Als Dr. Christof Grote im Dezember 2019 seine Kandidatur für das Amt des
Superintendenten im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg bekannt gab, war die Welt noch in
Ordnung. Bei der offiziellen Amtseinführung am 1. November war nichts mehr wie früher. Der
Attendorner Pfarrer erlebte den wohl wichtigsten Tag in seiner beruflichen Laufbahn unter
strengsten Corona-Auflagen in der nahezu leeren Lüdenscheider Kreuzkirche.
„Wir müssen in diesen Tagen Entscheidungen fällen, die uns nicht gefallen“, sagte der scheidende
Assessor Peter Winterhof zu Beginn des Gottesdienstes. Dazu zählte auch, dass außer Präses Dr.
Annette, Dr. Grote und seiner Familien nur die scheidenden Mitglieder des
Kreissynodalvorstandes und der neue Kreissynodalvorstand zu diesem Gottesdienst eingeladen
worden waren. Auf die geplanten Grußworte des neuen MK-Landrats Marco Voge, Diakonie-
Geschäftsführerin Iris Jänicke und des Kreisdechanten Pfarrer Andreas Neuser wurde verzichtet.
Dennoch war das Interesse groß. Über 300 Zuschauer verfolgten den extra organisierten
Livestream des Gottesdienstes auf YouTube.

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Dr. Annette Kurschus, Präses der Ev. Kirche von Westfalen, übernahm zusammen mit Martin
Pogorzelski (l.) und Peter Winterhoff die Einführung von Dr. Christof Grote (r.) als neuen
Superintendenten (Foto: EKKLP)


Die offizielle Amtseinführung übernahm Dr. Annette Kurschus, Präses der Ev. Landeskirche von
Westfalen. Sie überreichte Dr. Christof Grote die Urkunde, die ihn nun als Superintendent
ausweist. Zudem erläuterte sie, was der Rollenwechsel für den neuen Mann an der Spitze des
Kirchenkreises bedeutet. Er benötige jetzt den Überblick über den gesamten Kirchenkreis. „Und
wenn’s gut läuft auch den Durchblick“, sagte die Präses mit einem Augenzwinkern. Zugleich
erinnerte sie an den Konfirmationsspruch Grotes. „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und
seiner Gerechtigkeit. Dann wird Euch alles andere zufallen.“ Der neue Superintendent solle bei
allen Regeln und Strukturen, die ihm auferlegt seien, nie das Herz vergessen. „Wie es um einen
Kirchenkreis bestellt ist, zeigt sich daran, wie es den Schwächsten geht“, sagte Dr. Annette
Kurschus.

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Dr. Christof Grote wurde am 01. November als neuer Superintendent des Ev. Kirchenkreises
Lüdenscheid-Plettenberg eingeführt. Wegen strengster Corona-Auflagen fand der Gottesdienst in
einer nahezu leeren Lüdenscheider Kreuzkirche statt (Foto: EKKLP)

Dr. Christof Grote stellte einen Vers aus dem Brief des Propheten Jeremia in den Mittelpunkt der
ersten Predigt als Superintendent. „Suchet der Stadt ihr Bestes“ schrieb Jemeria damals an das
Volk in der babylonischen Gefangenschaft und verschaffte ihm damit Hoffnung. „Das ist auch
unser aktueller Auftrag“, stellte der neue Superintendent fest.
Seine erste Amtshandlung war die Verabschiedung der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder
Peter Winterhoff (Valbert), Petra Handke (Meinerzhagen), Rita Kattwinkel (Rönsahl), Antje
Seidenstücker (Lennestadt-Kirchhundem), Hans-Peter Osterkamp (Werdohl), Ulrike Grzibiela
(Finnentrop) und Michael Wach (Eiringhausen).

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Neben der Einführung des Superintendenten und des neuen Kreissynodalvorstandes (KSV),
wurden auch der alte KSV aus seiner Verantwortung entlassen. Mit seiner ersten Amtshandlung
übernahm Christof Grote die Verabschiedung der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder (Foto:
EKKLP)

Dann folgte die Einführung des neuen Kreissynodalvorstandes. Er besteht aus Martin Pogorzelski
(Halver), Bettina vom Brocke (Kirchenkreis), Dirk Grzegorek (Werdohl), Simon Schupetta (Brügge),
Martin Cordt (Brügge), Claudia Adams-Kuhbier (Lüdenscheid), Beate Turk (Halver), Iris Espelöer
(Lüdenscheid), Wolfgang Dröpper (Attendorn-Lennestadt), Regina Bahlos (Lüdenscheid), Uwe
Köster (Herscheid), Torsten Hecker (Kierspe), Mike Gurian (Lüdenscheid) und Martin Sporer
(Attendorn Lennestadt).
Amtsbeginn von Dr. Christof Grote war dann der gestrige Montag. Der neue Superintendent
wurde in seinem neuen Amtssitz, im Haus der Evangelischen Kirche in Lüdenscheid, von den
Mitarbeitern herzlich begrüßt. Die geplante Willkommensfeier musste hier aber aufgrund der
aktuellen Situation abgesagt werden. Stattdessen stellte sich Christof Grote den Mitarbeitenden
jeweils in einem persönlichen Einzeltreffen vor, bevor den neuen Superintendenten bereits die
aktuelle Situation forderte. „Mir ist bewusst, dass ich in einer schwierigen Zeit mein Amt beginne.
Es stehen sehr viele Herausforderungen bevor, aber denen trete ich mit einer großen Motivation
und Optimismus gegenüber“, so Christof Grote. „Wir werden verantwortungsbewusst agieren, aber
in dem Rahmen so gut das geht für Menschen da sein. Sei es mit Gottesdiensten, Seelsorge zum
Beispiel in Altenheimen, Krankenhäusern und Hospizen oder mit ganz praktischen
Hilfsangeboten.“

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