Verordnungen wälzen, Hygienekonzept schreiben, immer die aktuelle Lage im Blick behalten …

So sah der Alltag für den geschäftsführenden Vorstand des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Ennest in den letzten Wochen aus. Doch all die Mühen hatten sich mehr als gelohnt als die Musikerinnen und Musiker des Vereins am vergangenen Samstag vor über 400 Zuhörerinnen und Zuhörern ein fulminantes Konzert in der unter Corona-Auflagen ausverkauften Attendorner Stadthalle spielten. Eröffnet wurde das Konzert unter dem Motto „Viva la vida“ von den beiden Nachwuchsorchestern des Musikzugs mit dem Stück Wellerman. Dieses alte Seemannslied wurde von einem Postboten ins Internet gestellt, bekam über 150 Millionen Klicks und wurde so zum Welthit. Georg Elsaeßer, der den Konzertabend in gewohnt gekonnter und humorvoller Art moderierte, witzelte aufgrund dieser Tatsache, dass er bald „Lebt wohl, ihr Ennester Bauern“ aufnehmen und damit auch zum Star werden würde.

Im Anschluss begeisterten die Nachwuchsorchester unter der Leitung von Julius Griese und Frank Regeling mit dem Stück „Tyrolean Wolfgang“ und den bekannten Melodien zu „Pirates oft the Caribbean“. Die über 30 Jungmusikerinnen und Jungmusiker wurden mit wohlverdientem Applaus von der Bühne verabschiedet und das Sinfonischen Blasorchester betrat die Bühne um mit der Operette „Overture to ´Candide´ seinen Konzertteil zu beginnen. In diesem schnellen und mit Überraschungen gespicktem Werk merkte man den 73 Musikerinnen und Musikern und ihrem Dirigenten Ingo Samp die pure Spielfreude nach zwei Jahren Konzertpause richtig an. Es folgten die eindrucksvolle und pompöse „Grand Fanfare“ und der „Marsch der Komödianten und Springtanz“ aus der bedeutendsten tschechischen Oper „Die verkaufte Braut.“

Mit der „Olympic Fanfare and Theme“, welche damals die Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles eröffnete, bewies das Orchester im Anschluss einmal mehr seinen beeindruckenden Klangkörper.

Die „Serenade“, komponiert von Derek Bourgeois als Hochzeitsgeschenk an seine Frau, lies etwas ruhigere Klänge durch die Stadthalle klingen. Die Komposition wurde im etwas komplexeren 11/8 Takt geschrieben. Der Kommentar Georg Elsaeßers dazu: „Das ist eigentlich ein Walzer, nur fehlt da immer ein Schritt. Da wollte sich wohl jemand um seinen Hochzeitstanz drücken.“

Dann wurde es mit „Coldplay in Symphony“ rockig. Die bekanntesten Songs der Band Coldplay, die jedermann kennt, da sie im Radio rauf und runter gespielt werden, sind in diesem Medley von Bert Appermont stimmungsvoll und fulminant zusammengefasst. Als Abschluss und emotionaler Höhepunkt des Konzertes wurde „Highlights from ´Chess´ dargeboten. Das vom niederländischen Starkomponisten Johan de Meij arrangierte Werk, vereint mehrere Lieder des gleichnamigen Musicals aus der Feder der ABBA Mitglieder Ulvaeus und Andersso. Es ist ein wahres Meisterstück und zählt mit zu den beliebtesten Stücken unter den Musikerinnen und Musikern. Ein gewaltiger Klang erfüllte die gesamte Halle und besonders die verschiedenen Solisten zeigten hier ihr Können. Kurioserweise befindet sich in diesem Stück auch eine Solostelle für Schreibmaschine.

Nach langanhaltendem Applaus und Standing Ovations beendete das Sinfonische Blasorchester das Konzert mit dem letzten Satz „Adagio“ aus Mahlers dritter Sinfonie.

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