Mittwoch, 12. Februar 2025

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Die Mise­re der Olper Wohn­si­tua­ti­on: Kei­ne Flä­chen, hohe Bau­prei­se und hohe Nach­fra­ge

Ihr Antritts­be­such führ­te die Atten­dor­ner Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Neza­hat Bara­da­ri, SPD, jetzt zu Peter Weber, dem Bür­ger­meis­ter der Kreis­stadt Olpe. Weber zeig­te sich als auf­merk­sa­mer Gast­ge­ber und gra­tu­lier­te Bara­da­ri zu ihrer Wahl in den erwei­ter­ten Vor­stand der SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on. Bei­de zeig­ten sich sehr erfreut über den direk­ten Aus­tausch und wol­len die­sen auch zukünf­tig fort­set­zen. Mit dabei war auch der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Olper SPD, Vol­ker Rei­chel.


Gefragt, wo die Stadt Olpe der Schuh drü­cke oder wel­che The­men in Olpe zur­zeit ganz oben auf der Agen­da ste­hen, muss­te Weber natür­lich nicht lan­ge über­le­gen. Vier Berei­che domi­nie­ren das Han­deln der Olper Poli­tik: Die städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung mit dem neu zu bau­en­den Bür­ger­haus im Zen­trum, die umfang­rei­che Zusam­men­ar­beit mit der Uni­ver­si­tät Sie­gen im Schul- und Bil­dungs­be­reich und die noch zu vie­len wei­ßen Fle­cken im Rah­men der Breitband‑, mehr noch der Mobil­ver­sor­gung. Vor allem aber gestal­te sich die Wohn­raum­si­tua­ti­on, also bezahl­ba­ren Wohn­raum zu schaf­fen, pro­ble­ma­tisch. Auch für Rei­chel “das Kern­the­ma”.
Die Mise­re lässt sich aus Olper Sicht knapp zusam­men­fas­sen: Kei­ne Flä­chen, hohe Bau­prei­se und gleich­zei­tig eine hohe Nach­fra­ge nach kos­ten­güns­ti­gem Woh­nen. Schon im August 2020 hat die Stadt Olpe in Einig­keit zwi­schen den Par­tei­en ein Hand­lungs­kon­zept Woh­nen auf die Bei­ne gestellt. Bereits zuvor sei­en auch Pro­jek­te wie das in der Jahn­stra­ße mit der Woh­nungs­ge­nos­sen­schaft ange­sto­ßen und rea­li­siert wor­den. Aber auch hier zeig­te sich, dass gar nicht so bil­lig gebaut wer­den kann, wie dies wün­schens­wert wäre. “Bei den über­all noch stär­ker anzie­hen­den Prei­sen heu­te schon gar nicht”, so Weber.
Weber setzt dabei grund­sätz­lich noch einen Schritt frü­her an. Um den Wohn­raum zu schaf­fen, müs­sen erst mal die Flä­chen, das Bau­land her. Und dar­an man­ge­le es in Olpe. Olpe sei eine “erfolg­rei­che Stadt”, und vie­le Men­schen wür­den und wol­len ger­ne hier hin­zie­hen. Vie­le infra­ge kom­men­de Flä­chen, auch soge­nann­ten Bau­lü­cken, von denen es in Olpe etwa 100 gäbe, sei­en in Pri­vat­be­sitz. Da sei­en der Olper Ver­wal­tung und Poli­tik sehr enge Gren­zen gesetzt und die Hän­de gebun­den.


Bara­da­ri brach­te das Ver­spre­chen der Bun­des­re­gie­rung vor, 400.000 neue Woh­nun­gen zu bau­en. Dabei dür­fe auch der länd­li­che Bereich nicht ver­ges­sen wer­den. Dafür mache sie sich auch im Bun­des­tag stark. Auch soll­ten die Mög­lich­kei­ten noch bes­ser geprüft wer­den, Alt­be­stän­de zu reno­vie­ren, leer ste­hen­de Häu­ser bes­ser zu nut­zen, mehr in die Höhe zu bau­en oder, falls finan­zi­ell mög­lich, Wohn­raum­zu­schüs­se durch die Kom­mu­ne zu gewäh­ren. Sie mahn­te an, eine “öko­lo­gi­sche Aus­ge­gli­chen­heit” beim Bau­en nicht außer Acht zu las­sen, auch wenn man­ches Bau­hin­der­nis recht kuri­os anmu­te.


Bezeich­ne­te Weber die Breit­band­ver­sor­gung in Olpe als “auf gutem Wege”, so tref­fe dies für die Mobil­funk­ver­sor­gung nicht zu. Zu vie­le wei­ße Fle­cken mit Gesprächs­ab­brü­chen mach­ten allen zu schaf­fen. Bara­da­ri bringt einen regio­na­len Tisch “Glas­fa­ser” mit allen Akteu­ren ins Gespräch. Da das Pro­blem in allen hei­mi­schen Kom­mu­nen ver­gleich­bar sei, müss­ten alle zusam­men­ar­bei­ten. Sie selbst bot sich an, an die­sen Gesprä­chen teil­zu­neh­men. Eine Idee, die Peter Weber auf­grei­fen möch­te, auch in Abstim­mung mit dem Land­rat und ande­ren Bür­ger­meis­tern.


Ein über­la­gern­des The­ma bringt Weber noch zur Spra­che. Das der Kon­ne­xi­tät. Hier befürch­ten die Kom­mu­nen, dass Ent­schei­dun­gen auf Bun­des- und Lan­des­ebe­ne nicht sel­ten pro­ble­ma­ti­sche Kos­ten vor Ort, also in den Kom­mu­nen nach sich zie­hen. Einig waren sich alle drei, dass die Finan­zie­rung der Kom­mu­nen “neu über­legt” wer­den müs­se, auch wenn es in Ein­zel­fra­gen sicher­lich Dif­fe­ren­zen gäbe.


Abschlie­ßend wur­de mit der Tal­brü­cke Rah­me­de natür­lich auch das der­zeit aktu­ells­te The­ma mit Aus­wir­kun­gen auf die gesam­te Regi­on skiz­ziert. Die Abge­ord­ne­te und der Bür­ger­meis­ter waren sich einig: Fal­sche Hoff­nun­gen zu machen, hel­fe hier wenig. Klar ist: Die Brü­cke sei so schnell wie mög­lich unter Berück­sich­ti­gung der recht­li­chen Mög­lich­kei­ten hin­zu­stel­len. Aber die gele­gent­lich gefor­der­ten zwei Jah­re hal­ten bei­de für “unrea­li­si­tisch”.

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