ehrung5
Deutsche Meisterin Brigitte Grotmann (vorne links) erläuterte im Gespräch mit Moderatorin Natascha Kempf-Dornseifer (vorne rechts), was hinter dem Begriff Transdia-Sport steckt. Hier nämlich starten Sportlerinnen und Sportler, die ein Organ transplantiert bekommen haben bzw. Dialyse-Patienten sind. Foto: Kreis Olpe

Die erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler aus dem Kreis Olpe steuerten am Freitag die Olper Stadthalle an. Denn dort fand an diesem Abend die Sportlerehrung des Kreises Olpe für das Jahr 2022 statt. In stimmungsvollem Ambiente – umrahmt von Musik und sportlichen Vorführungen – standen zahlreiche Einzelsportler und Mannschaften wegen besonderer Erfolge im Mittelpunkt. Zudem würdigte der Kreis Olpe vier Ehrenamtliche für deren vieljähriges und bedeutsames Wirken in Vereinen und Verbänden.

Vor zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Verwaltung und Sport stellte Landrat Theo Melcher die „Stars des heutigen Abends“ in den Vordergrund seiner Begrüßung. Ihn beeindrucke immer wieder, wie viele Menschen mit Zielstrebigkeit, Leistungswillen, Fleiß und Ausdauer nach sportlichen Erfolgen ringen würden – und das neben Beruf, Schule oder Studium. Zudem verzichteten sie auf manche Annehmlichkeiten, die sich Gleichaltrige gönnten. Vielen sei Talent mit in die Wiege gelegt worden, aber das allein reiche bekanntlich nicht aus. „Denn besonders im Sport greift das geflügelte Wort: ohne Fleiß, kein Preis“, betonte Landrat Melcher.

Immerhin 35 Einzelsportler und 16 Mannschaften haben 2022 die Kriterien erfüllt, die die Ehrung des Kreises Olpe voraussetzen – nämlich mindestens eine Spitzenplatzierung bei westfälischen Meisterschaften. Nicht alle Eingeladenen konnten an der unterhaltsamen Ehrung in der Olper Stadthalle teilnehmen. Diejenigen, die aber kamen, erfuhren die besondere Wertschätzung ihres Heimatkreises. Ihre größten Erfolge wurden vorgetragen sowie mit Urkunde und Medaille gewürdigt, die Landrat Melcher zusammen mit dem Vorsitzenden des Kreissportbundes Olpe, Rolf Kantelhardt, aushändigte. Langanhaltender Applaus der zahlreichen Gäste drückte weitere Wertschätzung aus.

In die Liste der Geehrten reihten sich sogar Europameister, Deutsche Meister und Landesmeister. Und auch diese Kreissportlerehrung zeigte auf, wie vielseitig die Aktiven unterwegs sind. Die Sportarten reichen vom Segelfliegen über Modellflug, Sport- und Bogenschießen, Rhönradturnen bis hin zu Minigolf, Hapkido, Transdia sowie Hand- und Basketball. Auffällig: Die zahlenmäßig meisten überregionalen Erfolge heimsten erneut die Leichtathleten ein, eine Ehrung für Fußballer indes suchte man vergebens.

ehrung1
Rolf Kantelhardt, Vorsitzender des Kreissportbunds Olpe (links), sowie Landrat Theo Melcher (2. von rechts) zeichneten im ersten Ehrungsblock erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler im Segelfliegen, Modellflug, Sportschießen, Bogenschießen, Motorsport, Minigolf, Hapkido, Judo, Turnen, Rhönradturnen, Transdia und Triathlon aus. Rechts: Moderatorin Natascha Kempf-Dornseifer. Foto: Kreis Olpe

Landrat Melcher hatte zuvor in seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass die Sportlerinnen und Sportler eine große und wichtige Gemeinschaft im Kreis Olpe bildeten. Annähernd 58.000 Erwachsene und Kinder seien Mitglieder in einem der 230 Sportvereine im Kreisgebiet. Damit gehörten stolze 42 Prozent der Kreisbevölkerung einem Sportverein an. Melcher: „Rechnet man noch die vielen Bürgerinnen und Bürger hinzu, die ohne entsprechende Vereinsbindung einer sportlichen Betätigung nachgehen, wird die Bedeutung von Bewegung und Sport in unserer Gesellschaft nochmal deutlicher.“

