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„Im ersten Schritt wurden viele Menschen ins Sauerland geholt. Jetzt gilt es, sie hier vor Ort nicht alleine zu lassen, sie zu betreuen und zu unterstützen in ein neues Leben zu finden.“


Stellen Sie sich vor, Sie sind 2.600 Kilometer von ihrem Zuhause entfernt. Alles ist neu, eine andere Umgebung, eine fremde Sprache. Eine Option schnell wieder nach Hause zu kommen? Ungewiss.


Die gemeinnützige Initiative „Bus Brücke“ baut derzeit ein Netzwerk auf, um den Familien aus der Ukraine, die sie bisher ins Sauerland geholt haben, die Eingewöhnung in der neuen Umgebung zu erleichtern. Viele helfende Hände haben in den vergangenen Wochen bereits angepackt – Transporte von Polen ins Sauerland wurden durchgeführt, Unterkünfte und Gastfamilien organisiert und nun gilt es weitere Hilfsangebote für die Geflüchteten aufzubauen. „Man kann sich das wie eine Nachbarschaftshilfe vorstellen. Jede Familie soll ein privates Netzwerk von Paten bekommen, das sie unterstützt“, sagt Albrecht Brodhun von der Initiative „Bus Brücke“. Um dieses Netzwerk zu etablieren, sucht die „Bus Brücke“ derzeit Freiwillige, die sie unterstützen möchten.


Eine Fahrt zum Amt, zum Arzt oder Unterstützung bei Einkäufen; da helfen, wo die geflüchteten Familien derzeit noch Unterstützung benötigen. „Wem eine ganze Patenschaft zu viel ist, der kann sich auch auf das Anbieten von Fahrdiensten beschränken. Vereinzelt werden auch Helfer für Umzüge benötigt“, erklärt Albrecht Brodhun. „Dank der großzügigen Unterstützung des Heggener Reisedienstes Schulte steht der „Bus Brücke“ jetzt auch ein Kleinbus für Fahrten in der Region kostenfrei zur Verfügung.“


Die Freiwilligen sollten aus Plettenberg, Werdohl oder Herscheid kommen beziehungsweise aus Attendorn und Umgebung. Ukrainisch zu sprechen ist nicht nötig. Lediglich Engagement und ein wenig Zeit sind nötig. Interessierte können sich per E-Mail an busbruecke@akzente.org wenden oder telefonisch an Vivien Köster unter 0171-1688734.


„Bus Brücke“ bedankt sich für unterstützende Aktionen


Nach wie vor sind Menschen aus der Ukraine auf der Flucht und benötigen Hilfe. „Viele Ukrainer, die derzeit noch in der Westukraine sind, haben angekündigt, dass sie nach Polen oder Deutschland flüchten möchten. Sie sitzen aber erst einmal noch auf gepackten Koffern, weil sie zunächst abwarten möchten, wie sich die Lage entwickelt. Sie möchten möglichst nah bei ihrem Zuhause bleiben, weil sie hoffen, schnell wieder dorthin zurückkehren zu können“, sagt Florian König, Initiator der „Bus Brücke“. Daher werden derzeit nur vereinzelt Geflüchtete von der Initiative ins Sauerland geholt. Und es gilt weiterhin: Voraussetzung ist, dass eine Unterkunft hier im Sauerland zur Verfügung steht.


So wurde zum Beispiel am Sonntag eine Familie, die mit dem Flüchtlingsbus nach Dortmund gekommen war, nach Plettenberg geholt und am Mittwoch eine weitere 5-köpfige Familie nach Attendorn. „Wir konnten die Familie in einer Wohnung unterbringen. Allerdings fehlten dort noch Bettdecken. Das ist ein gutes Beispiel, an welcher Stelle das Paten-Netzwerk nun tätig wird. Denn die Familie kann noch nicht einfach losfahren und selbst Decken kaufen“, schildert Vivien Köster. Nach erfolgreichen Abhol-Aktionen aus Polen in das Sauerland gilt es nun, die Geflüchteten nicht alleine zu lassen, sie zu betreuen und zu unterstützen in ein neues Leben zu finden.


In der vergangenen Woche fanden mehrere Aktionen statt, um die „Bus Brücke“ zu unterstützen. So organisierten die Bands Finest Fathers, Servants Quarters und Bronkobeat ein gemeinsames Spendenkonzert in Plettenberg für die Ukraine. Der Erlös aus dem Eintritt kam in voller Höhe der „Bus Brücke“ zugute. Und die Kita Junior aus Plettenberg-Ohle sammelte ebenfalls mit einem Kuchenbasar Spenden für die gemeinnützige Initiative. Für die tatkräftige Unterstützung und die Spenden bedankt sich die „Bus Brücke“ ganz herzlich.

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Die „Bus Brücke“ ist eine gemeinnützige Initiative, die von dem Plettenberger Unternehmen Event-Manufaktur (DEM) unter dem Dach des prange akzente e.V. gegründet wurde, um ukrainischen Geflüchteten zu helfen. Inspiriert durch die Community Willi & Söhne entstand der Name „Bus Brücke“, um symbolisch eine Hilfsbrücke zwischen der Ukraine und dem Sauerland zu bauen. Die „Bus Brücke“ organisiert Abholungen der geflohenen Menschen aus Polen nach Deutschland und vermittelt private Unterkünfte für sie nach ihrer Ankunft im Sauerland. Unterstützt wird die Initiative durch Spenden.

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