In teilweise neuer Besetzung trat jetzt die Unfallkommission für den Kreis Olpe im Kreishaus zusammen. 

Unter Federführung der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Olpe gehören der Unfallkommission Vertreter der sieben Städte und Gemeinden, der Bezirksregierung Arnsberg, von Straßen NRW sowie der Kreispolizeibehörde Olpe und der Kreiswerke Olpe an.

Aufgabe dieses Gremiums ist es, an Unfallhäufungsstellen zu prüfen, ob durch Veränderungen die Verkehrssicherheit verbessert werden kann. Dies können relativ einfach umzusetzende Maßnahmen wie Straßenmarkierungen, Beschilderungen oder das Zurückschneiden von sichtbehindernden Büschen sein. Aber auch bauliche Veränderungen am Fahrbahnbelag oder an der Straßenführung wurden schon umgesetzt, wenn dies dazu beiträgt, dass sich an diesen Stellen weniger Unfälle ereignen.

Daher hob Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum in seiner Begrüßung die hohe Sensibilität des Themas Verkehrssicherheit hervor. „Die Unfallkommission ist ein besonderer ,Baustein‘, um den Straßenverkehr sicherer zu machen. Letztlich profitieren von ihrer Arbeit alle Menschen, die auf den Straßen im Kreis Olpe unterwegs sind“, so Philipp Scharfenbaum.

Erstmals führte Miriam Schneider als neue Leiterin des Fachdienstes Straßenverkehr beim Kreis Olpe durch die Tagesordnung. Für den Kreis Olpe sind übrigens auch Frederik Menne und Jana Schmidt vom Fachdienst Straßenverkehr neu in die Unfallkommission gerückt.

Bei der jetzt durchgeführten Bilanz ging es um die Vorher-/Nachher-Untersuchung der Unfallhäufungsstellen aus dem Jahr 2021. Mussten in früheren Jahren teilweise mehr als zehn Unfallhäufungspunkte betrachtet und gegebenenfalls Maßnahmen zur Unfallvermeidung ergriffen werden, standen diesmal lediglich vier Bereiche im Fokus. Hierzu wurde die polizeiliche Unfallstatistik zu Rate gezogen.

  • L 512, Sonderner Kopf: Im Jahr 2021 ereigneten sich auf der Landesstraße 512 hinter dem Kreisverkehr in Fahrtrichtung Attendorn viele Unfälle in Verbindung mit Linksabbiegern. Im Jahr 2022 registrierte die Polizei im Bereich des Sonderner Kopfs ausschließlich Auffahrunfälle in Folge von Unachtsamkeit. Die Unfallkommission sieht keinen Anlass, hier Maßnahmen zu ergreifen, weil die Unfälle auf Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zurückzuführen sind.
  • Martinstraße in Olpe: Im Bereich zwischen der Einmündung Kortemickestraße und dem Kreisverkehr mit der Günsestraße gibt es auf der Martinstraße gleich zwei Unfallhäufungsstellen. Dort haben sich jeweils 13 Unfälle im Jahr 2021 sowie im Jahr 2022 ereignet. Im Jahr 2023 sind bisher drei Unfälle in die Statistik eingeflossen. Besonders auffällig ist die hohe Anzahl an Auffahr- und Abbiegeunfällen. Um dem entgegenzuwirken, ist im Bereich der Tankstelle und der Ausfahrt des Supermarktes eine durchgezogene Linie aufgetragen worden, ein Linksabbiegen ist dort nicht mehr möglich. Von dem Tankstellengelände darf man ebenfalls nur noch nach rechts in Richtung Olper Innenstadt abbiegen. Überdies ist eine neue Ampelanlage in Planung. Die Kommission wird die Unfallhäufungsstellen und die Wirkung der getroffenen Maßnahmen weiter beobachten.
  • Kreuzung L 714/L 512 in Gerlingen: An dieser Kreuzung haben sich 2021 acht und im Jahr 2022 neun Unfälle ereignet. Hier handelte es sich insbesondere um Auffahr- und Abbiegeunfälle. Deshalb wurde am 23. Januar 2023 die Nachtabschaltung der Ampel deaktiviert. In diesem Jahr gab es dort seither keine weiteren Unfälle.

Miriam Schneider bilanziert als Leiterin des Fachdienstes Straßenverkehr beim Kreis Olpe: „In der Regel sind die in der Kommission beschlossenen Maßnahmen mit Kosten verbunden. Dennoch sind die Veränderungen natürlich sinnvoll und notwendig, wenn schwere Verkehrsunfälle mit Verletzten und erheblichen Sachschäden verhindert werden können.“

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