Die Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari besuchte jetzt gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPD Wenden, Ludger Reuber, das Logistikzentrum des Online-Versandhändlers Amazon. Das Zentrum ist seit dem 17. November 2021 in Betrieb und hat eine Größe von 8.102 Quadratmetern. Die Bundestagsabgeordnete und der Kommunalpolitiker trafen sich dort mit dem Public Policy Manager Thorsten Freers und dem Standortleiter Maik Riefenstein zum Austausch und einer anschließenden Betriebsbesichtigung.

Die tägliche An- und Auslieferung von bis zu 45.000 Paketen mit bis zu 250 Fahrzeugen in mehreren Gruppen sorgt für eine äußerst lebhafte Verkehrssituation in dem rund 2.600 Einwohner zählenden Ortsteil Wenden. Viele Anwohner haben den Eindruck: „Gerlingen kommt nie zur Ruhe“, sagt Reuber. Und das nicht nur tagsüber. Im Logistikzentrum Gerlingen arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dreischichtbetrieb von montags 2 Uhr bis samstags 22.30 Uhr. Nachts zwischen 2 und 8 Uhr werden die Pakete per Lkw angeliefert. Ab ca. 10:30 Uhr werden die Fahrzeuge für die Auslieferung an die Kunden beladen. Etwa 20 Minuten später startet die erste Gruppe mit rund 50 Fahrzeugen und den beladenen Paketen in Richtung Zielort. Amazon arbeitet mit zehn regionalen und lokalen Zustellpartnern zusammen. Baradari und Reuber konnten sich vor Ort von den Abläufen überzeugen und bekamen einen beeindruckenden Einblick, wie reibungslos und ausgeklügelt die Logistik vor Ort funktioniert“, so die Abgeordnete.

Im Zuge der Amazon-Ansiedlung hat in Gerlingen ein Thema an Bedeutung gewonnen, das es zwar schon vorher gab, das sich nun aber verschärft hat und den wachsenden Unmut der Bürgerinnen und Bürger erklärt: Die Gerlinger Hauptstraße L 512 hatte schon vorher ein sehr hohes Verkehrsaufkommen von rund 20.000 Fahrzeugen pro Tag. Durch Amazon hat sich dieses noch einmal erhöht, mit allen Konsequenzen wie Blechlawinen, Staus, Lärm- und Feinstaubbelastung. Die Ortsumgehung Gerlingen ist wieder aktuell. Fördermittel von Land und Bund sind jedoch nicht in Sicht.

Darauf wies auch Freers hin, stellte aber keine eigene Kostenbeteiligung in Aussicht, da das Verkehrsaufkommen sehr hoch sei und die Frage nach einer Ortsumgehung schon vorher bestanden habe. Amazon habe von Anfang an mit den Behörden zusammengearbeitet und ein eigenes Verkehrsgutachten erstellt. Leider wurde ein Vorschlag, die Ampelschaltung zu ändern oder eine neue Ampel zu installieren, abgelehnt, obwohl Amazon die Kosten dafür übernommen hätte. Der Gemeinderat bevorzugte die ‚große Lösung‘ einer Ortsumgehung mit Fördermitteln. Amazon wird daher die Ampellösung in modifizierter Form erneut in Politik und Verwaltung einbringen. Zuvor werde es aber noch einmal ein Gespräch mit einem Verkehrsgutachter geben, versicherte Freers.

Auch Baradari und Reuber begrüßten den Schritt und sprachen sich für „kleine, aber stetige Schritte“ aus, um die Verkehrssituation in Gerlingen zu entlasten. Sie bezeichneten das Gespräch als „sehr offen und vertrauensvoll“. „Wir müssen dafür sorgen, dass Probleme politisch ressortübergreifend gelöst werden. Das sehe ich auch als meine Aufgabe als Wahlkreisabgeordnete“, so  die Baradari abschließend.

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