Mittwoch, 12. Februar 2025

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Teil­ha­be muss auch digi­tal grei­fen

Oft­mals als „Fluch und Segen zugleich“ beti­telt, bie­tet die fort­schrei­ten­de Digi­ta­li­sie­rung Men­schen mit Behin­de­rung gro­ße Chan­cen für mehr gesell­schaft­li­che Teil­ha­be – gera­de auch im beruf­li­chen Bil­dungs­kon­text. Die Wert­h­mann-Werk­stät­ten des Cari­tas­ver­ban­des Olpe set­zen genau hier an: Neue digi­ta­le Lern­we­ge und Metho­den wer­den sinn­voll in den Arbeits­all­tag und die Bil­dung der Teil­neh­men­den von Reha­bi­li­ta­ti­ons­maß­nah­men inte­griert. Für Per­so­nen mit Unter­stüt­zungs­be­darf in drei Schrit­ten „Arbeit mög­lich machen“: Bil­dung – Beglei­tung – Beruf.

„In der beruf­li­chen Bil­dung befas­sen wir uns schon lan­ge mit dem The­ma Digi­ta­li­sie­rung und es gibt es immer wie­der neue Her­aus­for­de­run­gen, die auf uns Mit­ar­bei­ten­de und Bil­dungs­be­glei­ter sowie unse­re Beschäf­tig­ten zukom­men“, berich­tet Nadi­ne Hil­le, als Abtei­lungs­lei­te­rin zustän­dig für die beruf­li­che Bil­dung. An die ver­ant­wor­tungs­vol­le Nut­zung von Social Media-Platt­for­men oder ChatGPT sei eben­so hin­zu­füh­ren, wie auch an die Ver­wen­dung all­ge­mei­ner Tools zu Lern­me­tho­den und bereits imple­men­tier­ter Pro­gram­me inner­halb des beruf­li­chen All­tags. Dass die digi­ta­le Teil­ha­be ele­men­tar von der tech­ni­schen Aus­stat­tung und damit häu­fig auch von finan­zi­el­len Res­sour­cen abhän­gig ist, möch­te Nadi­ne Hil­le nicht uner­wähnt las­sen. „Hier wer­den immer wie­der unter­schied­li­che För­der­töp­fe akti­viert, um auch Men­schen mit Beein­träch­ti­gung einen siche­ren und bar­rie­re­frei­en Ein­tritt in die digi­ta­le Lern- und Arbeits­welt zu ermög­li­chen.“

Medi­en­kom­pe­tenz erler­nen, digi­ta­le Bil­dung ermög­li­chen und

Arbeits­ab­läu­fe erleich­tern

Die Vor­tei­le lie­gen jedoch auf der Hand: Neben der theo­re­ti­schen Anlei­tung in den Unter­richts­ein­hei­ten, set­zen die Ver­ant­wort­li­chen in der beruf­li­chen Bil­dung der Wert­h­mann-Werk­stät­ten die digi­ta­le Tech­nik und bar­rie­re­frei­en Hilfs­mit­tel auch ganz gezielt in der Pra­xis ein. „Ein Schwer­punkt fin­det in den Unter­richts­ein­hei­ten statt, in denen wir uns mit sehr lebens­prak­ti­schen The­men aus­ein­an­der­set­zen“, erklärt Bil­dungs­be­glei­ter David Sau­re. „Wie funk­tio­niert ein Tablet und wel­che Funk­tio­nen hel­fen mir im all­täg­li­chen Leben wei­ter? Wor­auf muss ich bei der Nut­zung von Social Media-Platt­for­men ach­ten?“, sind nur bei­spiel­haf­te Fra­gen, die wir gemein­sam klä­ren, um der Lebens­rea­li­tät der uns anver­trau­ten Men­schen gerecht zu wer­den. Die digi­ta­len Medi­en ergän­zen unse­re Bil­dung und Beglei­tung opti­mal“, so Sau­re „und wer­den von unse­ren Teil­neh­men­den mit viel Begeis­te­rung und Dank­bar­keit ange­nom­men.“

Das bekräf­tigt auch André Hoberg vom Werk­statt­rat: „Ein digi­ta­ler Arbeits­platz, der in Kom­bi­na­ti­on mit einem Bea­mer über dem jewei­li­gen Wir­kungs­be­reich Arbeits­schrit­te ver­ein­facht dar­stellt, unter­stützt opti­mal, so dass die Teil­neh­men­den unkom­pli­ziert und selbst­stän­dig Tätig­kei­ten erle­di­gen kön­nen.“ In den Berufs­bil­dungs­maß­nah­men der Wert­h­mann-Werk­stät­ten wer­den prak­ti­sche und fach­theo­re­ti­sche Kennt­nis­se in viel­fäl­ti­gen Qua­li­fi­zie­rungs­be­rei­chen ver­mit­telt. Die beruf­li­che Bil­dung folgt dabei einem modu­la­ren Auf­bau. „Wir pas­sen die Lern­ein­hei­ten den Fähig­kei­ten der Teil­neh­men­den an und stim­men die Inhal­te kon­ti­nu­ier­lich auf jeden Ein­zel­nen ab“, erklärt Nadi­ne Hil­le. Vor allem Per­so­nen mit hohem Unter­stüt­zungs­be­darf, die in ihrer Mobi­li­tät und Kom­mu­ni­ka­ti­on ein­ge­schränkt sind, ver­spü­ren durch die tech­ni­schen Hilfs­mit­tel und Gerä­te, die bar­rie­re­frei zu bedie­nen sind, enor­me Erleich­te­run­gen

Ein­tritt in die digi­ta­le Welt bar­rie­re­frei gestal­ten und beglei­ten Ein wei­te­rer Vor­teil sei, dass Beschäf­tig­te, die in ihrem pri­va­ten All­tag kei­nen Zugang zu digi­ta­len Medi­en haben, in der Werk­statt die Mög­lich­keit bekom­men, die­se zu nut­zen. Chris­tel Block, Teil­neh­men­de an der Reha­bi­li­ta­ti­ons­maß­nah­me, ist ganz begeis­tert und weiß das Ange­bot sehr zu schät­zen: „Ich fin­de es toll, dass ich mich wäh­rend der Werk­statt­zeit mit dem Tablet beschäf­ti­gen kann. Am liebs­ten mache ich Mathe­auf­ga­ben. Frü­her habe ich bei mei­ner Arbeit viel rech­nen und mir Zah­len mer­ken müs­sen. Das mache ich heu­te noch ger­ne und kann das auch gut. Am Tablet sehe ich direkt, ob ich rich­tig gerech­net habe und brau­che kei­ne Unter­stüt­zung. Das berei­tet mir gro­ße Freu­de.”

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