Samstag, 07. Dezember 2024

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Eine Biologische Station für den Kreis Olpe

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Titelblatt der aktuellen Folge von „Südsauerland“ (Foto: Kreisheimatbund)

In der Herbstausgabe von „Südsauerland – Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe“ ist ein aktuelles Positionspapier der Naturschutzverbände in Kreis Olpe veröffentlicht. Zwanzig Jahre sind vergangen, seitdem sich der Kreis Olpe gegen die Einrichtung einer Biologischen Station entschied. Heute ist er der einzige Flächenkreis in NRW ohne eine solche Einrichtung, die zu 80 Prozent vom Land finanziert wird. Die Nachteile, die sich dadurch für den Kreis Olpe ergeben haben, nehmen BUND, NaBu und Kreisheimatbund Olpe zum Anlass aufzuzeigen, welche fachlichen und finanziellen Vorteile die Einrichtung einer Biologischen Station mit sich bringt.

Biologische Stationen, manchmal auch Landschaftsstation oder Naturschutzzentrum genannt, halten kontinuierlich anwachsendes Naturschutzwissen direkt vor Ort bereit und können kurzfristig auf negative Entwicklungen in der Landschaft reagieren, sie sind wichtige Partner der Unteren Naturschutzbehörden und im Beratungsangebot des Vertragsnaturschutzes. Ihr breites Umweltbildungsangebot fördert das öffentliche Interesse. Viele wissenschaftliche und soziale Projekte, die in NRW durch Biologische Stationen initiiert, bearbeitet und betreut werden, entwickeln Strahlkraft weit über die Kreisgrenzen hinaus, so z.B. das Obstprojekt „Südwestfalens blühende Vielfalt erhalten“ am Naturschutzzentrum Märkischer Kreis. Biologische Stationen fördern auf Kreisebene die Kommunikation zwischen allen Akteuren in der Landschaft, finanziert in erster Linie durch das Land und durch externe Fördermittel.

Mögen die Argumente der damaligen Entscheidungsträger gegen eine Biologische Station im Kreis Olpe auch nachvollziehbar erschienen sein, so ist es heute angesichts von Klimakrise, Artenschutzkrise und dem Willen zu mehr Nachhaltigkeit und Naturschutz angebracht, aus den Erfahrungen der anderen Kreise zu lernen und ernsthaft über die Einrichtung einer Biologischen Station nachzudenken. Denn keine einzige Station in NRW wurde wieder aufgegeben – im Gegenteil: Das Konzept der Biologischen Stationen auf Kreisebene wird gerade von anderen Bundesländern wie Niedersachsen übernommen.

Mit ihrem Papier möchten die drei Verbände den Kreistag anregen, einen interfraktionellen Arbeitskreis aufzustellen, der sich dem Vorschlag zur Einrichtung einer Biologischen Station für den Kreis Olpe widmet. Das Positionspapier steht auch zum Download auf der Internetseite des Kreisheimatbundes Olpe bereit: http://www.kreisheimatbund-olpe.de/Download.htm .

Zahlreiche weitere Beiträge in der aktuellen Ausgabe der Kreisheimatbund-Zeitschrift behandeln das Jahresthema „Wald“, dabei geht es diesmal vor allem um den Wald als Lern- und Erlebnisraum. Weitere Artikel befassen sich mit den Attendorner Stadtbefestigungen bis 1810, einer Felsinschrift am Strumberg in Meggen als Mahnmal für den Frieden sowie der Orchidee des Jahres, der Braunroten Stendelwurz. Persönliche Erinnerungen an den dörflichen Brauch des Brautwagens, ein Bericht über den aktuellen Besuch des US-Amerikaners John Rosenthal in der Heimat seiner Vorfahren, ein Gespräch mit dem 95-jährigen leidenschaftlichen Gärtner und Obstbauer Heinrich Fischer in Albaum sowie die Erinnerungen an Hildegard Brüggemann aus Neuenkleusheim sorgen für die fachliche Breite der aktuellen Ausgabe. Die Funde und Hinweise aus dem Archiv des Freiherrn von Fürstenberg-Herdringen sowie die „Heimatchronik“ für das 2.Quartal 2022 ergänzen die aktuelle Folge.

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