Zum Ende der Schulzeit haben viele Jugendliche eine klare Vorstellung davon, welchen beruflichen Weg sie gehen möchten. Für einige jedoch ist der direkte Weg in eine berufliche Zukunft erschwert.

Um auch diesen jungen Leuten eine Perspektive zu geben, haben sich die Mitglieder des Steuerungsgremiums für die Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ im Kreis Olpe kürzlich auf einen systematisierten Prozess der Übergangsgestaltung verständigt: die „Verantwortungskette“.

Ziel der Verantwortungskette ist es, im Halbjahr vor dem Schulabschluss diejenigen Jugendlichen zu identifizieren, die noch keine Anschlussoption haben. Sie erhalten dann spezielle Beratungs- und Vermittlungsangebote, die sie zu einem passgenauen Anschluss führen sollen.

„Die bisherige gute Zusammenarbeit im Übergangsbereich und das gemeinsame Verständnis für die Verantwortlichkeiten bieten im Kreis Olpe beste Voraussetzungen, einen strukturierten Prozess im Sinne der Verantwortungskette weiter auszubauen“, sagt Beate Hasenau von der Kommunalen Koordinierungsstelle des Kreises Olpe. „Wir haben uns bereits auf neue Unterstützungsformate im Übergangsbereich verständigt.“

Zu Beginn eines Jahres wird unter Federführung der Handwerkskammer Südwestfalen die Veranstaltung „Check das Handwerk“ durchgeführt. Sie richtet sich an Jugendliche, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz im handwerklichen Bereich sind. Sie können verschiedene Handwerke an einem Tag ausprobieren und auf direktem Weg Verabredungen für ein Praktikum oder einen Ausbildungsplatz treffen. „Check das Handwerk“ hat bereits zweimal erfolgreich im Kreishaus stattgefunden.

Ein neues Angebot setzt der Bildungsträger Kath. Jugendwerk Förderband Olpe e.V. um: Das Format „KOOL“ (Kompetenzagentur Olpe) bietet ein individuelles Coaching für die Jugendlichen, die bei der Entwicklung einer beruflichen Perspektive besondere Unterstützung benötigen.

„Im Mai starten wir zudem mit dem Projekt ,Deine Zukunft – deine Chance‘. Wir möchten damit die jungen Menschen erreichen, die zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht wissen, wie es nach der Schule weitergeht“, erklärt Beate Hasenau. Durch erlebnispädagogische Elemente erhalten die Jugendlichen an drei Tagen außerhalb von Schule die Chance, ihr Selbstbewusstsein zu stärken, Verantwortung zu tragen und Vertrauen zu erleben, im Team zu arbeiten und sich mit Grenzen, Niederlagen und Defiziten auseinanderzusetzen. Den Abschluss bildet eine Zukunftsplanung, an der beratende Stellen der Agentur für Arbeit und der Kammern beteiligt sind. „Ziel ist die Entwicklung einer konkreten Anschlussperspektive“, sagt Beate Hasenau. „Es ist ein einzigartiges Projekt in NRW und wir hoffen, damit eine gute Unterstützungs- und Vermittlungsmöglichkeit anbieten zu können.“

Das Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ wird mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union umgesetzt.

Anderen empfehlen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein