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. Neun von zehn Menschen in der Region sind mindestens zweifach gegen das Coronavirus geimpft: Als erster Kreis in NRW hat der Kreis Olpe laut Daten des RKI eine Impfquote von 90 Prozent erreicht. Die Quote derjenigen, die zusätzlich den dringend empfohlenen Booster erhalten haben, liegt bei 68,3 Prozent.

Vor rund einem Jahr hat das Impfzentrum des Kreises Olpe in Attendorn den Betrieb aufgenommen. Ein Rückblick:

Mitte Januar 2021 erhalten alle Bürgerinnen und Bürger ab 80 Jahre einen Brief des Landrats mit der Nachricht: Ab Montag, 25. Januar, können sie Impftermine buchen. Diese Altersgruppe hat die höchste Priorität. Die erste Spritze im Impfzentrum wird am 8. Februar 2021 gesetzt. Die Nachfrage ist enorm: Mitte Februar werden die Öffnungszeiten auf 8 bis 20 Uhr an allen sieben Wochentagen erweitert. Ohne Terminvereinbarung geht nichts.

Als zweiter Impfstoff kommt Mitte Februar das Präparat von AstraZeneca zum Einsatz. Immer noch geht es bei der Reihenfolge streng nach Priorisierungsgruppen. Am 30. März meldet die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) einen Zwischenstand: Fast 17.000 Personen im Kreis Olpe sind erst-, knapp 7500 bereits doppelt geimpft. 

Die Nachfrage ist ungebrochen: Anfang April richtet der Kreis Olpe vier Shuttlebusse ein, die von Attendorn aus im Viertelstundentakt das Impfzentrum anfahren. Eine Terminpanne sorgt kurzzeitig für Stress: Wegen eines Fehlers im zentralen Buchungssystem wurden für den 7. April teilweise Termine doppelt vergeben. Das Team des Impfzentrums schiebt eine Sonderschicht bis in den späten Abend, um alle zu versorgen, die geduldig warten.   

An Himmelfahrt, 13. Mai, wird im Zentrum die 50.000. Impfung verabreicht. Inzwischen sind auch die Arztpraxen in die Impfkampagne eingestiegen; am 20. Mai kann die KVWL melden: Die Hälfte der Menschen im Kreis Olpe hat die erste Immunisierung erhalten.

Ein wichtiger Tag für Bürgerinnen und Bürger ist der 7. Juni: Die Priorisierung wird aufgehoben; alle Erwachsenen können nun Termine buchen. Doch der Impfstoff ist knapp; das Impfzentrum kann sein volles Potenzial von täglich 1400 Impfungen noch nicht entfalten.

Ab Ende Juni dürfen auch Jugendliche ab 16 Jahren die schützende Spritze erhalten. Mehrere Sonderaktionen ermöglichen erstmals den Besuch ohne vorherige Terminbuchung. Ein weiterer Meilenstein ist Anfang Juli erreicht: Zwei Drittel der Bevölkerung im Kreis Olpe sind erst-, mehr als die Hälfte doppelt geimpft.

Der Sommer 2021 ist die Zeit der Sonderaktionen: ob Impf-Lounge mit DJ und alkoholfreien Getränken, Impfen beim Frühschoppenkonzert, im Biggesee-Express oder Impfen mit Gutschein für Bratwurst, Burger oder Attahöhle – die Verantwortlichen lassen sich etwas einfallen, um möglichst viele Zielgruppen zu erreichen.

Inzwischen ist das Impfzentrum auch unterwegs: Das Mobil steuert in der warmen Jahreszeit regelmäßig alle Städte und Gemeinden an. Erste Station ist am 14. Juli Altenkleusheim.

Ab Ende Juli können auch alle Kinder ab zwölf Jahren im Impfzentrum versorgt werden.

Zur bundesweiten Impfwoche im September werden die Öffnungszeiten in Attendorn noch einmal auf 8 bis 20 Uhr an sieben Wochentagen erweitert. Denn die Zeichen stehen auf Zielgerade: Zum Ende des Monats sollen alle Impfzentren schließen. Passend dazu meldet die KVWL am 1. Oktober: Knapp 90 Prozent der Menschen im Kreis Olpe sind erst-, über 86 Prozent doppelt immunisiert.

Doch im Spätherbst bürgert sich ein neuer Begriff ein: Booster. Die Auffrischungsimpfung sorgt dafür, dass die Nachfrage wieder stark ansteigt. Zur Unterstützung der Arztpraxen ermöglicht das Land NRW deshalb die Wiedereröffnung der Impfzentren. Am 21. November gehen die Türen in Attendorn wieder auf. Für steigende Zahlen sorgen auch die Impfungen für Kinder ab fünf Jahren, die ab Mitte Dezember möglich sind.

Die Adventswochen 2021 sind eine heiße Phase im Impfzentrum: Über 3000 Menschen pro Woche wollen vor Weihnachten ihren Immunschutz mit einer dritten Spritze optimieren. Vereinzelt werden auch noch Erst- und Zweitimpfungen gewünscht. Die neue Virusvariante Omikron treibt die Infektionszahlen in die Höhe und sensibilisiert viele Menschen für die Notwendigkeit einer vollständigen Impfung. Einmal mehr bewährt sich in dieser Phase das unabhängige Termin-Buchungssystem.   

Die harte Arbeit aller Beteiligten hat sich gelohnt, resümieren der Leiter der Koordinierenden COVID-Impfeinheit des Kreises Olpe, Andreas Sprenger, und der ärztliche Leiter des Impfzentrums, Stefan Spieren: „Die landesweit höchste Quote an vollständig Geimpften ist ein großer Erfolg für den Kreis Olpe und seine Menschen. Er zeigt, dass unsere niedrigschwellige und offensive Kampagne gut angekommen ist. Großer Dank gebührt auch den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, die in ihren Praxen den größten Anteil der Impfwilligen versorgt haben. “ 

In den ersten Wochen des neuen Jahres sinkt die Nachfrage deutlich – doch der Kreis Olpe bleibt vorbereitet. Der Betrieb des Impfzentrums ist seitens des Landes bis Ende 2022 gesichert; auf mögliche Entwicklungen wie neue Infektionswellen oder neue Virusvarianten sowie auf den Einsatz des inzwischen fünften Impfstoffs (Novavax), wird der Kreis flexibel reagieren können.

„Impfen bleibt auch 2022 wichtig. Es schützt vor einem schweren COVID-Verlauf und hat weltweit unzählige Leben gerettet. Lassen Sie sich impfen und boostern – damit tragen Sie dazu bei, dass diese Pandemie endlich endet“, appelliert Spieren.     

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