Der Kreis Olpe möchte mit der alljährlichen Auszeichnung die besonderen sportlichen Leistungen herausstellen, zugleich aber auch die Athletinnen und Athleten als Vorbilder würdigen. „Denn Vorbilder braucht unser Land“, betonte der Landrat. „Wir finden sie nicht nur in den großen Sportlern, die um Weltmeisterschaften kämpfen oder olympische Medaillen heimtragen. Wir finden sie mitten unter uns.“

ehrung2
Die meisten überregionalen Erfolge heimsten einmal mehr die Leichtathletinnen und -athleten ein – sowohl als Einzelsportler (Foto) wie auch als Mannschaften. Foto: Kreis Olpe

Die Athletinnen und Athleten lebten Selbstdisziplin, Kameradschaft und Teamgeist vor. Melcher: „Diese Eigenschaften sind nicht nur wichtig für den sportlichen Erfolg, sondern ebenfalls für das Zusammenleben in der Gesellschaft. Der Sport stiftet Gemeinschaft und sorgt für ein gutes Miteinander über alle Unterschiede von Alter, Herkunft und Leistungsstärke hinweg.“

Zu den Vorbildern gehörten ebenfalls Trainer, Betreuer und Funktionäre, die ihre Freizeit opferten, um den Nachwuchs zu formen, erfolgreiche Mannschaften aufzubauen, erfahrene Sportler weiterzuentwickeln sowie die wichtige Vereinsarbeit als Basis der Erfolge zu erledigen.

„Angesichts dieser Leistungen für unser Gemeinwesen“, versicherte der Landrat, würden Politik und Verwaltung im Kreis Olpe den Sport und seine Vereine weiterhin nach Kräften unterstützen.

mannschaften
einzelsportler

Natascha Kempf-Dornseifer führte als Moderatorin in bewährter und unterhaltsamer Weise durch das kurzweilige Programm. Das Jugendorchester „Junge Harmonie“ des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Olpe sorgte mit mehreren Beiträgen für die musikalische Unterhaltung. Die Kunstturngruppe des Turnvereins Olpe beeindruckte unterdessen mit ihrer Showeinlage „TV in Motion“. Und beim Bruchtest von Carolin Leidigkeit vom TV Attendorn war der Einsatz von Theo Melcher sowie Peter Weber gefragt, die der Hapkido-Europameisterin die zu brechende Platte tapfer entgegenhielten. Der Olper Bürgermeister durfte ein wenig später noch seine Basketball-Wurfkünste unter Beweis stellen.

Der Ehrung dieser vier Personen liegt ein einstimmiger Beschluss des Ausschusses für Sport und Kultur des Kreises Olpe zugrunde.

ehrung4
Landrat Theo Melcher (rechts) würdigte die Bedeutung des Ehrenamts im Sport, ohne das die Erfolge gar nicht möglich würden. Er händigte (von links) Tristan Scherer das kleine Wappen sowie Sylvia Gante und Marco Cremer den Großen Wappenteller des Kreises Olpe aus. Engelbert Schulte (Großer Wappenteller) konnte nicht teilnehmen. Foto: Kreis Olpe

Sylvia Gante aus Attendorn erhielt den großen Wappenteller des Kreises Olpe. Sylvia Gante steht seit mehr als zehn Jahren für die erfolgreiche Entwicklung des organisierten Sports im Kreis Olpe. 2012 wurde sie in den Vorstand des Kreissportbunds Olpe gewählt, ein Jahr später wurde sie Schatzmeisterin. Gleichzeitig übernahm sie die Leitung der Außenstelle Olpe des Sportbildungswerks NRW.

Mit großem Engagement förderte sie diese Weiterbildungseinrichtung mit innovativen Angeboten zur Qualifizierung im Bereich Sport, Bewegung und Gesundheit. In ihrer Zeit als Schatzmeisterin unterstützte sie die Ausrichtung des KSB Olpe als Dienstleister für seine Mitglieder und initiierte zahlreiche Beratungs-, Förderungs- und Unterstützungsangebote. Im schulischen Bereich ist es ihr zudem gelungen, das Betätigungsfeld des Offenen Ganztages in eine gemeinnützige Tochtergesellschaft des Kreissportbundes Olpe zu überführen und zu begleiten.

Marco Cremer aus Finnentrop ist seit 1994 Fußball-Schiedsrichter im Kreis Olpe. Schon früh wurde er damit betraut, auch Spiele über den Kreis Olpe hinaus – bis zur Verbandsliga – zu pfeifen. Seit 2016 ist Marco Cremer Vorsitzender des Kreis-Schiedsrichter-Ausschusses. In dieser Funktion hat er sich insbesondere für die Gewinnung neuer Schiedsrichter eingesetzt. Einmalig in Westfalen ist das von ihm entwickelte Ausbildungsmodell, neue Schiedsrichter an einem Tag auszubilden und diese anschließend in einem sogenannten Patensystem mit erfahrenen Schiedsrichtern an der Seite in den ersten Spielleitungen zu begleiten.

Marco Cremer setzt sich außerdem dafür ein, bereits ausgebildete Schiedsrichter über attraktive Lehr- und Schulungsangebote in ihrer Funktion zu stärken und zu motivieren. Dazu zählen u. a. Seminare zur verbesserten Resilienz und zur adäquaten Abwehr gegenüber respektlosem Verhalten im Sport. Für sein Engagement bekam Marco Cremer den großen Wappenteller des Kreises Olpe.

Engelbert Schulte aus Heggen (konnte nicht an der Veranstaltung teilnehmen) erhält ebenfalls den großen Wappenteller des Kreises. Er hat sich über mehrere Jahrzehnte in verschiedenen Ämtern mit Kompetenz und vorbildlichen Einsatzwillen für den Sport in der Gemeinde Finnentrop verdient gemacht. Seit über 30 Jahren ist er Geschäftsführer des Gemeindesportverbands Finnentrop. Auch in „seinem eigenen“ Verein, dem FC Finnentrop, engagiert sich Engelbert Schulte seit vielen Jahren. Nach seiner Zeit als Jugendobmann leitet er den Verein seit 1989 als 1. Vorsitzender, nun also schon weit mehr als drei Jahrzehnte lang.

In dieser Funktion hat Engelbert Schulte die Entwicklung des Vereins mitgetragen und viele sportliche Erfolge, insbesondere im Damen-Fußball, in die Wege geleitet und miterleben dürfen. Ein besonderes Anliegen war Engelbert Schulte immer die Jugendarbeit. In seiner Amtszeit hat er außerdem den Bau des Vereinsheims sowie die Errichtung des Kunstrasenplatzes auf den Weg gebracht. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen und umfangreichen Kenntnisse gilt er als zentraler und stets hilfsbereiter Ansprechpartner aller Akteure im Sport in der Gemeinde Finnentrop.

Tristan Scherer aus Hünsborn bekommt für seine Verdienste für den Verein Rot-Weiß Hünsborn das kleine Wappen des Kreises Olpe. Von 2005 bis 2007 war er 2. Schriftführer des Jugendvorstands, von 2015 bis 2018 Geschäftsführer des Hauptvorstands, von 2019 bis 2022 Vorsitzender des Jugendvorstands.

Darüber hinaus hat er sich von 2011 bis 2013 als Trainer der B-Junioren und im Anschluss daran bis 2015 als Trainer der A-Junioren für den Verein eingesetzt. Nicht nur im Juniorenbereich, sondern auch im Hauptverein wird Tristan Scherer als äußerst hilfsbereites und verlässliches Vereinsmitglied sehr geschätzt. Insbesondere im Rahmen der Vorbereitungen auf besondere sportliche Ereignisse bringt er sich mit organisatorischem Einsatz ein.

ehrenamt
Anderen empfehlen

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein