Sehr geehrter Herr Bürgermeister Pospischil,
sehr geehrte Vorsitzende der Fraktionen im Attendorner Stadtrat,
im Interesse einiger junger Menschen in Attendorn beantrage ich, dass die Verwaltung von der Politik beauftragt wird im Jahr 2022 eine „Hall of Fame“ (legale Graffitifläche) zum Anbringen von Graffitis bzw. Streetart oder anderen Kunstformen freizugeben oder zu errichten. Dies kann gemeinsam mit dem Jugendzentrum, den Verbänden der Jugendhilfe, dem Jugendparlament, regionalen Künstlern und interessierten Jugendlichen erfolgen. Die legale Graffitifläche ist durch ein entsprechendes Schild an dem Bauwerk/der Mauer zu kennzeichnen, an dem zusätzlich die Gestaltungsregeln für die Bearbeitung der freien Fläche festgehalten sind. Zusätzlich ist eine geeignete Vorrichtung zur Entsorgung für übriggebliebene Materialien notwendig.


Begründung:
Mit der Einrichtung von einer „Hall of Fame“ als legale Graffitifläche wird Kindern und Jugendlichen in Attendorn die Möglichkeit gegeben ihre künstlerischen Fähigkeiten und kreativen Ideen darzustellen und zu verwirklichen, ohne straffällig zu werden. Mit diesem Einbezug der Jugendkultur wird eine Vielfalt im Attendorner Stadtbild wiedergegeben und bereits bestehende Kunstformen durch eine Neue ergänzt. Als Beispiel für gelungene Graffitis, die dunkle Orte und graue Wände zu einem helleren und schöneren Ort machen, seien an der Stelle die Mauer am Waldenbuger Weg oder die Wand im Industriegebiet Askay (Gedia) genannt.

Um ein Beispiel für so ein Vorhaben zu nennen, bietet sich die Wand an der Lenne gegenüber der Firma Hensel bei Meggen an, welche durch die Unterstützung des Jugendparlaments Lennestadt legalisiert wurde. Diese lockt sowohl die lokale Jugend als auch Künstler aus ganz Nordrhein-Westfalen an. Des Weiteren locken legale Graffitiflächen vor allem professionelle Künstlerinnen und Künstler an, die für attraktive Flächen sorgen und die (Jugend)Kultur bereichern. Illegale Graffitis verursachen häufig hohe Kosten bei der Beseitigung und lösen dementsprechend in der öffentlichen Wahrnehmung ein Spannungsfeld aus. Auf der einen Seite steht absolute Ablehnung und auf der anderen zustimmende Anerkennung. Durch legale Graffitis ist die Möglichkeit gegeben die Kunst zu präsentieren, illegale Graffitis zu vermindern und sogenannte Tags zu reduzieren. Das kann zu einer erhöhten gegenseitigen Akzeptanz zwischen Jugendlichen und den anderen Teilen der Attendorner Stadtbevölkerung führen. So haben auch die Stadt Siegen, Lennestadt und weitere Städte positive Erfahrungen mit legalen Graffitiwänden gemacht. Zusätzlich eröffnen solche Graffitiwände neue Erlebnis-, Gestaltungs- und Kommunikationsräume für Kinder und Jugendliche in der Hansestadt. Das gibt ihnen Anreize zur Identitätsbildung, Möglichkeiten des Selbstausdruckes und kann als Vernetzungspunkt für die Jugend und Jugendarbeit dienen. So ist es zukünftig denkbar diese Graffitiwände zusätzlich in Workshops oder in Kunstprojekten für Schulklassen oder dem Jugendzentrum zu integrieren.

„Wenn diese Flächen ordentlich bemalt sind, bleiben Schmierereien in der Regel auch weg“ (Ehemaliger Lennestädter Bürgermeister Stephan Hundt https://www.wp.de/staedte/kreis-olpe/lennestaedter-buergermeister-sucht-graffiti-kuenstler-id226655099.html)


In meinen Augen wäre eine solche legale Fläche zum einen eine starke Bereicherung für die Attendorner Kultur, die, wie ich finde, noch deutlich zu wenig durch die Jugend geprägt wird, zum anderen auch ein möglicher Anreiz, den Standort Attendorn als solchen attraktiver und ansprechender für junge Menschen zu gestalten in dem diese einen Akzent in der Stadt setzen können. Nervenaufreibende Dinge, wie illegale Schmierereien könnten so zusätzlich reduziert werden und das Stadtbild nachhaltig verschönert werden.

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