Kaum jemand kann sich vorstellen, welche „Schätze“ in einem Stadtarchiv liegen. Dem dient auch diese Reihe. Die Archivalie des Monats November 2022 stellt passend zum Tag des Heiligen Martin am 11. November ein Gedicht auf das Wohlfahrtsamt (heute: Sozialamt) Attendorn vor.

Die Kinder der Dichterin Gertrud Köster – Franz Köster und Johannes Köster – wohnten in Attendorn. Gertrud Köster war bei ihrem Sohn Franz in Attendorn, als sie 1921 schwer erkrankte und mittellos ins städtische Krankenhaus musste. Die Unterstützung wurde abgelehnt, da ihr letzter Wohnort Warstein dafür zuständig sei. Im Schriftverkehr ging es darum, ob der Wohnort zuständig sei, wo sie offiziell gemeldet sei oder Attendorn, wo sie regelmäßig bei ihren Kindern war. 1926 wohnte sie dann bei ihrem Sohn in Attendorn. Da dieser mittlerweile 3 Kinder hatte, bat sie den Regierungspräsidenten um ein kleines Zimmer in Attendorn. Abermals stellte sich die Frage, welche Gemeinde für sie zuständig sei. Ein Ergebnis des Schriftverkehrs oder warum sie dem Sozialamt Attendorn ein Gedicht gewidmet hat geht aus der Akte nicht hervor.

Diese Archivalie zeigt, wie spannend auch eine Sozialakte sein kann und dass es auch in einem Stadtarchiv Gedichte gibt.

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