Dienstag, 11. März 2025

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Medi­en­scouts Digi­ta­le Hel­den gegen Cyber­mob­bing aus­ge­zeich­net

Das Pro­jekt Medi­en­scouts NRW ist eines der wich­tigs­ten Pro­jek­te des Lan­des zum Kin­der- und Jugend­me­di­en­schutz. Zum drit­ten Mal in Fol­ge wur­de das Rivi­us Gym­na­si­um mit dem Abzei­chen als Medi­en­scouts-Schu­le NRW aus­ge­zeich­net. Als eine von nur 84 Schu­len in ganz NRW erhielt die Schu­le zum zwei­ten Mal das Son­der­ab­zei­chen „Medi­en­scouts – Schu­le gegen Cyber­mob­bing 2022/23“. Hier­für muss­te das Rivi­us Gym­na­si­um nach­wei­sen, dass die Ver­mitt­lung von Medi­en­kom­pe­ten­zen einen Schwer­punkt im Schul­pro­gramm bil­det und die Arbeit der Schü­ler­men­to­ren nach­hal­tig im Schul­all­tag inte­griert sind.

Für vie­le Kin­der und Jugend­li­che ist das Smart­phone der Zugang zur Welt und viel­fäl­tig wird ihr schu­li­scher und pri­va­ter Lebens­all­tag durch sozia­le Medi­en mit­be­stimmt – im Guten, wie im Schlech­ten. So ermög­li­chen Social Media wie Whats­App zwar den schnel­len und unpro­ble­ma­ti­schen Nach­rich­ten­aus­tausch, doch bestehen auch Gefah­ren wie Cyber­mob­bing, Sex­ting, Cyber­g­roo­ming, der Miss­brauch von Daten oder auch Stress­sym­pto­me durch stän­di­ge Erreich­bar­keit. Ob „BeRe­al“ oder der anhal­ten­de Hype von Snap­chat, Tik Tok Chal­lenges oder „Ins­ta Reels“: Auf dem Markt der sozia­len Netz­wer­ke tun sich stän­dig neue Trends auf.  Neben unter­halt­sa­men oder sinn­vol­len Fea­tures brin­gen die­se meis­tens auch gewis­se Risi­ken mit sich. Da ist es nicht immer leicht, den Über­blick zu behal­ten und sich selbst recht­zei­tig Gren­zen zu set­zen. Dies geht Erwach­se­nen genau­so wie Kin­dern und Jugend­li­chen.

Um ins­be­son­de­re sei­ne Schü­le­rin­nen und Schü­ler für mög­li­che Risi­ken zu sen­si­bi­li­sie­ren und beim siche­ren, selbst­be­stimm­ten, fai­ren und auch krea­ti­ven Umgang mit digi­ta­len Medi­en zu unter­stüt­zen, setzt das Rivi­us Gym­na­si­um seit 2017 auf medi­en­prä­ven­ti­ve Arbeit mit dem deutsch­land­wei­ten, gemein­nüt­zi­gen Men­to­ren­pro­gramm Digi­ta­le Hel­den. Im aktu­el­len Schul­jahr wird bereits die fünf­te Gene­ra­ti­on von Schü­le­rin­nen und Schü­lern der obe­ren Mit­tel­stu­fe zu Medi­en­be­ra­tern „Sozia­le Medi­en“ aus­ge­bil­det. Dafür hat das Gym­na­si­um auf­bau­end auf den Online-Schu­lun­gen des Frank­fur­ter Teams Digi­ta­le Hel­den einen medi­en­päd­ago­gi­schen Dif­fe­ren­zie­rungs­kurs SMuK – „Sozia­le Medi­en und Kom­mu­ni­ka­ti­on“ ein­ge­rich­tet. Im SMuK Kurs wer­den von der Bera­tungs­leh­re­rin Anja Gül­ker, die das Pro­jekt am Rivi­us ins Leben geru­fen hat, dem Medi­en­päd­ago­gen Maxi­mi­li­an Schmie­ding und der Infor­ma­tik­leh­re­rin Pami­na Hegen­berg pro Schul­jahr im Schnitt 10 bis 15 Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Jahr­gangs­stu­fen 9 und 10 zu Schü­ler­men­to­ren aus­ge­bil­det und bei ihrer Men­to­ren­tä­tig­keit beglei­tet. Über den Zeit­raum von zwei Jah­ren set­zen sich die wer­den­den und akti­ven Medi­en­scouts Digi­ta­le Hel­den krea­tiv und umfas­send mit medi­en­päd­ago­gi­schen The­men aus­ein­an­der wie Daten­schutz, Per­sön­lich­keits­rech­te, Urhe­ber­rech­te, For­men der Selbst­dar­stel­lung im Netz, Influen­cing, Fake News und der Bedeu­tung von Social Bots für Mei­nungs­bil­dung und Demo­kra­tie bis hin zu Prä­ven­ti­on und Hand­lungs­mög­lich­kei­ten bei Grenz­über­schrei­tun­gen wie Cyber­mob­bing, Sex­ting, Cyber­g­roo­ming, Hate Speech, Radi­ka­lis­mus im Netz oder Online-Sucht. Aktu­ell beschäf­ti­gen sich die Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit dem Jah­res­the­ma des Safer Inter­net Days 2023 „#OnlineAm­Li­mit – dein Netz. dein Leben. dei­ne Gren­zen“ und erar­bei­ten spie­le­ri­sche Akti­vi­tä­ten zum The­ma Online­sucht für ihre jün­ge­ren Mit­schü­ler.

