Freitag, 14. Februar 2025

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Bun­des­ver­dienst­kreuz für Hart­mut Hosen­feld

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Bun­des­prä­si­dent Frank-Wal­ter Stein­mei­er hat Hart­mut Hosen­feld aus Atten­dorn das Ver­dienst­kreuz am Ban­de des Ver­dienst­or­dens der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ver­lie­hen.

In einer Fei­er­stun­de im Kreis­haus Olpe hän­dig­te Land­rat Theo Mel­cher die Aus­zeich­nung aus. Dabei wür­dig­te er die Ver­diens­te des 81-jäh­ri­gen ehe­ma­li­gen Son­der­schul­rek­tors der sich durch sein jah­re­lan­ges  Enga­ge­ment im Bereich der Erin­ne­rungs­kul­tur aus­zeich­nungs­wür­di­ge Ver­diens­te erwor­ben hat.

Hart­mut Hosen­feld beschäf­tigt sich seit über 30 Jah­ren mit der jüdi­schen Geschich­te in Atten­dorn. Er ist Autor der im In- und Aus­land beach­te­ten Bücher „Jüdisch in Atten­dorn“ und „Gabri­el, ein unbe­kann­ter Stern aus Atten­dorn“. Im Rah­men sei­ner publi­zis­ti­schen Tätig­kei­ten hat er durch umfang­rei­che For­schungs­ar­bei­ten gro­ßen Anteil an der Auf­ar­bei­tung der Geschich­te jüdi­scher Fami­li­en in Atten­dorn und der Ver­bre­chen des Holo­caust.

Durch die Kon­takt­auf­nah­me und ‑pfle­ge mit Nach­fah­ren jüdi­scher Fami­li­en, die in Atten­dorn ansäs­sig waren, leis­tet Hart­mut Hosen­feld einen bedeu­ten­den Bei­trag zur Ver­söh­nung. Durch sei­nen lang­jäh­ri­gen und bestän­di­gen Ein­satz schaff­te er bei den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern der Han­se­stadt Atten­dorn ein Bewusst­sein für das jüdi­sche Erbe der Stadt.

Der pen­sio­nier­te Schul­lei­ter hält noch heu­te Lesun­gen und führt Schul­klas­sen, Grup­pen sowie ande­re Inter­es­sier­te mit sei­ner beson­de­ren The­men-Stadt­füh­rung „Durch das frü­he­re jüdi­sche Atten­dorn“ zu den Plät­zen ehe­ma­li­gen jüdi­schen Lebens in der Han­se­stadt. Ins­be­son­de­re die Auf­ar­bei­tung der Zeit von 1933 bis 1945 sorgt dafür, dass auch die­ses dunk­le Kapi­tel der Atten­dor­ner Geschich­te nicht in Ver­ges­sen­heit gerät.

Auch die Mit­pfle­ge des jüdi­schen Fried­hofs sowie die Pfle­ge der in sei­ner Hei­mat­stadt ver­leg­ten „Stol­per­stei­ne” des Künst­lers Gun­ter Dem­nig über­nimmt Hart­mut Hosen­feld bis zum heu­ti­gen Tage.

Beim jähr­lich statt­fin­den­den „Frie­dens­weg der Reli­gio­nen” über­nimmt er die Erklä­rung zum Juden­tum.

Die 2017 erschie­ne­nen lnfo­fol­der „Stol­per­stei­ne in Atten­dorn” und die dazu gehö­ren­de Gedenk­blatt-Samm­lung ent­stam­men genau­so der Feder Hart­mut Hosen­felds wie das Kon­zept zur Errich­tung einer Gedenk­ste­le anläss­lich des 80. Jah­res­ta­ges der Reichs­po­grom­nacht im Jahr 2018. Rund um die Ein­wei­hung die­ser Gedenk­ste­le (Jüdisch in Atten­dorn) war Hart­mut Hosen­feld als (Mit)Organisator für das viel­fäl­ti­ge kul­tu­rel­le Pro­gramm ver­ant­wort­lich, das sich mit der jüdi­schen Geschich­te, Musik und Kul­tur beschäf­tig­te.

Die per­sön­li­che Groß­zü­gig­keit Hart­mut Hosen­felds wird, unab­hän­gig von sei­nem Ein­satz zur Auf­ar­bei­tung der jüdi­schen Geschich­te, auch durch sei­ne hohe Spen­den­be­reit­schaft ver­deut­licht. So wer­den die Ein­nah­men aus den „Stadt­füh­run­gen durch das jüdi­sche Atten­dorn” und die Hälf­te des Preis­gel­des, das Hart­mut Hosen­feld 2016 für sein Lebens­werk als einer von vier Preis­trä­gern des „Bür­ger­prei­ses der Han­se­stadt Atten­dorn” erhielt, als Spen­den­zah­lun­gen nach Kenia an die „Hupen­do-School” in Kang­ne­mi wei­ter­ge­lei­tet, einem Slum in Nai­ro­bi mit mehr als

100.000 Ein­woh­nern. Meh­re­re tau­send Euro sind über die Jah­re an die kenia­ni­sche Schu­le  gegan­gen.

Hart­mut Hosen­feld ist ver­wit­wet und Vater von zwei Kin­dern. Bis zum Ein­tritt in den Ruhe­stand 2002 war er als Son­der­schul­rek­tor und Lei­ter der Albert-Schweit­zer-Schu­le tätig.

In einer per­sön­li­chen Ergän­zung erin­ner­te Land­rat Theo Mel­cher dar­an, dass Hart­mut Hosen­feld bzw. die wesent­lich von ihm getra­ge­ne Initia­ti­ve „Jüdisch in Atten­dorn“ 2019 mit dem Preis „Kein Platz für Extre­mis­mus und Ras­sis­mus“ des Krei­ses Olpe aus­ge­zeich­net wur­de. Der Kreis­tag hat­te fest­ge­stellt, dass das teil­wei­se jahr­zehn­te­lan­ge Enga­ge­ment der Initia­ti­ve der Inten­ti­on des Prei­ses ganz und gar ent­spricht. In der Begrün­dung hieß es damals: „Durch die Akti­vi­tä­ten der Initia­ti­ve wird jüdi­sches Leben in Atten­dorn wie­der sicht­bar. Und aus der leb­haf­ten Erin­ne­rung wird ste­te Mah­nung, gera­de auch für jün­ge­re und kom­men­de Gene­ra­tio­nen. Damit leis­tet die Initia­ti­ve einen uner­mess­lich wich­ti­gen und blei­ben­den Bei­trag gegen Ras­sis­mus und Juden­hass und für ein respekt­vol­les Zusam­men­le­ben von Men­schen unter­schied­li­cher Her­kunft.“

Als ers­ter Preis­trä­ger die­ser Aus­zeich­nung hat Hart­mut Hosen­feld Maß­stä­be gesetzt.

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