Freitag, 14. Februar 2025

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Anpa­cken aus­drück­lich erwünscht

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Herr Gham­ba­ryan leis­tet im Arbeit­ge­ber­kon­takt Über­zeu­gungs­ar­beit (Foto: Nadi­ne El Moussaoui)

Zusam­men mit der Agen­tur für Arbeit Sie­gen und dem Job­cen­ter Kreis Sie­gen-Witt­gen­stein emp­fin­gen drei Han­dels­un­ter­neh­men am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag rund 80 Kun­din­nen und Kun­den, die ger­ne zupa­cken und ihre beruf­li­che Zukunft in einem der vie­len abwechs­lungs­rei­chen Jobs im Ein­zel­han­del sehen. Ein anwe­sen­der Dol­met­scher­dienst half Men­schen mit Flucht­ge­schich­te, letz­te sprach­li­che Hemm­nis­se vor Ort zu über­win­den und sich den Unter­neh­men moti­viert zu prä­sen­tie­ren.

Im Berufs­in­for­ma­ti­ons­zen­trum (BiZ) der Sie­ge­ner Arbeits­agen­tur herrsch­te bun­tes Trei­ben. Ana­log zum zukünf­ti­gen Arbeits­ort ging es zwar gut koor­di­niert jedoch pau­sen­los von einem Gespräch zum ande­ren. Es wusel­te auf der Ver­an­stal­tungs­flä­che und vie­le Men­schen mit ambi­tio­nier­tem Kurs auf den Arbeits­markt bahn­ten sich beglei­tet oder unbe­glei­tet, immer aber gut vor­be­rei­tet, ihren Weg zu einem der Bera­tungs­ti­sche. Dort war­te­ten der Gar­ten-Cen­ter Kre­mer, Glo­bus und Lidl mit fri­schen Job­chan­cen auf Berufs­er­fah­re­ne wie Quer­ein­stei­ger.

Ein Job­st­ar­ter ist Gar­nik Gham­ba­ryan. Der 36-jäh­ri­ge Arme­ni­er möch­te sich gleich allen anwe­sen­den Arbeit­ge­bern prä­sen­tie­ren. Mit über­ar­bei­te­ten Kurz­be­wer­bungs­un­ter­la­gen war­tet er auf die nächs­te Gele­gen­heit vor­zu­spre­chen. In der Hei­mat, die er 2015 ver­las­sen hat, hat er meh­re­re Jah­re in der IT als Betriebs­in­for­ma­ti­ker gear­bei­tet. Er ist offen und zeigt sich neu­gie­rig sein vor­han­de­nes Know-How auch im Bereich Waren­ver­räu­mung und in der Logis­tik ein­zu­set­zen: „Ich bin kon­takt­freu­dig und möch­te mich auf kur­zem Weg hier Arbeit­ge­bern zei­gen. Ich wür­de bei ent­spre­chen­der Gele­gen­heit ohne Zögern auch eine Aus­bil­dung zum Ver­käu­fer star­ten.“ Beson­ders attrak­tiv sind für Gham­ba­ryan die Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten, die der Han­del für ihn bereit­hält. Bei ent­spre­chen­der Moti­va­ti­on ist hier alles mög­lich. Auch sei­ne Frau, die ihn zu den Gesprä­chen im BiZ beglei­tet, hat beruf­lich eine neue Hei­mat gefun­den. Als Inte­gra­ti­ons­fach­kraft beglei­tet sie dem­nächst Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Schul­all­tag. In der Hei­mat war sie Sport­leh­re­rin.

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Eine Bewer­ben­de im inten­si­ven Aus­tausch mit einem der anwe­sen­den Arbeit­ge­ber aus dem Han­del (Foto: Nadi­ne El Moussaoui)

Jeder der Anwe­sen­den ergreift an die­sem Vor­mit­tag sei­ne Chan­ce. Durch Work­shops vor­ab gut vor­be­rei­tet, in denen die Bewer­ben­den auch inhalt­lich auf die Jobs im Han­del ein­ge­stimmt wur­den, in denen ihre Bewer­bungs­map­pen ein Update erfah­ren haben und auch die Vor­stel­lungs­ge­sprä­che skiz­ziert wur­den, kom­men alle Kun­din­nen und Kun­den eben­falls ihrer­seits mit Erwar­tun­gen zu den Arbeit­ge­ber­ge­sprä­chen.

Jihad Bouk­had­mi unter­stützt an die­sem Vor­mit­tag, wo nötig, und bie­tet ihre Dol­met­scher­dienst­leis­tun­gen an: „Die anwe­sen­den Arbeit­ge­ber haben sich sehr gut auf die Bewer­ber ein­ge­stellt. Sie sind nett und zei­gen Geduld, wenn das Gegen­über nach einer Gele­gen­heit sucht, sich beson­ders gut aus­zu­drü­cken. Die­se Hal­tung im Gespräch ist wert­voll, weil es Unsi­cher­heit auf Sei­ten der Bewer­ber mini­miert und die­se authen­tisch ihr Wol­len zei­gen kön­nen.“

Katha­ri­na Ost­hues, Lei­tung Ver­kauf bei Lidl und für gleich meh­re­re Filia­len in Sie­gen und Umge­bung ver­ant­wort­lich, resü­miert ihre Kon­tak­te so: „Die Leu­te sind gut vor­be­rei­tet und es ist bemer­kens­wert, wie vie­le von ihnen selbst ihre Deutsch­kennt­nis­se so unter­schät­zen. Sie begin­nen ihre Vor­stel­lung mit einer ein­lei­ten­den Ent­schul­di­gung. Das ist aus mei­ner Sicht gar nicht nötig, vie­le haben gut ver­ständ­lich zum Aus­druck gebracht, dass sie Lust auf einen Job bei uns haben. Ich freue mich, wenn ich die eine oder den ande­ren zum ver­tief­ten Vor­stel­lungs­ge­spräch bei uns wie­der­se­he.“

Ohne Zwei­fel wich­tig für eine Beschäf­ti­gung im Ein­zel­han­del ist das Vor­han­den­sein von Team­fä­hig­keit und Mensch­lich­keit. Man muss sowohl im Team als auch im Kon­takt mit den Kun­din­nen und Kun­den auf der Ver­kaufs­flä­che offen und hilfs­be­reit sein. Eigen­in­itia­ti­ve gehört eben­falls zu den unab­ding­ba­ren Vor­aus­set­zun­gen für eine Tätig­keit im Han­del und der Blick dafür, wo es anzu­pa­cken gilt. Die Ver­an­stal­ten­den bli­cken zufrie­den auf die vie­len Gesprä­che und Begeg­nun­gen. Dr. Tan­ja Bier­wirth vom Job­cen­ter Kreis Sie­gen-Witt­gen­stein fasst ihre Ein­drü­cke so zusam­men: „Die Atmo­sphä­re war ein­fach schön. All die wert­schät­zen­den Begeg­nun­gen zu beob­ach­ten. Es hat ein­fach Spaß gemacht.“

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