Samstag, 15. Februar 2025

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Bri­git­te Nord­alm erhält das Bun­des­ver­dienst­kreuz

Für ihr jahr­zehn­te­lan­ges Enga­ge­ment für die Rech­te von Frau­en und Mäd­chen und deren Schutz vor Gewalt hat Bri­git­te Nord­alm aus Olpe das Ver­dienst­kreuz am Ban­de der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land erhal­ten. Land­rat Theo Mel­cher über­reich­te die hohe Aus­zeich­nung am Mon­tag (10.07.) in einer Fei­er­stun­de im gro­ßen Saal des Kreis­hau­ses.

Bereits vor vie­len Jah­ren hat­te die heu­te pen­sio­nier­te Leh­re­rin ver­schie­de­ne Hilfs­pro­jek­te im Aus­land orga­ni­siert, dar­un­ter in Nica­ra­gua. Auch ihr Enga­ge­ment für Frau­en­rech­te und Gewalt­schutz erwuchs aus ihrer Arbeit als Leh­re­rin. Dort erleb­te sie Kin­der, die Ver­hal­tens­än­de­run­gen zeig­ten oder deren Leis­tun­gen plötz­lich nach­lie­ßen. Dann habe sie bei Eltern­sprech­ta­gen nach mög­li­chen Grün­den gefragt. „Und manch­mal brach es dann gera­de­zu aus den Müt­tern her­aus: ‚Ach Frau Nord­alm, wenn Sie wüss­ten, was bei uns zu Hau­se los ist!‘“, so schil­der­te es Lau­da­to­rin Eli­sa­beth Piroth, 1. Vor­sit­zen­de des Ver­eins „Frau­en hel­fen Frau­en“.

Für das Ehren­amt in die­sem Ver­ein ent­schied Bri­git­te Nord­alm sich 1994, weil sie den Betrof­fe­nen hel­fen und dabei unab­hän­gig von Par­tei­en und Kir­chen sein woll­te. Schnell wur­de sie des­sen Vor­sit­zen­de. Das gro­ße Ziel des Ver­eins damals: erst­mals ein Frau­en­haus im Kreis Olpe ein­rich­ten.

Doch Gewalt gegen Frau­en und Mäd­chen war damals ein Tabu­the­ma, wur­de klein­ge­re­det oder sogar negiert, wie Nord­alm gera­de in den frü­hen Jah­ren ihres Ehren­am­tes schmerz­lich erfah­ren muss­te. Sie gab eini­ge der Äuße­run­gen wie­der, denen sie zum Bei­spiel bei der Immo­bi­li­en­su­che für das Frau­en­haus ent­ge­gen­tre­ten muss­te: Die­se reich­ten von „So etwas wol­len wir nicht in unse­rer Nach­bar­schaft“, über „Wer sagt denn, dass die Frau­en dort nicht bloß Urlaub machen wol­len?“ bis hin zu „Jede Frau hat Mut­ter oder Schwes­ter – soll sie doch zu denen gehen.“

Taff und uner­müd­lich trat die heu­te 78-Jäh­ri­ge sol­chen Sprü­chen ent­ge­gen und kämpf­te für ein Frau­en­haus. Sie such­te und besich­tig­te Immo­bi­li­en, hielt Kon­takt zu Behör­den, warb um Spen­den, orga­ni­sier­te die Reno­vie­rung und half dabei. Sie führ­te unzäh­li­ge Gesprä­che,  sich­te­te die gespen­de­ten Möbel und Klei­dungs­stü­cke und stell­te mit dem Vor­stand Per­so­nal für das Haus ein.  

Ihr Ehren­amt führ­te sie auch in wei­te­re Gre­mi­en: Als bera­ten­des Mit­glied saß sie von 1994 bis 2020 im Sozi­al- und Gesund­heits­aus­schuss des Krei­ses Olpe und erwirk­te so unter ande­rem eine jähr­li­che finan­zi­el­le Unter­stüt­zung des Krei­ses für den Ver­ein „Frau­en hel­fen Frau­en“.

2003 wur­de auf ihre Initia­ti­ve im Ver­ein ein Bei­rat gegrün­det, des­sen Vor­sitz sie über­nahm und bis 2019 behielt. Auch in die­ser Funk­ti­on beriet und reprä­sen­tier­te sie den Ver­ein, initi­ier­te, orga­ni­sier­te und beglei­te­te vie­le Ver­an­stal­tun­gen und warb uner­müd­lich um Spen­den und Spon­so­ren.

Nord­alm dank­te in ihrer Anspra­che dem Team des Ver­eins und allen, die sie in den vie­len Jah­ren unter­stützt und die Zie­le mit­ge­tra­gen haben. Ganz beson­ders aber dank­te sie ihrem Ehe­mann, der sie immer gestärkt und trotz der vie­len Ehren­amts­ter­mi­ne nie­mals Stress gemacht habe.

Nord­alms Enkel Johan­na und Fried­rich mach­ten ihrer Groß­mutter und den Gäs­ten bei der Fei­er­stun­de eine gro­ße Freu­de und boten mit wun­der­schö­ner Sopran­stim­me und Pia­no­be­glei­tung drei anspruchs­vol­le Lie­der dar.

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