Wie vielfältig die Projekte der REGIONALE 2025 in Südwestfalen sind, hat die letzte Ausschusssitzung 2022 einmal mehr verdeutlicht. Mit dem „FH3 – Future Home 3.0“ hat ein Projekt den dritten Stern bekommen. In Warstein bauen junge Menschen eine alte Anwaltskanzlei in einem ehemaligen Apothekengebäude um und erschaffen eine zentrale Anlaufstelle für Kultur, Begegnung und Bildung für die gesamte Stadt! Das Entscheidungsgremium der REGIONALE 2025 befasste sich außerdem mit der Neuerfindung des Dorfes, multifunktionalen Orten für die Menschen der Region, nachhaltigem Bauen und Kunst für den ländlichen Raum. Die Projekte stammen aus allen fünf Kreisen und sind unterschiedlich weit fortgeschritten. Elf Vorhaben wurden insgesamt ausgezeichnet.

Während zehn Projekte sich neu auf den Weg gemacht haben oder einen großen Schritt Richtung Umsetzung gegangen sind, hat ein Vorhaben den dritten Stern erhalten. Mehr geht nicht! Das bedeutet: Die Förderung ist sicher.

  • 3. Stern: „FH3“: Future Home 3.0“ (Warstein)
    In Warstein entsteht das „FH3 – Future Home 3.0“. Organisiert und konzipiert von jungen und ehrenamtlich aktiven Menschen aus Warstein wird aus einer alten Anwaltskanzlei ein sogenannter Dritter Ort. Der Verein „We love Warstein“ möchte eine zentrale Anlaufstelle für Kultur, Begegnung und Bildung schaffen. Das „FH3“ steht allen Menschen, Vereinen und Aktiven in der Stadt offen und soll ganz variabel genutzt werden. Derzeit laufen die Umbauarbeiten in der Innenstadt, um in einer ehemaligen Kanzlei Platz zu schaffen für Events aller Art, als auch zur Schaffung eines hochmodernen und flexiblen Raumkonzepts für kreatives Arbeiten. Theateraufführungen, Konzerte, Kunstausstellungen sollen in dem dreigliedrigen Hauptraum samt erhöhten Bühnenbereich ebenso möglich werden, wie die Nutzung als außerschulisches Klassenzimmer, Coworking-Space oder Streaming-Studio. Das „FH3 – Future Home 3.0 – der dritte Ort für Menschen in Warstein“ wird aus dem Programm „Dritte Orte in NRW“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft über zwei Förderphasen insgesamt mit rund 310.000 Euro gefördert.

Im Ausschuss der REGIONALE 2025 sitzen Vertreter:innen aus ganz Südwestfalen, der Bezirksregierung Arnsberg sowie aus den Ministerien des Landes NRW. Das Gremium vergab für sechs weitere Projekte den zweiten Stern. Sie befinden sich auf einem guten Weg Richtung Umsetzungsreife.

  • 2. Stern: „Haus der Baukultur – Werkstatt & Kompetenzzentrum“ (Arnsberg / Südwestfalen)
    „Nachhaltiges Bauen“ bekommt in Südwestfalen immer mehr Rückenwind. Gemeinsam mit einem großen Netzwerk möchte die Stadt Arnsberg regionalspezifische Bau- und Handwerkskultur fördern, die Qualität der gebauten Umwelt steigern und somit die regionale Identität stärken. Möglich machen soll es das Projekt „Haus der Baukultur – Werkstatt & Kompetenzzentrum für Südwestfalen“. Es hat zum Ziel, gute Beispiele aus der Region aufzuzeigen, Interessierte zu vernetzen und Handwerk und Bauwirtschaft sowie Kreislaufwirtschaft beim Bauen zu unterstützen, um Baukultur in Südwestfalen zu etablieren. Das Projekt ist eng verknüpft mit dem Projekt „Bauen mit Holz“ der REGIONALE 2025 in Südwestfalen.
  • 2. Stern: „Bauen mit Holz – Aufbau einer Modell- und Kompetenzregion in Südwestfalen“ (Olsberg / Südwestfalen)
    Südwestfalen soll sich als Vorreiterregion für das „Bauen mit Holz“ etablieren. Ein immer größer werdendes Netzwerk rund um den Informations- und Demonstrationszentrums Holz e.V. in Olsberg möchte das Wissen und die Kompetenz in der Region für nachhaltiges und klimafreundliches Bauen nutzen – in Industrie- und Gewerbe ebenso wie bei öffentlichen privaten Bauten. Aus der „Zentrale“ in Olsberg heraus sollen im Netzwerk das Wissen zu neuen Technologien und Innovationen im Holzbau geteilt und Kompetenzen aufgebaut werden. Gute Beispiele sollen initiiert und sichtbar gemacht werden. Das Projekt ist eng verknüpft mit dem Projekt „Haus der Baukultur“ der REGIONALE 2025 in Südwestfalen.
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Bauen mit Holz in Südwestfalen“: In Balve entsteht ein Wohnbauprojekt mit 18 Wohneinheiten in zwei Gebäudeteilen. Der Treppen- und Aufzugskern wurde mit Fertigelementen aus Beton errichtet, das große Haus mit einem massiven Holzbausystem. (Foto: Archifaktur Lennestadt)
  • 2. Stern: „8Giebel“ (Schalksmühle / „Oben an der Volme“)
    Die Kreuzkirche in Schalksmühle wird umgebaut zu „8Giebel“ – einem Ort für Kultur, Bildung und Begegnung. Der Umbau läuft bereits. In einem ersten Schritt wird das Gebäude ertüchtigt und neue Technik installiert, um Raum zu schaffen für Konzerte, kulturelle Bildung, Theater, Workshops und Gastronomie. Das Projekt der Gemeinde Schalksmühle soll aber in mehreren Stufen umgesetzt und erweitert werden. All dies passiert unter intensiver Beteiligung von Institutionen und Bürgerschaft. Schon 25 Mitmacher:innen haben sich gefunden, die als „8Giebel-Plenum“ die Programmatik des Hauses mitgestalten und aktiv mitwirken. Die Umwandlung der Kreuzkirche zu „8Giebel“ ist in der REGIONALE 2025 eines von vier Leuchtturmprojekten des interkommunalen Vorhabens „5G*meinden bauen ihr Netz der Zukunft“.
  • 2. Stern: „Kreativ.Quartier.Wippermann (Halver / „Oben an der Volme“)
    Die Stadt Halver möchte aus einer alten Industriefläche einen neuen Anziehungspunkt im Zentrum der Stadt machen. Das alte Wippermann-Gelände soll zu einem multifunktionalen Ort für digitales, innovatives und kooperatives Arbeiten und Kulturerlebnisse werden. Mit der Umsetzung soll den Menschen in der Region ein zukunftsweisendes und an die zukünftigen Arbeits- und Lebensbedingungen angepasstes Quartier zur Verfügung stehen. Hier ergänzen sich Kreativschmiede, BildungsHub und Stagehall für Veranstaltungen zu einem für alle Menschen offen Ort mitten in der Stadt. Das „Kreativ.Quartier.Wippermann“ ist in der REGIONALE 2025 eines von vier Leuchtturmprojekten des interkommunalen Vorhabens „5G*meinden bauen ihr Netz der Zukunft“.
  • 2. Stern: Wanderspace (Siegen / Südwestfalen)
    Mit dem Projekt „Wanderspace“ will die Universität Siegen mobile Kultur- und Kunstangebote in Südwestfalen schaffen. Dafür geht eine Skulptur auf Wanderschaft, Künstler:innen kommen in die Region und entwickeln vielfältige kulturelle Angebote zu Themen, die die Menschen vor Ort umtreiben. Diese Angebote können digital, hybrid oder analog sein und sollen Kunst, Leben und Alltag miteinander verknüpfen. Das zentrale Anliegen von „Wanderspace“ ist es, die Menschen vor Ort einzubinden, kulturelle Akteur:innen zu vernetzen und über künstlerische Impulse zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung der Region beizutragen.
  • 2. Stern: „Grenzenlos – Touristische Infrastruktur nachhaltig managen“ (Südwestfalen)
    In Südwestfalen und im benachbarten Bergischen Rheinland haben sich viele Organisationen, Vereine und Institutionen zusammengetan, um die touristische Infrastruktur langfristig zu sichern. Sie planen dazu ein einheitliches, digitales System zur Pflege und zum Management der touristischen Infrastruktur aufzubauen. Das würde viele Beteiligten aus Tourismus, Verwaltung, Ehrenamt und Naturschutz entlasten und den Tourismus stärken – ein Musterprojekt für ganz NRW.

Frisch dabei im REGIONALE-Prozess sind vier Ideen. Sie erhielten den ersten Stern für eine herausragende Idee.

