Das christliche Gebetsfrühstück des SkF Siegen e.V. (Sozialdienst katholischer Frauen), das zum zweiten Mal stattfand und in den Folgejahren weiterhin jährlich stattfinden soll, ist eine Veranstaltung für geladene Freunde, Nachbarn, Politiker, Unternehmer, Mitarbeiter der Verwaltungen, Menschen der Kirche und Partner der Gesellschaft.

Zu den liturgischen Elementen gehören neben Besinnung, Gesang und Fürbitten auch viel Zeit für Gespräche, Frühstücken sowie der Vortrag eines Ehrengastes. Der diesjährige Ehrengast war Angela Jung, stellvertretende Bürgermeisterin der Universitätsstadt Siegen. Jung, welche selber über viele Jahre für einen sozialen Träger in Siegen arbeitet, formulierte am Mittwochmorgen jeden einzelnen Satz mit Bedacht, vor allem aber aus eigener langjähriger Erfahrung und warb für einen positiveren Blick auf die „Soziale Arbeit“.

„Soziale Arbeit fördert die gesellschaftliche und soziale jeweilige Entwicklung von Menschen und deren Selbstbestimmung. Soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte und die Achtung der Vielfalt sind die Grundlagen der Sozialen Arbeit. Sie ermutigen Menschen ihr Leben aktiv zu gestalten“, betonte die stellvertretende Bürgermeisterin. Sie zeigte in ihrem Vortrag auf, dass die „Soziale Arbeit“ mehr Anerkennung verdiene. Denn soziale Berufe haben Zukunft und weiterhin sei die Soziale Arbeit mit einer gesellschaftlichen Vorstellung von sozialer Gerechtigkeit verbunden. Es wäre gut und richtig in eine solche Arbeit zu investieren. Wer hier spart hat am Ende einen großen Investitionsstau, der kaum zu überwinden ist, ergänzt der Geschäftsführer des SkF Siegen e.V. Wolfgang Langenohl und stellt heraus, dass die Verknappung der öffentlichen Haushalte für Engpässe in der „Sozialen Arbeit“ sorge.

Eine Kurzandacht hielt Schwester Elisabeth, Leiterin des Geistlichen Zentrum Eremitage Franziskus. Zusammen mit Juliane Schneider, Leiterin des Marien-Hospiz Eremitage, ist sie für den SkF Siegen und seine zahlreichen Gäste Gastgeberin in diesem Jahr. Seit über 150 Jahren arbeitet das Marien-Hospiz nach dem Grundsatz „Mehr für Menschen“. Es begann mit 11 Betten zur Versorgung von Kranken und Sterbenden. Mit dem Hospiz, das acht Plätze in einem modern umgebauten und schön gelegenen Gebäude beinhaltet, übernimmt das integrierte Gesundheitsunternehmen Verantwortung für die Region. Das Unterfangen trägt dabei dem stetig wachsenden Bedarf an Hospizplätzen Rechnung. Gleichwohl wurde mit der Eremitage ein Standort gewählt, der wie kein zweiter für christliches Leben im Siegerland steht.

Die Franziskaner-Schwester wies in Ihren eigenen Ausführungen darauf hin, dass die Werte des christlichen Glaubens sowie der Wille, sich gegen Ungerechtigkeit zur Wehr zu setzen, den Armen zu helfen und die Würde des Menschen zu achten auch charakteristische Leitbilder des SkF Siegen seien und dankte in diesem Zusammenhang allen Mitarbeitenden des Vereins für Ihr Engagement.

„Der Sozialdienst katholischer Frauen Siegen e.V. (SkF) ist im sozialen Bereich eine wichtige Stütze für die Gesellschaft. Er unterstützt Menschen in Not und bietet Beratung und Begleitung in vielfältigen Lebenslagen an. Die Arbeit des SkF Siegen wird getragen von einem hohen fachlichen Anspruch, der sichere Räume schafft, in denen Kinder, Jugendliche, Frauen und Familien, unabhängig von ihrer Nationalität, Geschlecht, Religionszugehörigkeit und finanzieller Lage, offene und wertschätzende Begegnung und Hilfestellung erfahren.“ So beschrieb Wolfgang Langenohl als Geschäftsführer den Sozialdienst katholischer Frauen, kurz SkF, in Siegen und wies darauf hin, dass dieser Verein in diesem Jahr 110 Jahre alt geworden ist. 

In seinem Eingangsstatement erläuterte Langenohl den Werdegang des sozialen Trägers, dem er als Geschäftsführer vorsteht. 1913 noch unter dem Namen „Katholischer Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder gegründet, umfasst das Leistungsprofil des SkF Siegen heute neben dem Betreuungsverein die beiden Pflegekinderdienste der Stadt Siegen und des Kreises Siegen-Wittgenstein, das Perspektiv-Wohnen, die Vormundschafts- und Ergänzungspflegschaften und demnächst die teilstationären Angebote, wie beispielsweise das Familienwohnen. Hinzu kommen der sogenannte Fachdienst Ambulante erzieherische Hilfen, die damalige Mitarbeit im Trägerverbund beim Kinder-, Jugend- und Familienhilfezentrum mit Sitz am Fischbacher Berg und die Schwangerschaftsberatung im Rahmen der Dienstaufsicht für den KSD-Olpe. Vor einigen Jahren ergänzte ein neues Aufgabengebiet das Dienstangebot: Im Fachdienst „Verfahrens Beistandschaften/ Umgangspflegschaften“ arbeiteten seit 2011 zwei weitere Mitarbeiterinnen. 2012 folgte dann der Aufbau des Kooperationsprojekts „Gemeinsam starten wir ins Leben“ in Zusammenarbeit mit dem St.-Marienkrankenhaus. Mädchen und jungen Müttern, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, sollte hier bei der Bewältigung von Krisen mit fachlicher Beratung und Unterstützung geholfen werden.

Am Ende der Veranstaltung gab es noch eine Überraschung. In den abschließenden Worten schenkte die Geschäftsführung und der Vorstand des SkF Siegen, nachdem im letzten Jahr langjährige Mitarbeitende geehrt wurden, Mitarbeitenden welche neu dazugekommen sind jeweils einen Blumenstrauß und bedankten sich für die jeweils hoch engagierte Zusammenarbeit.  „In dieser langen Zeit, seit Gründung des Vereins, haben sehr viele engagierte Personen so einiges bewegt und so wird es Zeit allen Mitarbeitenden des SkF danke zu sagen,“ erklärte Langenohl.

Das Frühstück wurde ausgerichtet und serviert von Mitarbeitenden der Marien-Hospiz und des SkF Siegen e.V. Die Teilnehmenden beteten abschließend noch gemeinsam und auf der Orgel begleitete Organistin Helga Maria Lange das zweite christliche Gebetsfrühstück des SkF Siegen e.V. 

Bundesweit umfasst der SkF 157 Ortsvereine. Aus dem Engagement einer einzelnen Frau hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ein Netzwerk von 5000 beruflichen und 12000 ehrenamtlichen Helfern und Mitgliedern mit dem Ziel, Frauen, Kindern und Jugendlichen in Notsituationen zu unterstützen, entwickelt.

Weitere Informationen unter www.skf-siegen.de 

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