Freitag, 24. Januar 2025

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Kreis Olpe sucht den Glo­cken­frosch

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Jetzt ist die Jah­res­zeit, in der sich an lau­en Früh­lings- und Som­mer­aben­den bei Ein­bruch der Dun­kel­heit der Glo­cken­frosch mit sei­nem namen­ge­ben­den Ruf mel­det. Wenn meh­re­re Krö­ten rufen, soll sich der Gesang näm­lich von wei­tem wie Glo­cken­ge­läut anhö­ren. Frü­her auf den Dör­fern des Krei­ses Olpe an Tro­cken­mau­ern, Stein­hau­fen und Stein­bö­schun­gen in der Nähe von Tei­chen kei­ne Sel­ten­heit, ist der Glo­cken­frosch heu­te nicht mehr oft zu hören.

Ein wei­te­rer Name für die zier­li­che klei­ne Krö­te lau­tet Geburts­hel­fer­krö­te. Da sich das Männ­chen wäh­rend der Paa­rung an Land die Laich­schnü­re um die Hin­ter­bei­ne wickelt und sich ab dann um den Laich küm­mert, hilft es qua­si bei der Geburt. Erst kurz vor dem Schlüp­fen der Kaul­quap­pen sucht das Männ­chen ein Klein­ge­wäs­ser auf und ent­lässt den Nach­wuchs ins Nas­se. Die­se ein­zig­ar­ti­ge Metho­de der Brut­pfle­ge hängt mit dem Lebens­raum der Krö­te zusam­men, sie bevor­zugt besonn­te wenig bewach­se­ne Geröll­hal­den, Stein­mau­ern und ähn­li­ches. In einer sol­chen Umge­bung trock­nen Gewäs­ser schnell aus und der Laich wäre ver­lo­ren, wes­halb das Männ­chen erst „in letz­ter Minu­te“ ein geeig­ne­tes Gewäs­ser aus­wählt. Tags­über sit­zen die klei­nen Krö­ten in Spal­ten und Erd­lö­chern, wes­halb es ein ver­geb­li­ches Unter­fan­gen ist, sie zu suchen.

Über die aktu­el­le Ver­brei­tung der Geburts­hel­fer­krö­te, im Sau­er­land auch Stein­klin­ke genannt, ist wenig bekannt. Hier kom­men alle, die sich ger­ne drau­ßen in der frei­en Natur auf­hal­ten, ins Spiel: Wem ist abends schon die­ses „Ping“ bzw. ein selt­sa­mes „Glo­cken­ge­läut“ auf­ge­fal­len und wer kann dazu Hin­wei­se geben? Ein gan­zes „Glo­cken­ge­läut“ zu ver­neh­men ist heut­zu­ta­ge eher unwahr­schein­lich, aber viel­leicht sind ein­zel­ne Krö­ten zu hören. Auch frü­he­re Vor­kom­men sind von Inter­es­se. Gesangs­pro­ben las­sen sich leicht im Inter­net fin­den. Bekann­te Vor­kom­men der Geburts­hel­fer­krö­te kön­nen bes­ser geschützt und auch die Umge­bung gezielt opti­miert wer­den, so dass uns das „Glo­cken­ge­läut“ noch lan­ge erhal­ten bleibt.

Mel­dun­gen, ger­ne auch über frü­he­re Vor­kom­men, nimmt Sabi­ne Ven­ne­ma von der Unte­ren Natur­schutz­be­hör­de ent­ge­gen: s.venema@kreis-olpe.de, Tele­fon: 02761/81–227.

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