Finanzexperten zu Gast am St.-Ursula-Gymnasium
„Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir“ – so brachte schon der römische Philosoph Seneca vor 2000 Jahren den Frust vieler Schülerinnen und Schüler auf den Punkt. Eine Schülerin aus Köln schlug 2015 mit ihrem Tweet in die gleiche Kerbe und bemängelte, sie wisse unter anderem nichts über Steuern, könne aber in vier Sprachen Gedichte analysieren.
Unter dem Titel „Steuern und Schule“ erlebten die Klassen 9 und 10 am St.-Ursula-Gymnasium am vergangenen Donnerstag daher einen besonderen Schultag, der sie auf das Leben vorbereiten und die Vorbehalte gegen das Erheben und Zahlen von Steuern abbauen sollte. Dazu besuchten mit Frau Haase, Frau Kruse, Herrn Harnischmacher und Herrn Stahlhacke zwei engagierte Teams vom Finanzamt Olpe die Schülerinnen und Schüler jeweils für eine Doppelstunde, um ihnen die Welt der Steuern näherzubringen.
Die Expertinnen und Experten erklärten anschaulich, wofür unsere Steuermittel verwendet werden und welche Kosten hinter öffentlichen Gütern wie Schulen, Straßen oder der Feuerwehr stehen. Themen wie die Höhe und Arten der Steuereinnahmen, steuerpflichtige Einkünfte, das Leistungsfähigkeitsprinzip und die Besteuerung von Minijobs und Ferienarbeit wurden anschaulich dargestellt. Darüber hinaus erhielten die Schülerinnen und Schüler wertvolle Einblicke in die Bedeutung der Steuerehrlichkeit sowie die verschiedenen Aufgabenbereiche des Finanzamts – nicht zuletzt auch als potenzieller Arbeitgeber.
„Wir konnten zwar keine eigene Steuererklärung ausfüllen, aber wir wissen jetzt, warum wir Steuern zahlen müssen und wofür das Geld genutzt wird“, lautete das Fazit aus der Schülerschaft.
„Das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Finanzamt verdient ein großes Lob“, bedankte sich Jonas Quint, Lehrer für Sozialwissenschaften und Initiator der Kooperation. „Sie haben es durch die aktive Einbindung der Jugendlichen in den Vortrag geschafft, ihr Bewusstsein dafür zu stärken, wie wichtig die Beschäftigung mit Steuern für das Funktionieren unserer Gesellschaft ist.“