Trainer Didi Hähner und Maria Hebbecker vom Kreissportbund Olpe machen es vor: Wenn der Angreifer von vorn kommt und zum Kopf schlagen will, heißt es: Arme hoch und die Hände fest über dem Kopf verschränken. Das wirkt wie ein Schild und schützt empfindliche Stellen im Gesicht wie Augen, Nase und Mund. 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schauen interessiert zu. Wenig später hat die Hälfte von ihnen ebenfalls eine Pratze in der Hand und simuliert mit dem blauen Schlagpolster einen Angriff auf den Partner. Verletzte gibt es keine an diesem Tag im Attendorner Begegnungszentrum „lebensfroh“. Darauf achten Didi Hähner und Dominik Hartmann von der NSG Sports aus dem Siegerland.

Die beiden erfahrenen Kampfsportler waren auf Einladung des Kreissportbundes Olpe, des SeniorenSport Vereins Attendorn e. V., dem Seniorenrat der Hansestadt Attendorn und des AGIL Seniorenbüros Attendorn zu einen kostenlosen Aktionstag ins „lebensfroh“ gekommen.

Ihr Thema lautete „Sicher als Senior“. „Menschen ab 60 werden eher seltener Opfer von Gewalt“, sagt Didi Hähner. Er warnt aber vor Verharmlosung von Straftaten gegen ältere Menschen. „Die Angst vor den Folgen einer Straftat kann bei betroffenen Älteren schwerer wiegen als etwa bei jüngeren Opfern.“ Außerdem könne konkrete Opfererfahrung weiter verstärkt werden.

Deshalb rät er in erster Linie zur Selbstbehauptung. In kritischen Situationen solle man Selbstbewusstsein ausstrahlen, aufrecht gehen und mit lauter Stimme sprechen. So lasse sich die Opferrolle vielfach vermeiden. All das trainierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei praktischen Übungen. Inhalte des Kurses waren neben Körpersprache auch, Gestik, Mimik, Verhaltensweisen und Stimmtraining.

Das Wichtigste sei, präventiv zu handeln, betonten Didi Hähner und Dominik Hartmann. Und wenn es zur Attacke kommt? „Jeder kann sich wehren“, erklären die beiden Männer von NSG Sports und zeigten später auch, wie Ältere den Spazierstock, eine Gehstütze, einen Regenschirm oder andere Gegenstände zur Selbstverteidigung einsetzen können.

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So geht’s: Maria Hebbecker wehrt einen simulierten Angriff von Didi Hähner ab (Foto: Wolfgang Teipel)
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