Freitag, 25. April 2025

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Land­rat gibt Erklä­rung zum Vor­gang des acht­jäh­ri­gen Mäd­chens in Atten­dorn ab und rich­tet Pro­jekt­grup­pe ein

Noch vor dem Ein­stieg in die Tages­ord­nung gab Land­rat Theo Mel­cher am Mon­tag­abend im Kreis­aus­schuss eine Erklä­rung zum Fall des Mäd­chens ab, das bekannt­lich nach dem der­zei­ti­gen Stand der Ermitt­lun­gen ver­mut­lich den größ­ten Teil sei­nes Lebens aus­schließ­lich im Haus der Groß­el­tern in Atten­dorn ver­bracht hat und dort von der leib­li­chen Mut­ter und deren Eltern von der Außen­welt weg­ge­sperrt war.

„Der Fall des acht­jäh­ri­gen Mäd­chens in Atten­dorn hat mich per­sön­lich und uns alle betrof­fen gemacht“, beton­te Land­rat Mel­cher. Hier und heu­te kön­ne fest­ge­stellt wer­den, dass das jun­ge Mäd­chen gut unter­ge­bracht sei und gut ver­sorgt wer­de. „Das gilt ins­be­son­de­re für die sozi­al­päd­ago­gi­sche und psy­cho­lo­gi­sche Betreu­ung.“

Wie es mit dem Kon­takt zur Kin­des­mut­ter und auch den Groß­el­tern wei­ter­ge­he, die im Leben des Kin­des bis­her die ein­zi­gen Kon­takt­per­so­nen gewe­sen zu sein schei­nen, so Theo Mel­cher, „wird zu gege­be­ner Zeit unter Berück­sich­ti­gung der Inter­es­sen des Kin­des und äußerst sen­si­bel zu ent­schei­den sein. Wir alle wün­schen dem Kind mit sei­ner Fami­lie eine gute Zukunft.“

Fer­ner erläu­ter­te der Land­rat: „Nach wie vor steht jetzt aller­dings die Fra­ge im Raum: Wie konn­te so etwas pas­sie­ren? Hier bei uns, im eher doch beschau­li­chen Kreis Olpe. Doch in Wirk­lich­keit pas­siert eben Schlim­mes sehr wohl auch da, wo Idyl­le ver­mu­tet wird.“

Nun müs­se man sich die­ser unge­wünsch­ten Rea­li­tät stel­len, räum­te Theo Mel­cher ein. „Und das tun wir. Als Land­rat in der Ver­ant­wor­tung für unser Gemein­we­sen, aber auch als Vor­ge­setz­ter der Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen im Jugend­amt geht es dar­um, die offe­nen Fra­gen zu klä­ren sowie enga­giert und beson­nen zu reagie­ren.“

Der Kreis Olpe prüft regel­mä­ßig die Abläu­fe und Struk­tu­ren im eige­nen Jugend­amt und passt die­se an, um bei Gefähr­dungs­ein­schät­zun­gen für Kin­der und Jugend­li­che noch bes­ser zu wer­den.

In die­ser kon­kre­ten Situa­ti­on erscheint sinn­voll, auch die fach­lich-kri­ti­sche Sicht von außen ein­zu­be­zie­hen. Land­rat Mel­cher hat daher eine Pro­jekt­grup­pe ein­ge­rich­tet, in der Prof. Dr. Klaus Wolf, eme­ri­tier­ter Pro­fes­sor für Erziehungswissenschaft/Sozialpädagogik an der Uni­ver­si­tät Sie­gen, Dr. Moni­ka Weber, Fach­be­ra­te­rin des Landes­jugendamts in Müns­ter für den Bereich Kin­der­schutz, sowie Hol­ger Mes­ter, Vor­sit­zen­der des Jugend­hil­fe­aus­schus­ses des Krei­ses Olpe, mit­wir­ken wer­den.

„Die­se Grup­pe soll sich gemein­sam mit uns mit unse­ren struk­tu­rel­len Stan­dards und Ver­fah­ren im Kin­der­schutz befas­sen und uns Emp­feh­lun­gen zur wei­te­ren Qua­li­täts­ent­wick­lung der Arbeit im Jugend­amt geben“, erläu­tert Mel­cher und ergänzt: „Die Ziel­set­zung ist: Wir wol­len gut auf­ge­stellt sein, damit erfor­der­li­che Unter­stüt­zun­gen und Hil­fen für Kin­der fach­kom­pe­tent, jedoch auch unbü­ro­kra­tisch geleis­tet wer­den kön­nen. Und die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen im Jugend­amt wol­len wir ermu­ti­gen, trotz aller Schwie­rig­kei­ten, die mit ihrer Arbeit ver­bun­den sind, ihren ver­ant­wor­tungs­vol­len Auf­ga­ben enga­giert nach­zu­ge­hen.“

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