Gemeinsam mit dem Verein „Mutter-Kind-Hilfe e.V. im Kreis Olpe“ veranstaltet die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem im Advent 2023 wieder die Weihnachtsbaum-Wunschaktion. Die Wünsche der Kinder aus dem „GFO Haus Aline Mutter-Vater-Kind-Einrichtung“ sind ab dem 17. November 2023 digital unter wunschaktion.sparkasse-alk.de zu finden. Außerdem kann jeder durch eine Spende helfen, Kinder und ihre Familien glücklich zu machen. Im Interview stellen sich der Verein „Mutter-Kind-Hilfe e.V. im Kreis Olpe“ und die „GFO Haus Aline Mutter-Vater-Kind-Einrichtung“ genauer vor. Denn, was viele nicht wissen: Beide sind unabhängig voneinander organisiert. Zum Wohl der Kinder und ihrer Familien gibt es aber auch einige Berührungspunkte – wie zum Beispiel die Weihnachtsbaum-Wunschaktion.

Frage: Angelika Steinhoff, Sie sind Vorsitzende des Vereins Mutter-Kind-Hilfe e.V. im Kreis Olpe. Stellen Sie den Verein und seine Arbeit kurz vor.

Antwort: Wir helfen alleinerziehenden Müttern und immer häufiger auch Vätern in aktuellen Notsituationen, indem wir sie finanziell unterstützen. Diese Hilfe läuft schnell und unkompliziert und die Gelder sind in der Regel innerhalb von 24 Stunden dort, wo sie gebraucht werden. Unsere Vereinsarbeit wird ausschließlich von Ehrenamtlichen geleistet. Das heißt: Jeder gespendete Cent und jeder Mitgliedsbeitrag kommen 1:1 bei den Hilfsbedürftigen an. Wir sind auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen, weil die Zahl der Hilfeanträge in den letzten Jahren immer weiter gestiegen ist. Und auch die allgemein gestiegenen Kosten schlagen da natürlich zu Buche.

Frage: Nennen Sie ein paar Beispiele, wofür ihre finanziellen Hilfen konkret genutzt werden.

Antwort: Das sind besondere Untersuchungen für Kinder bei Fachärzten, die nicht von der Krankenkasse getragen werden, die für die Kinder und ihre Entwicklung aber unbedingt notwendig sind. Oder wir leisten Zuzahlungen zu Kinderbrillen, zu speziellen Therapien und so weiter – also wirklich existenzielle Dinge. Daneben helfen wir aber auch finanziell, wenn ein Kind nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann, weil es sich die Mutter oder der Vater schlichtweg nicht leisten kann. Da reden wir über eigentlich banale Dinge wie ein Eis essen gehen oder mal mit dem Schiff über den Biggesee fahren. Es zerreißt einem jedes Mal fast das Herz, wenn mich eine Hilfeanfrage erreicht.

Frage: Marion Weidlich, Sie leiten das „GFO Haus Aline Mutter-Vater-Kind-Einrichtung“. Was zeichnet diese Einrichtung und die Arbeit Ihrer Mitarbeitenden aus?

Antwort: Vielleicht kann ich hier direkt einen der wesentlichen Unterschiede zwischen unserer Einrichtung und dem Mutter-Kind-Hilfeverein Kreis Olpe herausarbeiten. Bei uns geht es um die Betreuung und Begleitung von Familien in ihrem Lebensalltag. Das machen wir – je nach Situation der Familie – in einem unserer eigenen Häuser, wo die Mütter oder immer häufiger auch Väter mit ihrem Kind oder ihren Kindern wohnen und von uns intensiv begleitet werden können. Oder wir fahren zu den Familien nach Hause und helfen ihnen dort, ihren Alltag zu organisieren. Unsere Einrichtung besteht inzwischen aus insgesamt 6 Häusern, in denen wir unterschiedliche Angebote machen.

Frage: Gehen Sie gern etwas genauer darauf ein.

Antwort: Wir haben zwei sogenannte Klärungsgruppen. Das ist sozusagen der erste Anlaufpunkt für unsere Familien. Diese wohnen zunächst für sechs Monate in einer Klärungsgruppe. In dieser Zeit „klären“ wir, wie die künftige Hilfestellung durch uns aussehen kann. Manche Familien sind nach den sechs Monaten wieder bereit, ihren Alltag selbst zu meistern. Andere brauchen nach diesem halben Jahr vielleicht punktuelle Hilfestellungen in ihrem Alltag, können aber in ihrer eigenen Wohnung leben. Wieder andere ziehen in eine unserer Wohngruppen, wo sie durch unsere Mitarbeitenden ganzheitlich in ihrem Tagesablauf unterstützt werden. Welchen Weg die Familien gehen, entscheidet das Jugendamt, wir geben jeweils eine Empfehlung. Wichtig ist, dass das Kindeswohl immer an erster Stelle steht.

