Die Hansestadt Attendorn verabschiedet zwei bisherige und begrüßt zwei neue Schiedspersonen – Geänderte Schiedsamtsbezirke
Mit Dagmar Langenohl und Thomas Funke treten in der Hansestadt Attendorn zwei neue Schiedspersonen ihren Dienst an. Zugleich werden die Schiedsamtsbezirke neu aufgeteilt.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Rathaus Attendorn wurden die bisherigen Schiedspersonen Anja Fuchs und Dr. Johannes Winkelmann verabschiedet. Beide waren seit April 2014 und somit nicht weniger als elf Jahre als Streitschlichtende unterwegs.
Mit Blumen und einem Präsent nahmen seitens der Hansestadt Attendorn Bürgermeister Christian Pospischil, Dezernent Christoph Hesse und die Leiterin des Ordnungsamtes Danica Struck die Verabschiedung vor. „Wir verabschieden heute zwei gestandene Persönlichkeiten aus dem wichtigen Amt der Schiedspersonen. Beide konnten zahlreiche Streitfälle in unserer Stadt außergerichtlich schlichten. Ihnen beiden gebührt Dank und unsere Anerkennung.“
Die neuen Schiedspersonen heißen Dagmar Langenohl und Thomas Funke. Die beiden Attendorner wurden von der Stadtverordnetenversammlung auf die Dauer von fünf Jahren gewählt und bereits vom Direktor des Amtsgerichtes Olpe vereidigt. Dagmar Langenohl (62) ist selbständige Fachwirtin für Alten- und Krankenpflege. Thomas Funke (61) ist Vertriebsleiter.
Um die Abläufe des Schiedswesens in der Hansestadt weiter zu verbessern, beschloss die Stadtverordnetenversammlung, das Stadtgebiet ab sofort in die zwei Schiedsamtsbezirke Attendorn-Stadt (für die Einwohnerinnen und Einwohner der Kernstadt) und Attendorn-Land (für die Einwohnerinnen und Einwohner aller Ortschaften und Dörfer) aufzuteilen. Für den Stadtbezirk ist zukünftig Dagmar Langenohl zuständig. Den Landbezirk übernimmt Thomas Funke.
Ebenfalls mit Blumen und Präsenten wünschte Bürgermeister Christian Pospischil dem Duo viel Erfolg: „Das Schiedsamt ist eine wichtige Einrichtung, wo doch in vielen Streitfällen oft schon ein vernünftiges Wort ausreicht, um zu einer außergerichtlichen Einigung zu gelangen. Die Schiedspersonen sorgen für Entlastung unserer Gerichte und stellen durch geschickte Moderation oft den Frieden beispielsweise unter Nachbarn her. Schlichten statt Richten heißt das Motto!“
Auch der Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen e.V. war bei der Feierstunde vertreten. Der frisch gewählte Vorsitzende der BDS-Bezirksvereinigung Siegen Helmut Hanses aus Kirchhundem ließ es sich nicht nehmen, den neuen Schiedspersonen persönlich und ebenfalls viel Erfolg für die kommenden Jahre zu wünschen und gab den beiden „neuen“ Kollegen neben einem Geschenk auch einige wertvolle Tipps mit auf den Weg: „Mit den Tugenden Leidenschaft, Ausdauer und Empathie – und dennoch neutral – sowie mit diplomatischem Geschick wird es Ihnen ganz bestimmt gelingen, zielorientierte Vergleiche zwischen den Streitparteien zu erzielen. Sie stehen vor einer spannenden aber auch sehr interessanten Aufgabe.“
Und aus seiner eigenen langjährigen Erfahrung als Schiedsmann fügte Hanses mit einem Lächeln hinzu: „Schiedsperson zu sein macht auch Spaß. Und langweilig wird Ihnen nicht!“
Die Schiedspersonen sind per E‑Mail über die Adresse ordnungsamt@attendorn.org oder direkt über die E‑Mail-Adressen t.funke@outlook.de und d.langenohl@t‑online.de zu erreichen.
Zusatzinformationen „Schiedspersonen“
Schiedspersonen sind keine Richter und fällen somit keine Urteile, sondern sie schlichten. Durch ihr Verhandlungsgeschick können sie verhärtete Fronten aufbrechen, um so durch Schlichtung und Abschluss eines Vergleichs gerichtliche Auseinandersetzungen zu verhindern. In vielen Bereichen des Zivil- und Strafrechts sind Schlichtungsversuche vor einer Schiedsperson als anerkannte Gütestelle mitunter sogar zwingend vorgesehen. Das betrifft beispielsweise Themen wie Nachbarschaftsstreitigkeiten, Schadensersatzansprüche, Mietangelegenheiten, Schmerzensgeld, aber auch leichte Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Beleidigung, Bedrohung oder Sachbeschädigung.
Schiedspersonen tragen durch ihr Engagement wesentlich zur Entlastung der Gerichte bei und fördern den sozialen Frieden. Im Einsatz stehen Menschen, die ein hohes Maß an Integrität und Unparteilichkeit mitbringen und über gute kommunikative Fähigkeiten sowie Einfühlungsvermögen verfügen.