„Von wem lässt man sich als Schü­le­rin oder Schü­ler lie­ber hel­fen als von einem Freund oder Mit­schü­ler?“

Dem Peer-to-Peer Ansatz fol­gend, setzt die Schü­ler­men­to­ren­tä­tig­keit auf das spe­zi­el­le Ver­trau­ens­ver­hält­nis zwi­schen Gleich­alt­ri­gen, das die Schü­ler­men­to­ren als Bera­ter auf Augen­hö­he zu einer ers­ten Anlauf­stel­le macht. Die Medi­en­scouts Digi­ta­le Hel­den ken­nen die digi­ta­len The­men ihrer jün­ge­ren Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­ler bes­ser als jede Lehr­kraft oder Eltern, denn sie haben häu­fig ein ähn­li­ches Medi­en­nut­zungs­ver­hal­ten wie ihre jün­ge­ren Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­ler. Gleich­zei­tig ver­fü­gen sie durch ihren Alters­vor­sprung und die inten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit den The­men der „digi­ta­len Welt“ schon über mehr Bewusst­sein für Pro­blem­stel­lun­gen. In ihrer Prä­ven­ti­ons­ar­beit geht es vor allem um die Ver­mitt­lung von Hal­tung und dar­um, Ver­ant­wor­tung für das eige­ne Han­deln zu über­neh­men. Das sind Din­ge, die jun­ge Men­schen von Gleich­alt­ri­gen wesent­lich bes­ser anneh­men kön­nen als von Lehr­kräf­ten oder ihren Eltern.

Wäh­rend die Men­to­ren­ar­beit in den letz­ten Schul­jah­ren coro­nabe­dingt vor­wie­gend in der Form von Online Ange­bo­ten statt­fin­den konn­te, freu­en sich alle am Pro­gramm Betei­lig­ten, dass in die­sem Schul­jahr wie­der voll­wer­ti­ge Men­to­ren­ar­beit statt­fin­den kann. Das Herz­stück der Men­to­ren­ar­beit sind näm­lich die Klas­sen­be­su­che, in denen die Medi­en­scouts Digi­ta­le Hel­den beson­ders in den Klas­sen fünf bis sie­ben Tipps geben, was bei der Nut­zung sozia­ler Netz­wer­ke zu beden­ken ist und anhand von Bei­spie­len erpro­ben, wie man sich bei digi­ta­len Grenz­über­schrei­tun­gen wie Cyber­mob­bing oder Beläs­ti­gung durch Ket­ten­brie­fe oder Gewalt­vi­de­os rich­tig ver­hält. Neben den Klas­sen­be­su­chen bie­ten die Schü­ler­men­to­rin­nen und Schü­ler­men­to­ren Aktio­nen in der Digi­ta­len Pau­se, klei­ne­re Work­shops und Eltern­in­for­ma­ti­ons­an­ge­bo­te an.

Die­se Form der Medi­en­be­ra­tung im Men­to­ren­pro­gramm Digi­ta­le Hel­den ist ein wich­ti­ger Bau­stein in der Bera­tungs­ar­beit am Rivi­us Gym­na­si­um gewor­den. Ein Mehr­wert, der aus dem Schul­all­tag am Rivi­us nicht mehr weg­zu­den­ken ist. „Cyber­mob­bing ent­steht da, wo das Umfeld es zulässt.“ An die­sem Gedan­ken knüpft das Men­to­ren­pro­gramm Digi­ta­le Hel­den an und sen­si­bi­li­siert Kin­der und Jugend­li­che, aber auch Eltern und Päd­ago­gen für die The­ma­tik. Neben dem Online-Kurs für die Aus­bil­dung der Schü­ler­men­to­rin­nen, bie­tet das Frank­fur­ter Team Digi­ta­le Hel­den regel­mä­ßi­ge Online-Schu­lun­gen in der Form von Web­i­na­ren für Lehr­kräf­te und inter­es­sier­te Eltern, den Aus­tausch in Dis­kus­si­ons­fo­ren, oder auch medi­en­päd­ago­gi­sche und medi­en­recht­li­che Sprech­stun­den für die Bera­tungs­lehr­kräf­te an. So hat das Rivi­us Gym­na­si­um in den letz­ten Jah­ren neben dem Prä­ven­ti­ons­kon­zept auch einen Not­fall­plan mit Hand­lungs­plä­nen im Digi­ta­len Not­fall erstel­len kön­nen.

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