Anlässlich des 800jährigen Stadtjubiläums fand in der Stadthalle Attendorn ein Konzert von Kindern für Kinder statt. Auf dem Programm stand das Stück „Till Eulenspiegel“ von Gabi Scheungraber.
Schon beim Eintreffen wurden die zahlreichen Besucherinnen und Besucher durch das Percussionensemble „Groove ATTAck“ in Stimmung gebracht. Die Trommlerinnen und Trommler rund um den Schlagzeuglehrer Christian Hoffe begeisterten die Zuhörer mit ihren unterschiedlichen Schlaginstrumenten und fetzigen Rhythmen.
Die Leiterin der Musikschule Ines Schmitz-Hertzberg begrüßte die rund 550 Besucher des Konzertes fröhlich und war von der großen Zahl der Besucher begeistert. Sie machte darauf aufmerksam, dass es ein Konzert in dieser Größenordnung von der Musikschule in Attendorn bisher noch nicht gegeben hat. Aber anlässlich des 800-jährigen Stadtjubiläums wollte die Musikschule es sich nicht nehmen lassen, „ihrer“ Stadt zum runden Geburtstag einen gebührenden musikalischen Gruß zu übermitteln. Ines Schmitz-Hertzberg freute sich, dass Bürgermeister Christian Pospischil persönlich die Rolle des Sprechers bei dem Konzert übernahm.
Besonders ins Auge fiel zunächst das rund 40-köpfige Streichorchester der Musikschule, welches auf der Bühne Platz nahm und den Rahmen für das Konzert bildete. Unter der Leitung von Thomas Hofer spielten die jugendlichen Musikerinnen und Musiker souverän und klangschön die einzelnen Tanzsätze aus der Renaissance. Mit Ausdauer und Fleiß hatten die Schülerinnen und Schüler des Streicherfachbereichs die Musik über mehrere Wochen einstudiert. Das Ergebnis war ein großartiger Klangkörper der durch einige Mitglieder des Kammerorchesters Attendorn gekonnt unterstützt wurde.
Die verschiedenen Streiche des Till Eulenspiegel wurden zudem von den einzelnen Gruppen der Musikalischen Früherziehung dargestellt. Gemeinsam mit ihrer Lehrkraft Bettina Becker hatten sie tolle Lieder, Tänze und Sprechverse passend zu den Streichen des Till Eulenspiegel einstudiert.
Die “Musik für Alle“-Gruppen, ein Kooperationsangebot der Musikschule mit den Grundschulen des Stadtgebietes, steuerten ebenfalls gekonnte Beiträge bei. Die Lehrkräfte Gabriele Maier, Anette Roland und Eduard Janke hatten mit den Grundschülern schmissige Rhythmicals und fröhliche Lieder vorbereitet. Kurze, witzige Schauspielszenen sorgten beim Publikum für den ein oder anderen Lacher. Und es war interessant zu sehen, wie ideenreich das Kollegium und die Kinder mit dem Thema umgegangen sind. Jede Klasse hatte sich im Vorfeld ausführlich mit dem Thema „Till Eulenspiegel“ beschäftigt und sich spannende musikalische Beiträge einfallen lassen. So wurde getanzt, getrommelt und gesungen. Die jungen Musiker zauberten bei ihren Auftritten ein Lächeln auf das Gesicht der Zuhörenden.
Besonders aufregend war es für die vielen Kinder aus den Kindergärten „Regenbogenland“, „Kleine Freunde“, „Pusteblume“ und „Sternenland“. Auch sie hatten sich mit ihrer Lehrkraft Bettina Becker, die einmal wöchentlich in den Kindergärten unterrichtet, einige Wochen auf den Auftritt vorbereitet. Die Aufgeregtheit war den Kindern anzumerken, viele von ihnen haben noch nie vorher auf einer großen Bühne gestanden. Aber dank toller Vorbereitung und der Unterstützung einiger Erzieherinnen haben auch die jüngsten Musikschüler ihren Auftritt mit Bravour gemeistert und besonders der „Eulen-Back-Rap“ wurde von den Zuhörern mit viel Applaus belohnt.
Ein weiteres Kooperationsangebot, die Streicherklasse des Rivius Gymnasiums, musizierte zusammen mit dem jüngsten Streichensemble der Musikschule „Die Flitzebögen“. Unter der Leitung von Julia Klees hatten sie sich passende Musik zu der Szene „Till in der Musikschule“ überlegt und stellten auf lustige Weise dar, wie Till Eulenspiegel Knoten in die Bogenhaare gemacht hatte. Sie ließen passend zur Musik ihre Bögen auf den Instrumenten springen.
Der Klavierlehrerin der Musikschule Kristi Natalie gelang es souverän und stilsicher, die kurzen Umbaupausen mit heiteren Klavierklängen zu füllen. Spannend für die Besucher waren auch die vielen passenden Bilder, angefertigt von den Klassen 6 und 7 des Kunstfachbereichs des Rivius Gymnasiums, die während der Veranstaltung als Präsentation auf den Leinwänden zu sehen waren und die Streiche des Till Eulenspiegel gerade für die jüngeren Besucher bildlich darstellten.
Dieses Konzert demonstrierte eindrucksvoll die ganze Vielfalt der Musikschule. Ines Schmitz-Hertzberg lobte die herausragenden Leistungen der kleinen und großen Musikerinnen und Musiker und sprach allen Beteiligten ihren Dank aus: „Die Schülerinnen und Schüler können nur so erfolgreich sein, wenn alle mitziehen und sich als Team verstehen. Die vielen Kooperationsangebote der Musikschule Attendorn in den Schulen und den Kindergärten haben ebenfalls zu dem vielfältigen und bunten Programm beigetragen.“
Ziel des Projektes war, so viele Schülerinnen und Schüler der Musikschule wie möglich zu beteiligen. Dies war offensichtlich gut gelungen. Der langanhaltende Applaus am Ende des Konzertes war eine tolle Motivation für alle Beteiligten.
