Samstag, 19. April 2025

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„Schlich­ten statt Rich­ten!“

Die Han­se­stadt Atten­dorn ver­ab­schie­det zwei bis­he­ri­ge und begrüßt zwei neue Schieds­per­so­nen – Geän­der­te Schieds­amts­be­zir­ke

Mit Dag­mar Lan­gen­ohl und Tho­mas Fun­ke tre­ten in der Han­se­stadt Atten­dorn zwei neue Schieds­per­so­nen ihren Dienst an. Zugleich wer­den die Schieds­amts­be­zir­ke neu auf­ge­teilt.

Im Rah­men einer klei­nen Fei­er­stun­de im Rat­haus Atten­dorn wur­den die bis­he­ri­gen Schieds­per­so­nen Anja Fuchs und Dr. Johan­nes Win­kel­mann ver­ab­schie­det. Bei­de waren seit April 2014 und somit nicht weni­ger als elf Jah­re als Streit­schlich­ten­de unter­wegs.

Mit Blu­men und einem Prä­sent nah­men sei­tens der Han­se­stadt Atten­dorn Bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Pospi­schil, Dezer­nent Chris­toph Hes­se und die Lei­te­rin des Ord­nungs­am­tes Dani­ca Struck die Ver­ab­schie­dung vor. „Wir ver­ab­schie­den heu­te zwei gestan­de­ne Per­sön­lich­kei­ten aus dem wich­ti­gen Amt der Schieds­per­so­nen. Bei­de konn­ten zahl­rei­che Streit­fäl­le in unse­rer Stadt außer­ge­richt­lich schlich­ten. Ihnen bei­den gebührt Dank und unse­re Aner­ken­nung.“

Die neu­en Schieds­per­so­nen hei­ßen Dag­mar Lan­gen­ohl und Tho­mas Fun­ke. Die bei­den Atten­dor­ner wur­den von der Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung auf die Dau­er von fünf Jah­ren gewählt und bereits vom Direk­tor des Amts­ge­rich­tes Olpe ver­ei­digt. Dag­mar Lan­gen­ohl (62) ist selb­stän­di­ge Fach­wir­tin für Alten- und Kran­ken­pfle­ge. Tho­mas Fun­ke (61) ist Ver­triebs­lei­ter.

Um die Abläu­fe des Schieds­we­sens in der Han­se­stadt wei­ter zu ver­bes­sern, beschloss die Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung, das Stadt­ge­biet ab sofort in die zwei Schieds­amts­be­zir­ke Atten­dorn-Stadt (für die Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner der Kern­stadt) und Atten­dorn-Land (für die Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner aller Ort­schaf­ten und Dör­fer) auf­zu­tei­len. Für den Stadt­be­zirk ist zukünf­tig Dag­mar Lan­gen­ohl zustän­dig. Den Land­be­zirk über­nimmt Tho­mas Fun­ke.

Eben­falls mit Blu­men und Prä­sen­ten wünsch­te Bür­ger­meis­ter Chris­ti­an Pospi­schil dem Duo viel Erfolg: „Das Schieds­amt ist eine wich­ti­ge Ein­rich­tung, wo doch in vie­len Streit­fäl­len oft schon ein ver­nünf­ti­ges Wort aus­reicht, um zu einer außer­ge­richt­li­chen Eini­gung zu gelan­gen. Die Schieds­per­so­nen sor­gen für Ent­las­tung unse­rer Gerich­te und stel­len durch geschick­te Mode­ra­ti­on oft den Frie­den bei­spiels­wei­se unter Nach­barn her. Schlich­ten statt Rich­ten heißt das Mot­to!“

Auch der Bund Deut­scher Schieds­män­ner und Schieds­frau­en e.V. war bei der Fei­er­stun­de ver­tre­ten. Der frisch gewähl­te Vor­sit­zen­de der BDS-Bezirks­ver­ei­ni­gung Sie­gen Hel­mut Han­ses aus Kirch­hun­dem ließ es sich nicht neh­men, den neu­en Schieds­per­so­nen per­sön­lich und eben­falls viel Erfolg für die kom­men­den Jah­re zu wün­schen und gab den bei­den „neu­en“ Kol­le­gen neben einem Geschenk auch eini­ge wert­vol­le Tipps mit auf den Weg: „Mit den Tugen­den Lei­den­schaft, Aus­dau­er und Empa­thie – und den­noch neu­tral – sowie mit diplo­ma­ti­schem Geschick wird es Ihnen ganz bestimmt gelin­gen, ziel­ori­en­tier­te Ver­glei­che zwi­schen den Streit­par­tei­en zu erzie­len. Sie ste­hen vor einer span­nen­den aber auch sehr inter­es­san­ten Auf­ga­be.“

Und aus sei­ner eige­nen lang­jäh­ri­gen Erfah­rung als Schieds­mann füg­te Han­ses mit einem Lächeln hin­zu: „Schieds­per­son zu sein macht auch Spaß. Und lang­wei­lig wird Ihnen nicht!“

Die Schieds­per­so­nen sind per E‑Mail über die Adres­se ordnungsamt@attendorn.org oder direkt über die E‑Mail-Adres­sen t.funke@outlook.de und d.langenohl@t‑online.de zu errei­chen.

Zusatz­in­for­ma­tio­nen „Schieds­per­so­nen“
Schieds­per­so­nen sind kei­ne Rich­ter und fäl­len somit kei­ne Urtei­le, son­dern sie schlich­ten. Durch ihr Ver­hand­lungs­ge­schick kön­nen sie ver­här­te­te Fron­ten auf­bre­chen, um so durch Schlich­tung und Abschluss eines Ver­gleichs gericht­li­che Aus­ein­an­der­set­zun­gen zu ver­hin­dern. In vie­len Berei­chen des Zivil- und Straf­rechts sind Schlich­tungs­ver­su­che vor einer Schieds­per­son als aner­kann­te Güte­stel­le mit­un­ter sogar zwin­gend vor­ge­se­hen. Das betrifft bei­spiels­wei­se The­men wie Nach­bar­schafts­strei­tig­kei­ten, Scha­dens­er­satz­an­sprü­che, Miet­an­ge­le­gen­hei­ten, Schmer­zens­geld, aber auch leich­te Kör­per­ver­let­zung, Haus­frie­dens­bruch, Belei­di­gung, Bedro­hung oder Sach­be­schä­di­gung.

Schieds­per­so­nen tra­gen durch ihr Enga­ge­ment wesent­lich zur Ent­las­tung der Gerich­te bei und för­dern den sozia­len Frie­den. Im Ein­satz ste­hen Men­schen, die ein hohes Maß an Inte­gri­tät und Unpar­tei­lich­keit mit­brin­gen und über gute kom­mu­ni­ka­ti­ve Fähig­kei­ten sowie Ein­füh­lungs­ver­mö­gen ver­fü­gen.

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