Freitag, 24. Januar 2025

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Der Ärger mit den Bläs­chen

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Die The­ra­pie der Hand-Fuß-Mund-Krank­heit beschränkt sich auf die Lin­de­rung von Beschwer­den durch schmerz­stil­len­de und fie­ber­sen­ken­de Mit­tel. Im Kran­ken­haus lan­den die Mäd­chen und Jun­gen jedoch meis­tens nicht (Foto: DRK Kin­der­kli­nik Sie­gen)

Hand-Fuß-Mund ist eine hoch­an­ste­cken­de Erkran­kung, die vor­wie­gend bei Kin­dern auf­tritt. Die Bezeich­nung lei­tet sich von den schmerz­haf­ten Bläs­chen im Mund und einem beglei­ten­den Aus­schlag an Hän­den und Füßen ab. „Bei der Hand-Fuß-Mund-Krank­heit han­delt es sich um eine Infek­ti­ons­krank­heit. Erre­ger sind die so genann­ten Entero­vi­ren der Grup­pe A. Am häu­figs­ten wird die Krank­heit von Cox­sackie-A16-Viren ver­ur­sacht“, erklärt Dr. Bar­ba­ra Müksch die Details. Sie ist lei­ten­de Ober­ärz­tin an der DRK-Kin­der­kli­nik.

Kin­der bis zum zehn­ten Lebens­jahr sind ver­stärkt davon betrof­fen – ins­be­son­de­re im Spät­som­mer und Herbst – wes­halb die Erkran­kung auch zu den Kin­der­krank­hei­ten zählt. Da das Gan­ze nicht mel­de­pflich­tig ist, gibt es nur Schät­zun­gen, wie häu­fig Hand-Fuß-Mund auf­tritt. Dem­nach erkran­ken in Deutsch­land jedes Jahr 80.000 bis 140.000 Men­schen. Der Anteil der asym­pto­ma­tisch infi­zier­ten Per­so­nen – meist älte­re Kin­der und Erwach­se­ne – ist mit mehr als 80 Pro­zent sehr hoch. „Die Infek­ti­on ver­läuft oft unbe­merkt. Jedoch kön­nen Fie­ber und Aus­schlag auf­tre­ten, die in der Regel nach etwa einer Woche von allei­ne abklin­gen“, erläu­tert die lei­ten­de Ober­ärz­tin. „Die Erkran­kung hat nor­ma­ler­wei­se kei­ne lang­fris­ti­gen Fol­gen, Kom­pli­ka­tio­nen einer wei­ter­ge­hen­den Infek­ti­on tre­ten äußerst sel­ten auf.“ Im Kran­ken­haus lan­den die Mäd­chen und Jun­gen meis­tens nicht.

Wich­tig zu wis­sen: Die Hand-Fuß-Mund-Krank­heit ist sehr anste­ckend und wird von Mensch zu Mensch über­tra­gen. Die Über­tra­gung erfolgt durch direk­ten Kon­takt mit Kör­per­flüs­sig­kei­ten oder indi­rekt über kon­ta­mi­nier­te Gegen­stän­de. Obwohl Erwach­se­ne sich sel­ten infi­zie­ren, kön­nen sie den­noch Über­trä­ger sein. „Die Hand-Fuß-Mund-Krank­heit führt sel­ten zu schwer­wie­gen­den Kom­pli­ka­tio­nen“, so Bar­ba­ra Müksch. „Bei star­ken Schmer­zen im Mund ist es wich­tig, auf aus­rei­chen­de Flüs­sig­keits­auf­nah­me zu ach­ten, um Aus­trock­nung zu ver­hin­dern.“ 

Die Dia­gno­se basiert in der Regel auf den typi­schen Sym­pto­men wie dem cha­rak­te­ris­ti­schen Aus­schlag. Tests wie Labor­un­ter­su­chun­gen sind sel­ten not­wen­dig. Gute Hän­de­hy­gie­ne wird emp­foh­len, um Anste­ckun­gen zu ver­hin­dern, und erkrank­te Kin­der soll­ten wäh­rend der aku­ten Pha­se zu Hau­se blei­ben, bis die Bläs­chen voll­stän­dig abge­trock­net sind. Eine Imp­fung gegen die Hand-Fuß-Mund-Krank­heit steht der­zeit nicht zur Ver­fü­gung. „Es gibt kei­ne spe­zi­fi­sche Behand­lung, da die Erkran­kung von selbst abklingt. Schmerz­lin­dern­de und fie­ber­sen­ken­de Mit­tel soll­ten jedoch zur Beschwer­de-Lin­de­rung ein­ge­setzt wer­den“, meint die lei­ten­de Ober­ärz­tin. „Im Zwei­fels­fall soll­te ein Kin­der­arzt ein­ge­schal­tet wer­den.“

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