  • 1. Stern: „Die Neuerfindung des Dorfes: Masterplan für ein nachhaltiges Quartier in Drolshagen (Drolshagen)
    Die Stadt Drolshagen möchte in der Nähe des Ortszentrums ein ganz besonderes Quartier in einem bereits ausgewiesenen Baugrundstück errichten: modern, nachhaltig, bedarfsgerecht, digital und genossenschaftlich. Es geht um nicht weniger als die Neuerfindung des Dorfes. Unter intensiver Beteiligung verschiedener Interessensgruppen soll ein attraktives Angebot für eine durchmischte kleinstädtische Gesellschaft geschaffen werden, das es in dieser Form bisher nicht gibt. Hier werden Themen wie nachhaltiges Bauen, bezahlbarer Wohnraum, Versorgung mit lokal erzeugter regenerativer Energie, neue Mobilitätsangebote mit den digitalen Möglichkeiten für Leben, Wohnen und Arbeiten und Genießen von Anfang an zusammengedacht. Der Masterplan dafür soll in der REGIONALE 2025 entwickelt werden.
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In Drolshagen soll das Dorf neu erfunden werden. Für die Erstellung eines Masterplans bekam das Projekt nun den ersten von drei Sternen im Rahmen der REGIONALE 2025. (Grafik: nonconform)
  • 1. Stern: „Im Dorf ist Leben: lebendige dorfMITTElpunkte für Winterberger Dörfer“ (Winterberg)
    Die Stadt Winterberg möchte das Dorfleben in Niedersfeld und Züschen attraktivieren und das ehrenamtliche wie bürgerschaftliche Engagement stärken. Dafür soll die einst als „Haus des Gastes“ genutzten Immobilien modellhaft aufgewertet werden. Denkbar ist für die Stadt beispielsweise, die Häuser um digitale Arbeits- und Lernplätze zu erweitern oder dort Angebote zur Unterstützung der Daseinsvorsorge vorzuhalten, etwa aus der Telemedizin. Das Ziel ist, aus den Häusern neue Dreh- und Angelpunkte in den Dörfern zu machen. Niederschwellig generationsunabhängig und vereinsunabhängig, sowohl für Jung und Alt, für Ehrenamt und Wirtschaft und alle an Begegnung Interessierten.
  • 1. Stern: „Haus für Kultur und Begegnung / Netzwerkwerkstatt Sundern“ (Sundern)
    Zum „Wohnzimmer Sunderns“ soll die leerstehende, alte Johannesschule umgestaltet werden. Das Projekt will die Stadt gemeinsam mit den Bürger:innen umsetzen und nutzen. Das „Haus für Kultur und Begegnung“ soll ein nachhaltiger und inklusiver Ort werden für Kultur und Ehrenamt, Verwaltung und Bürgerschaft zusammenbringen und neue Impulse für die Innenstadt geben. Der Ansatz der Netzwerkstatt soll es ermöglichen, (digitale) Dialogformate zwischen Bürgerschaft, Verwaltung und Wirtschaft sowie den Engagierten in den Ortsteilen auszuprobieren und zu etablieren.
  • 1. Stern: „Regionalmarke ‘Natürlich‘ aus Südwestfalen“ (Südwestfalen)
    Südwestfalen könnte ein eigenes Label für heimische Produkte bekommen: die Regionalmarke ‚Natürlich‘. Ziel ist, die regionale Landwirtschaft zu stärken und Verbraucher:innen den Zugang zu qualitätvollen Produkten aus ihrer Region zu ermöglichen. Das Projekt „Regionalmarke ‚Natürlich‘ aus Südwestfalen“ möchte einen Beitrag zu nachhaltigerem Konsum leisten. Um das Thema voranzutreiben, wird zeitnah die Regionalwert AG gegründet als Ansprechpartnerin für Betriebe der ökologischen Landwirtschaft und der Lebensmittelverarbeitung bis hin zu Handel und Gastronomie.

Betreut werden die Projektverantwortlichen von der Südwestfalen Agentur. Sie koordiniert die REGIONALE 2025 in Südwestfalen. „Die heutige Sitzung hat gleich zwei Punkte deutlich gemacht: Die Tür für neue und innovative Projekte in der REGIONALE 2025 ist weiterhin offen. Gleichzeitig kristallisieren sich immer mehr Themenschwerpunkte heraus, die helfen, Südwestfalen weiter zu profilieren“, sagten Hubertus Winterberg und Dr. Stephanie Arens von der Südwestfalen Agentur.

Einen Überblick über alle bislang ausgezeichneten Projekte finden Interessierte auf www.regionale-suedwestfalen.com  

Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes NRW. Sie wird aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt.

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