attendorner geschichten - helios dr. führer
Harald Führer, Chefarzt Gefäßchirurgie,
an HELIOS Klinik Attendorn (Foto: Helios)

Der Sommer steht vor der Tür, die Temperaturen klettern nach oben und man freut sich darauf, wieder kurze Hosen, Kleider und Röcke aus dem Schrank zu holen. Gesunde Beine dürfen da nicht fehlen, doch nicht selten trüben Besenreiser oder Krampfadern die Lust auf das Tragen sommerlicher Kleidung.

Unsere Füße und Beine tragen uns durchs Leben und sind dabei allerlei Belastungen ausgesetzt: 80% des im Körper vorhandenen Bluts zirkuliert in den Beinvenen – und das bis zu 1.500 Mal pro Tag. Folglich werden unsere Beine anfällig für Krankheiten wie Besenreiser oder Krampfadern. Beides ist weit verbreitet: Laut der Deutschen Gesellschaft für Angiologie leiden um die 32 Millionen Menschen allein in Deutschland darunter, Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer, da der weibliche Hormonhaushalt eine Erweiterung der Venen mit sich bringt. Auch eine erbliche Veranlagung kann diese Krankheiten begünstigen.

Bei Besenreisern und Krampfadern handelt es sich jedoch nicht nur um ein kosmetisches Problem. Bei einer Venenentzündung kann sich eine aufsteigende Entzündung mit Thrombose einstellen, die bis in die tiefe Vene hineinragen und somit möglicherweise Embolien hervorrufen kann.

Sowohl Besenreiser als auch Krampfadern entstehen aufgrund einer Bindegewebsschwäche, können aber behandelt werden. „Dem vorangehen sollte jedoch unbedingt eine gute Ultraschall-Diagnostik, um den Rückfluss des Bluts und das Thromboserisiko zu überprüfen“, erklärt Harald Führer, Chefarzt der Gefäßchirurgie an der Helios Klinik Attendorn. Eine Behandlung beider
Krankheitsbilder kann sowohl konservativ als auch operativ erfolgen. Besenreiser werden häufig verödet, auch Kompressionsstrümpfe oder Medikamente können dabei helfen, einem Blutstau vorzubeugen. Krampfadern können gezogen werden
(sogenanntes Stripping) oder auf verschiedene Art und Weise operativ und konservativ entfernt werden. Werden Krampfadern gezogen, setzt der Gefäßchirurg meist kleine Schnitte mit einem Stichskalpell, die anschließend mit einem Wundverschlussstreifen verklebt werden. Dadurch kommt es zu keiner Narbenbildung.

Trotz erblicher Veranlagung hat der Chefarzt einige Tipps, wie man Besenreisern und Krampfadern vorbeugen kann: „Langes Stehen oder Sitzen sollte vermieden werden. Stattdessen ist es gut, zwischendurch immer mal wieder die Beine hochzulegen und das Fußende des Betts hochzustellen, um den Blutfluss anzuregen. Nordic Walking auf weichem Waldboden ist besonders förderlich, aber auf Stop-and-Go-Sportarten wie Fußball oder Tennis sollte möglichst verzichtet werden.“ Ist ein Mensch grundsätzlich von einer Bindegewebsschwäche betroffen, können Besenreiser und Krampfadern jedoch wiederkommen.

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