Frage: Einer ihrer Berührungspunkte ist die Weihnachtsbaum-Wunschaktion, bei der auch die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem mit im Boot sitzt. Welche Hintergründe hat diese Kooperation?

Antwort: Die Idee für diese Aktion kam aus den Reihen des Mutter-Kind-Hilfe-Vereins Kreis Olpe. Die Intention von damals ist immer noch dieselbe wie heute: Den Kindern der Einrichtungen des Mutter-Vater-Kind-Hauses Aline Geschenke zum Weihnachtsfest zu ermöglichen, weil die Eltern das finanziell selbst nicht schaffen können. Neben den Geschenken am – mittlerweile digitalen – Weihnachts-Wunschbaum gibt es auch die Möglichkeit zu spenden. Die Gesamtspendensumme wird zwischen dem Mutter-Kind-Hilfe-Verein Kreis Olpe und dem „Haus Aline“ aufgeteilt. Beide nutzen die Spendengelder, um Kindern und ihren Familien eine glückliche Adventszeit und ein heimeliges Weihnachtsfest zu ermöglichen.

Frage: Was wünschen Sie sich für die Zukunft für Ihre beiden Einrichtungen?

Antwort: Wir sind auf einem guten Weg, wenn es um die gesellschaftliche Akzeptanz für Alleinerziehende und ihre Schwierigkeiten geht. Das gilt insbesondere für Familien, wo die Lebensumstände durch Gewalt, Drogen oder ähnliches katastrophal sind. Da müssen wir zum Wohl der Kinder weiter dran arbeiten. Denn die Kinder können ja erstmal nichts dafür, in welcher Familie sie groß werden. Für sie müssen wir das Beste rausholen. Daher ist es wichtig, dass beide Einrichtungen weiter Spenden bekommen und nicht vergessen werden. Privatpersonen, aber auch Firmen sind in ihrer Spendenbereitschaft nach der Coronazeit deutlich zurückhaltender geworden. Da würden wir uns wieder mehr Unterstützung wünschen.

Weihnachtsbaum-Wunschaktion 2023

Die Kinder aus den Einrichtungen des GFO-Hauses „Aline“ sind bereits fleißig dabei, ihre Wunschzettel zu schreiben. Die meisten dieser Wunschzettel hängen ab dem 17. November wie schon im vergangenen Jahr nicht am Wunschbaum selbst, sondern sind unter wunschaktion.sparkasse-alk.de im Internet hinterlegt. Wer keinen Internetzugang hat, kann sich einen der wenigen Wunschzettel direkt vom Wunschbaum in der Kundenhalle in Attendorn nehmen.

Wer einen Wunsch erfüllen möchte, sollte das entsprechende Kärtchen aus dem Internet ausdrucken und auf das Geschenk kleben. Bis zum 15. Dezember werden die Geschenk-Pakete in der Sparkassen-Geschäftsstelle in Attendorn entgegengenommen und aufbewahrt.  Die Sparkasse und die Mutter-Kind-Hilfe im Kreis Olpe bedanken sich jetzt schon bei den Spenderinnen und Spendern und wünschen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest.

Der digitale Wunschbaum als Ergänzung zum Weihnachtsbaum vor Ort hat sich bewährt. Im vergangenen Jahr wurden über 250 Wünsche erfüllt. Durch die Erweiterung in die digitale Weihnachtswelt kamen außerdem zusätzliche Spendengelder zusammen. Der Weihnachts-Wunschbaum erstrahlt bereits zum 17. Mal in der Kundenhalle in Attendorn.

Spendenkonto

Die Gesamtspendensumme wird zwischen dem Mutter-Kind-Hilfe-Verein Kreis Olpe und dem „Haus Aline“ aufgeteilt. Beide nutzen die Spendengelder, um Kindern und ihren Familien eine glückliche Adventszeit und ein heimeliges Weihnachtsfest zu ermöglichen. IBAN: DE60 4625 1630 0040 0067 85 (Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem)

Infokasten
 

„Mutter-Kind-Hilfe e.V. im Kreis Olpe“

  • gegründet von Elsbeth Rickers (verstorben am 18. September 2014)
  • 30-jähriges Bestehen im Jahr 2022 gefeiert
  • aktuell 151 Mitglieder
  • Jahresbeitrag ab 20 Euro, darüber hinaus freiwillig
  • Spendenkonto: IBAN DE60 4625 1630 0040 0067 85
  • mutter-kind-hilfe-olpe.de

„GFO Haus Aline Mutter-Vater-Kind-Einrichtung“

  • gegründet von den Franziskanerinnen
  • 30-jähriges Bestehen wird im Jahr 2027 gefeiert
  • seit 2021: „Mutter-Vater-Kind-Haus Aline“ statt „Mutter-Kind-Haus Aline“
  • 6 Standorte im Kreis Olpe, finanziert durch öffentliche Träger
  • aktuell über 80 Kinder und über 60 Eltern in Betreuung, 130 Mitarbeitende
  • haus-aline.gfo-online.de
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