Samstag, 21. Dezember 2024

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Attendorn geht voran

Bis wann ist es möglich, Attendorn klimaneutral zu machen? Genau das versucht die Verwaltung gerade herauszufinden. Unter dem Motto „Emissionen runter – regionale Wertschöpfung hoch“ wird zur Zeit ein Konzept erarbeitet, um die Stadt Attendorn zur Klimaschutz-Vorreiterin in der Region zu machen.


Der Leitgedanke: Die ganze Stadtgesellschaft soll vom Wandel profitieren. Zum einen durch bessere Luft und ein besseres Stadtklima; aber auch und gerade in finanzieller Hinsicht. Die steigenden Energiepreise sind ein Alarmsignal. Denn sie verdeutlichen die strukturelle Abhängigkeit von fossilen Energien aus dem Ausland. Hiervon will Attendorn sich möglichst schnell lösen, um so den Wohlstand für
die nächsten Jahrzehnte zu sichern.


Unterstützung bekommt die Verwaltung dabei vom Regionalberatungsunternehmen ansvar2030. Das interdisziplinäre Team hat ein System entwickelt, wie Städte bis zum Ende des Jahrzehnts klimaneutral und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich werden. Der ganzheitliche Ansatz basiert im Wesentlichen auf drei Säulen:

  1. Die Vorteile der Digitalisierung nutzen
    Mit Hilfe eines digitalen 3D-Modells von Attendorn, einem sogenannten “digitalen Zwilling”, wird zunächst eine detaillierte Bestandsanalyse durchgeführt: Wie hoch sind die örtlichen Emissionen in welchen Sektoren? Wo gibt es große Hebel? Was lässt sich schnell umsetzen? Anschließend hilft der digitale Zwilling der Stadt beim Modellieren. Zum Beispiel, um herauszufinden, in welchen Stadtteilen eine Nahwärmeversorgung sinnvoll ist, um Abwärme zu nutzen.
  2. Die ganze Stadtgesellschaft mitnehmen
    Je mehr Menschen erkennen, dass es sich für sie lohnt, mitzumachen, desto mehr werden den Wandel in Attendorn mitgestalten. Deshalb müssen möglichst alle mitgenommen und bei der Planung eingebunden werden – etwa durch Zukunftsworkshops. So geht es etwa darum, neue Geschäftsmodelle für die Stadtwerke zu erarbeiten, Industrieprozesse umzustellen und eine Zukunftsperspektive für die Landwirtschaft zu eröffnen.
  3. Allianzen schmieden
    Für die Anschubfinanzierung wird eine lokale Energiegemeinschaft gegründet. Sobald der Zubau erneuerbarer Energien im großen Maßstab beginnt, macht sich das unmittelbar im Geldbeutel der Bürger bemerkbar, und auch im städtischen Haushalt. Die frühzeitig gegründete
    Handwerksallianz wird sich als Umsetzungsgarant erweisen, durch großangelegte Sammelbestellungen werden außerdem Lieferengpässe umgangen. Eine Klimaleitstelle soll den Prozess koordinieren.


    Nach den Sommerferien sollen erste konkrete Ideen öffentlich vorgestellt werden – bei einer großen
    Auftaktveranstaltung im Rahmen der Energiemesse am 26. August.

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