste wie der 1000-Jahr-Feier, dem Weihnachtsweg und dem Kreativweg wirkt Marlies Heer aktiv mit. Außerdem ist sie seit 20 Jahren Redakteurin der Dorfzeitung, die mehrmals im Jahr über das Leben und Wirken der Bürgerinnen und Bürger in Kirchveischede berichtet. Viele Jahre konnte man den Garten der Eheleute Marlies und Josef „Jüppe“ Heer bewundern, unter anderem am „Tag des offenen Gartens“. Sie organisierte Live-Musik und verkaufte Kuchen, so dass sie in der Lage war, eine vierstellige Summe an gemeinnützige Organisationen wie z.B. an die Christoffel-Blindenmission oder die Aktion Kindertraum weiterzuleiten.

In der Flüchtlingshilfe ist Marlies Heer ebenfalls aktiv. Sie vermittelt seit 2015 Wohnungen und organisierte Sprachunterricht, den sie auch selbst durchführte. Besonders um eine Familie, an deren Zusammenführung sie maßgeblich beteiligt war, kümmerte sie sich intensiv. Noch heute werden unter ihrer Federführung Frühstückstreffen für Flüchtlinge durchgeführt.

Tobias Puspas, Bürgermeister der Stadt Lennestadt, hob die Bedeutung dieser hohen Auszeichnung hervor. In Zeiten, in denen ein solches Engagement wie das von Marlies Heer immer seltener werde, sei es wichtig, mit der Verdienstmedaille ein Zeichen zu setzen.

Laudatorin Rita Balve-Epe hatte mit Kerstin Brauer die Auszeichnung namens des Frauen-Union (Kreisverband Olpe und Stadtverband Lennestadt) angeregt. Rita Balve-Epe benannte in unterhaltsamer Form wichtige Punkte in der Vita von Marlies Heer und bezeichnete sie als „besonders engagierten, großartigen Menschen“. Stets habe die Geehrte gemeinnützig für das Allgemeinwohl gehandelt.

Marlies Heer selbst zeigte sich „ganz überwältigt“ und „mächtig stolz“: „Ich weiß, diese Ehre zu schätzen.“ Sie dankte ihrem Ehemann, der Familie sowie allen Unterstützern, die ihr nie eine Absage zur Hilfe erteilt hätten.

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