Samstag, 08. Februar 2025

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Heli­os Kli­nik Atten­dorn ist jetzt Loka­les Trau­ma­Zen­trum

Seit Ende April ist es offi­zi­ell: Die Deut­sche Gesell­schaft für Unfall­chir­ur­gie stuft das Atten­dor­ner Kran­ken­haus als Loka­les Traum­Zen­trum DGU® ein. Als neu­er Teil des Traumanetz­werks Köln erfüllt das Haus die stren­gen Kri­te­ri­en für die Behand­lung von Schwer­ver­letz­ten und Trau­ma­pa­ti­en­ten.

Als der Ret­tungs­dienst Herr M. in die Not­auf­nah­me brach­te, schien er äußer­lich sta­bil zu sein. Zwar hat­te ihm der Auf­prall auf einen ande­ren PKW mit 50 Stun­den­ki­lo­me­tern einen Schre­cken ein­ge­jagt, doch war er auf den ers­ten Blick noch gut davon­ge­kom­men. Der ober­fläch­li­che Ein­druck täusch­te jedoch: „Wir haben den Pati­en­ten rou­ti­ne­mä­ßig unse­rer Schock­raum­be­hand­lung unter­zo­gen, das heißt, vom Kopf bis zum Zeh nach dem ATLS- Sche­ma (Advan­ced Trau­ma Life Sup­port) durch­ge­scan­ned“, erklärt Ahmad Ali, Sek­ti­ons­lei­ter der Unfall­chir­ur­gie und Ärzt­li­cher Lei­ter des Loka­len Trau­ma­Zen­trums in Atten­dorn. Bei die­sem Sche­ma han­delt es sich um eine sys­te­ma­ti­sche Kom­plett­un­ter­su­chung des Pati­en­ten, um nicht-offen­sicht­li­che Ver­let­zun­gen zu fin­den bezie­hungs­wei­se aus­zu­schlie­ßen. Im Fal­le von Herrn M. genau die rich­ti­ge Maß­nah­me: Im wei­te­ren Ver­lauf wur­den meh­re­re klei­ne Darm­ris­se als Unfall­fol­ge fest­ge­stellt und gleich vor Ort ope­riert. Nach weni­gen Tagen schon habe man Herrn M. in einem guten Zustand zur wei­te­ren haus­ärzt­li­chen Behand­lung über­ge­ben kön­nen, so Ali.

„Für sol­che Not­fäl­le ist eine rasche und qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Behand­lung rund um die Uhr zwin­gend und ret­tet Leben. Dass wir nun als Loka­les Trau­ma­Zen­trum von der DGU ein­ge­stuft wer­den, ist für uns in Atten­dorn eine Bestä­ti­gung für unse­re Bemü­hun­gen, die Qua­li­tät unse­rer Ver­sor­gung Schritt für Schritt aus­zu­bau­en, sagt Tim Kal­ke, Pfle­ge­ri­scher Lei­ter der neu­en Ein­rich­tung an der Heli­os Kli­nik Atten­dorn.

Was leis­ten loka­le Trau­ma­Zen­tren?

Loka­le Trau­ma­Zen­tren sind medi­zi­ni­sche Ein­rich­tun­gen, die dar­auf spe­zia­li­siert sind, Pati­en­ten mit schwe­ren Ver­let­zun­gen oder Trau­ma­ta inter­dis­zi­pli­när zu behan­deln. Sie ste­hen als Teil über­ge­ord­ne­ter regio­na­ler Netz­wer­ke in enger Abstim­mung mit Ret­tungs­diens­ten, Not­auf­nah­men und ande­ren medi­zi­ni­schen Ein­rich­tun­gen, um eine umfas­sen­de und koor­di­nier­te Ver­sor­gung zu gewähr­leis­ten. Stößt die Behand­lung in einem Loka­len Trau­ma­Zen­trum an ihre Gren­zen, erfolgt recht­zei­tig und abge­stimmt die Ver­le­gung in ein über­ge­ord­ne­tes regio­na­les Trau­ma­Zen­trum, das umfas­sen­de­re Behand­lungs­mög­lich­kei­ten auf­weist.

Alle Zen­tren ver­fü­gen über spe­zi­ell aus­ge­bil­de­tes medi­zi­ni­sches Per­so­nal sowie die erfor­der­li­che Aus­rüs­tung, um Not­fall­ver­sor­gung und Lang­zeit­be­hand­lung für Pati­en­ten mit Trau­ma­ta zu gewähr­leis­ten.

In Atten­dorn sind die Wege dafür kurz: Das Haus besitzt eine eige­ne Rönt­gen­ab­tei­lung und bie­tet unter ande­rem MRT und Com­pu­ter-Tomo­gra­phie als Dia­gno­se­instru­men­te. Es ver­fügt ins­be­son­de­re in den Berei­chen Ortho­pä­die, Gefäß- und All­ge­mein­chir­ur­gie, Unfall- und Wir­bel­säu­len­chir­ur­gie über nach­ge­wie­se­ne Exper­ti­se. Zudem sind sowohl das ärzt­li­che als auch das Pfle­ge­per­so­nal vom Kon­zept Trau­ma­Zen­trum über­zeugt. „Das ist ein ech­tes Quer­schnitts­the­ma und wird in unse­rem Haus breit von allen medi­zi­ni­schen Dis­zi­pli­nen getra­gen und gelebt“, freut sich Geschäfts­füh­re­rin Dr. Oksa­na Pra­j­zel über die Aus­zeich­nung der DGU. Beson­ders her­vor­zu­he­ben sei, dass ein Trau­ma­Zen­trum einen ganz­heit­li­chen Behand­lungs­an­satz ver­fol­ge und von der fach­über­grei­fen­den Zusam­men­ar­beit der Medi­zi­ner aus den ver­schie­de­nen Fach­ab­tei­lun­gen lebe, so Pra­j­zel.

Die Zer­ti­fi­zie­rung behält drei Jah­re ihre Gül­tig­keit und muss im Früh­jahr 2027 durch die DGU nach inten­si­ver Prü­fung bestä­tigt wer­den.

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