Der Kreis Olpe will unabhängig werden von fossilen Energieträgern und den Anteil erneuerbarer Energien im Kreisgebiet ausbauen – und zwar so, dass Bürgerinnen und Bürger sich beteiligen können und die Wertschöpfung bei neuen Projekten vor Ort verbleibt, statt an auswärtige Investoren zu fließen. 

Dazu hatte der Kreis Olpe im vergangenen September die EEBE gegründet. Die Abkürzung steht für Erneuerbare Energien Beteiligungs- und Entwicklungsgesellschaft im Kreis Olpe GmbH“. Der Beschluss dazu war im Kreistag mit großer Mehrheit gefallen.

Nun ist die EEBE wieder einen entscheidenden Schritt weitergekommen: Die Kommunen Drolshagen, Finnentrop, Kirchhundem, Lennestadt, Olpe und Wenden sind der Gesellschaft beigetreten. Am Dienstag, 10. Januar, unterzeichneten die Bürgermeister die Erweiterung, die notariell beurkundet wurde.

Die Erweiterung ist enorm wichtig für die nun gemeinsame Gesellschaft des Kreises Olpe und sechs seiner sieben Kommunen. Schon vor der Gründung hatte Landrat Theo Melcher betont, dass die EEBE überhaupt nur sinnvoll sei, wenn auch die Städte und Gemeinden an Bord sind. Denn die Kernaufgabe der Gesellschaft wird sein, den Bestand an Wind- und Wasserkraftanlagen, Photovoltaik und Speichertechnik in den Städten und Gemeinden auszubauen – und zwar, indem sie solche Projekte analysiert, plant, koordiniert, unterstützt, Anlagen errichtet und Beteiligte berät. Das geht nur im Zusammenspiel mit den Kommunen.

Derzeit bearbeitet die EEBE bereits zwei konkrete Projekte zur Planung von Windkraftanlagen im Raum Drolshagen und in Kirchhundem-Brachthausen. Für beide Gebiete wurden bereits die notwendigen Artenschutzkartierungen beauftragt, die dieses Jahr durchgeführt werden.

Von dem Ausbau sollen die Menschen und Unternehmen im Kreis Olpe profitieren: Mit Gründung von Bürgergesellschaften bekommen Privatpersonen ebenso wie lokale Unternehmen die Möglichkeit, sich am Ausbau erneuerbarer Energien zu beteiligen. Zielsetzung ist es, die Wertschöpfung vor Ort zu belassen. Deshalb wird großer Wert auf die die Beteiligung der Menschen in den Dörfern gelegt, in deren Nähe Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien errichtet werden. Die Grundbesitzerinnen und -besitzer können bei einer Beteiligung an den jeweiligen Projektgesellschaften mitbestimmen: Sie wären nicht nur Verpachtende, sondern Mitbetreibende der jeweiligen Anlage. Die Städte und Gemeinden bestimmen über ihre Beteiligung ebenfalls mit und partizipieren an den Erträgen.

Der EEBE liegen bereits mehrere Interessenbekundungen von Waldbesitzern vor, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind. Interessierte Flächeneigentümer sind herzlich eingeladen, sich zu melden. Alle Infos unter: www.kreis-olpe.de/eebe.

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