Die heimische Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari hat die parlamentarische Sommerpause genutzt, um einige Firmen in Attendorn gemeinsam mit dem Bürgermeister Christian Pospischil zu besuchen. Sie möchte wissen: „Wie kommen die Maßnahmen der Bundesregierung während der Coronakrise bei heimischen Unternehmen an?“ Scheinbar ist das auch von Branche und Betriebsgröße abhängig. Für den Bürgermeister Christian Pospischil stand die Kommunalpolitik vor Ort im Fokus.

Mit Trugge Getränketechnik GmbH & Co. KG, Eurotec Spannringe GmbH und Kirchoff Automotive GmbH standen drei Firmen unterschiedlichster Größen und Branchen auf der Agenda.

Die Erfahrungen der Unternehmer sind ähnlich, aber nicht einheitlich. Das wichtigste vorweg: Firma Eurotec hat keine Kurzarbeit durchgeführt, Firma Trugge hatte Kurzarbeit beantragt und „kurzfristig“ in Anspruch genommen. Bei der Firma Kirchhoff ist Kurzarbeit angesagt und besteht auch noch zum heutigen Zeitpunkt. Entlassungen sind bis heute nicht vorgenommen worden.

Thomas und Eva Trugge sehen keine Auswirkungen der Pandemie auf das Unternehmen aus der Sparte Getränketechnik bzw. Holding GmbH. Bundesmittel wurden nicht benötigt, so die Firmeninhaber. Durch stetige Innovation und Erweiterung des Produktsortiments liefert die Firma weltweit ihre Produkte aus. Zwei Sparten interessierten die Bundestagsabgeordnete besonders: die Wasserspender mit coronagerechter Aufbereitung von Wasser und die Luftreinigung für Großräume mit der UV-C-Technik, die Coronaviren eliminieren sollen.

Herr Hassan Vaez, Geschäftsführer der Eurotec GmbH, beliefert als erfolgreicher Unternehmer mit Migrationsbiographie mit seiner Firma seit mehr als 20 Jahren die Welt mit Spannringen. Auch Eurotec habe keine Bundesmittel in Anspruch genommen.
Beide Unternehmen planen die Erweiterung ihrer Geschäftsräume. Firma Trugge plant ein Lager- und einen Büroanbau. Firma Eurotec plant eine Überdachung der Hoffläche.

Die Firma Trugge sowie die Firma Eurotec sind beide mittelständische  Unternehmen, während Arndt G. Kirchhoff Geschäftsführer eines weltweit agierenden Unternehmens in der Automobilindustrie ist, die sich in einem großen Umbruch befindet. Kirchhoff, auch NRW Unternehmerpräsident, begrüßte ausdrücklich die Maßnahmen des Bundes. In Verbindung mit firmeninternen Regelungen wie der Arbeit im Homeoffice konnten die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie deutlich reduziert werden.

Kirchhoff kritisierte die anhaltende unzureichende Digitalisierung. Mittelständische Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb bestehen müssen, benötigen eine bessere Internetversorgung. Dies zeige sich besonders auch in der Coronapandemie. Christian Pospischil betonte in dem Zusammenhang, dass die Digitalisierungsstrategie in der Hand des Kreises liegt und dass der Attendorner Stadtrat mit der Initiative „ATTENDORN 2025-digital.gemeinsam.stark“ einen weiteren Baustein für diese Strategie liefert.

Nachdem die Bundestagsabgeordnete auch Betriebsräte von Thyssen-Krupp persönlich besucht und mehrfach „online“ unter anderem Betriebsräte der IG Metall Olpe angehört hatte, war es ihr wichtig, auch bei den heimischen Unternehmen nach dem berühmten „drückenden Schuh“  nachzufragen.

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