Freitag, 11. Oktober 2024

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Nachbericht zum Auftritt des Blechbläser-Ensembles „emBRASSment“ aus Leipzig

Mit seinem Ausflug in die Welt der Bühnenmusik bescherte das Ensemble „emBRASSment“ seinen Zuhörern beste Unterhaltung auf musikalisch hohem Niveau. Der Attendorner Kulturring hatte bewusst das Programm „Bühnenfieber“ aus dem umfangreichen Repertoire der Musiker ausgewählt und damit offenbar den Geschmack des Publikums in der Erlöserkirche getroffen.

Eröffnet wurde der Sonntagnachmittag mit dem 1929 von Irving Berlin veröffentlichten Jazz-Standard „Puttin´ On The Ritz“ – „sich fürs Ritz anziehen“ oder freier übersetzt „sich richtig herausputzen“. Bestens herausgeputzt erschienen in jedem Fall die fünf Blechbläser aus Leipzig mit Lukas Stolz, Trompete, Christian Scholz, Trompete, Jakob Knauer, Horn, Juliette Blum, Posaune und Robert Schulz, Tuba –  farbenfroh in ihrer Kleidung, locker in ihrer Moderation und temperamentvoll und sehr spielfreudig in der Art ihres Musizierens.

Eines der bekanntesten schottischen Volkslieder „Blue Bells of Scotland“ erklang als ein humorvolles Arrangement für Blechbläser-Quintett, amüsant durch die mehrfachen thematischen Ansätze in der Trompete, bis sich schließlich alle Instrumente im Lied über die blauen Glockenblumen zusammenfanden.

Die als Zeichen seiner Mitwirkung in der Jazz-Kommission der Sowjetunion 1934 geschriebene Jazz-Suite Nr. 1 von Dmitri Schostakowitsch stand im Mittelteil des Konzerts neben Ausschnitten aus dem bekannten Musical „West Side Story“ von Leonard Bernstein – eine musikalische Reise von der noch jungen Sowjetunion in das New York der 50-iger Jahre. Die Titel Maria, Tonight und America stießen bei den Zuhörern auf offene Ohren, vertraute Melodien in gelegentlich etwas ungewohntem Blechbläser-Sound. Mit den „Estampas de Palermo“ von Jose Carli ging es in die Welt des argentinischen Tangos. Besonders im Tango „Piazza Sicilia“ entfaltete sich ein satter, weicher Bläserklang in der wunderbaren Akustik der Erlöserkirche.

Als Kontrapunkt zum bisherigen Programm erschien der letzte Titel „ABBA goes BRASS“ geschrieben von Alan Fernie. Energievoll und frohgelaunt gespielt von den fünf Blechbläsern wurde dieser Abschluss „Thank you for the music“ zu einem der Highlights beim ebenfalls gut gestimmten Publikum. Der begeisterte Applaus forderte dementsprechend gleich zwei Zugaben heraus – „One Hand- One Heart“ aus der West Side Story und als weiteres besonderes Bonbon „Küssen verboten“ von den Prinzen in einem eigens für emBRASSment geschaffenen Arrangement.

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