Viele frisch gebackene Eltern machen sich Gedanken über die optimale Pflege und Schutz ihres Nachwuchses, wenn es in Richtung Sommer geht. Kinderkrankenschwester Heike Heidrich und Sandra Maiworm-Raißlen, Leiterin der Wochenbettstation an der Helios Klinik Attendorn, geben Tipps und Ratschläge für die warme Jahreszeit mit Säuglingen.

  1. Der richtige Sonnenschutz
    Babys sollten grundsätzlich nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden, da die Haut der Kleinen sehr schnell verbrennt. Auf Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor sollte möglichst verzichtet werden, da auch diese nicht gut für zarte Babyhaut geeignet ist. Deutlich besser ist es, dem Kind leichte, dünne Kleidung anzuziehen. Auch der Kopf des Babys sollte vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, zum Beispiel durch ein Sonnenhütchen.
  2. Ausreichend trinken
    Genau wie bei Erwachsenen ist es wichtig, dass Babys ausreichend Flüssigkeit aufnehmen, gerade bei warmen Temperaturen. Babys, die gestillt werden, machen sich in der Regel bemerkbar und bedienen sich selbst, wenn sie Durst haben. Wird das Baby nicht gestillt, sollte ihm immer wieder Wasser oder zuckerfreier Tee angeboten werden. Die empfohlene tägliche Trinkmenge ist von Größe und Gewicht des Kindes abhängig. Eine einfache Faustregel bei Flaschennahrung lautet: Gewicht des Babys ÷6 = empfohlene tägliche Trinkmenge. Stillende Mütter müssen ihr Kind im Sommer unter Umständen öfter an der Brust anlegen. Hier ist wichtig, dass auch die Mutter genug Flüssigkeit zu sich nimmt, um ihrem Kind auch genug anbieten zu können. Klare Anzeichen, dass das Baby nicht ausreichend Flüssigkeit aufgenommen hat sind z. B. Müdigkeit, Erhitzung und wenig Urinausscheidung.
  3. Die richtige Kleidung
    Säuglinge sollten grundsätzlich warme Hände und Füße haben, auch im Sommer. In der Nackenfalte können die Eltern fühlen, ob das Kind warm genug ist. Nur in Ausnahmefällen ist es nötig, die Temperatur zu messen. Ist das Baby zu verschwitzt, ist es vermutlich zu dick angezogen oder die Raumtemperatur ist zu warm. Sobald Säuglinge aktiver werden und sich mehr bewegen, sollte man ihnen immer eine Lage weniger anziehen, als man selbst trägt. Nachts liegt die optimale Zimmertemperatur zwischen 16 und 18 Grad. Ist es etwas wärmer im Zimmer, sollte dennoch darauf geachtet werden, einen Ventilator nicht direkt vor das Babybett zu stellen. Stattdessen ist es oft ausreichend, nur die Beine des Babys zuzudecken oder ihm einen leichten Body anzuziehen. Grundsätzlich sollten Säuglinge nicht auf dem Bauch schlafen, hier besteht Erstickungsgefahr.
  1. Schutz vor Insektensticken und Zecken
    Besonders sicher ist es, den Kinderwagen mit einem leichten Insektennetz auszustatten. Alternativ hilft auch der Geruch von Lavendel gegen lästige Insekten. Hier sollte am besten auf Lavendelhydrolat (Wasserauszug aus ätherischen Ölen) zurückgegriffen werden. Auch sollte nur die Decke oder der Kinderwagen eingesprüht werden, nicht das Kind selbst. Auf chemische Cremes oder Sprays wie „Autan“ sollte ebenfalls verzichtet werden. Wenn man sich tagsüber viel auf Wiesen und im Wald aufgehalten hat, sollte das Kind abends genau auf Insektenstiche und Zecken abgesucht werden.
    Sticht ein Insekt doch mal zu, hilft Kühlung, wie beispielsweise ein kalter Waschlappen, jedoch kein Eis. Bei einem Zeckenbiss raten die Expertinnen den Eltern dazu, nicht in Panik zu geraten, sondern auf ihr Bauchgefühl zu hören und ihr Kind zu beobachten. Solange es ihm noch gut geht und die Stelle nicht gerötet ist, reicht es aus, erst am nächsten Tag den Kinderarzt aufzusuchen. Familien mit Hunden sollten ihr Baby nicht unbedingt dahinlegen, wo der Hund gelegen hat, da diese oft viele Zecken haben und an das Baby übertragen können.
  2. Was tun bei einer allergischen Reaktion?
    Wird der Insektenstich sehr rot und dick und fühlt sich die Haut heiß an, reagiert das Kind möglicherweise allergisch. Eltern sollten dies ebenfalls von einem Kinderarzt abklären lassen. Bei Wespen-, Bienen- oder Bremsenstichen sollte in jedem Fall ein Arzt hinzugezogen werden, um sicherzustellen, dass der Stachel der Tiere nicht noch unter der Haut steckt. Auch hier kann die Stelle vorher schon mal
    gekühlt werden.
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