Donnerstag, 21. November 2024

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“Gap Year Südwestfalen”

Von der Schulbank in den Hörsaal oder doch gleich in die Ausbildung? Wer noch recht ahnungslos ist, wohin die berufliche Reise gehen soll, für den ist das „Gap Year Südwestfalen“ wie geschaffen. Mit diesem Angebot haben Schulabgänger:innen die Möglichkeit, innerhalb eines Jahres in mindestens drei verschiedene Berufe reinzuschnuppern und verschiedene Unternehmen in der Region kennenzulernen. Und das alles mit nur einer Bewerbung! In der Südwestfalen Agentur GmbH kamen nun zwei Jahrgänge zusammen, diejenigen, die ein Gap Year beendet haben und diejenigen, die in eines starten.

„Ich konnte durch das Gap Year Südwestfalen mehrere Berufe ausprobieren“, sagt Gap Year-Teilnehmerin Lilly Steinhart. Nun macht sie eine Ausbildung zur technischen Produktdesignerin bei Viega. „Den Beruf kannte ich zuvor gar nicht.” Die Praktika haben den Ausschlag gegeben – auch bei Vanessa Körn. „Ich hätte mich für den falschen Beruf entschieden“, ist sie sich sicher. „Ich hatte mich eigentlich im Architekturstudium gesehen. Jetzt studiere ich Wirtschaftsinformatik.“

Zehn Jugendliche haben das „Gap Year Südwestfalen“-Programm im vergangenen Jahr genutzt und können jetzt auf ein Jahr mit reichlich Erfahrungen in den unterschiedlichsten Branchen zurückblicken. 17 Schulabgänger:innen stehen in diesem Jahr in den Startlöchern. Ihr Gap Year hat gerade begonnen. Teilnehmende beider Jahrgänge tauschten sich jetzt im Zukunftslabor der Südwestfalen Agentur GmbH aus. Sie organisiert und koordiniert das Programm für die Teilnehmenden und die Unternehmen.

Die Möglichkeit, in verschiedene Berufe zu schnuppern, empfanden alle als Bereicherung für ihre Zukunft. Das dürfte die nächste Gap Year-Generation gerne hören. Simone Sokolis begleitete ihre Tochter Antonia zum Austauschtreffen. Auch die junge Frau wusste nicht, welche berufliche Richtung sie einschlagen soll. Drei Praktika stehen nun auf ihrem Jahresplan. „Wir wollten nicht, dass unsere Tochter sich einfach irgendwo an der Uni einschreibt, um irgendetwas zu studieren, wo sie sich gar nicht sicher ist, wohin ihr beruflicher Weg gehen soll.“ Durch das Internet wurde sie auf das „Gap Year Südwestfalen“ aufmerksam. „Vielleicht findet sie so für sich den richtigen Beruf und den richtigen Arbeitgeber.“

Zurzeit nehmen 68 Unternehmen aus Südwestfalen am Programm teil. Von gewerblich-technischen Berufen, über Garten- und Landschaftsbau bis hin zu der Arbeit in der Hotellerie, der IT-Branche, der Tourismusbranche, Arbeitsmarktdienstleistungen, Pflege und Sozialen Diensten ist alles dabei. „Es kommen immer weitere Unternehmen mit neuen Möglichkeiten und Angeboten hinzu“, ist Cilia Müller, Projektmanagerin für das “Gap Year Südwestfalen” bei der Südwestfalen Agentur GmbH, stolz auf den Erfolg. „Natürlich freuen wir uns auch über weitere Arbeitgeber. Besonders aus dem Handwerk und aus den Bereichen Marketing, Design, Journalismus, Architektur brauchen wir noch Unterstützung.“

„Junge Menschen und die Unternehmen der Region zusammenzubringen, ist eine unserer Aufgaben im großen Kooperationsprojekt „Arbeitgeberschmiede Südwestfalen”, sagte Saskia Haardt-Cerff als zuständige Projektleiterin im Regionalmarketing der Südwestfalen Agentur GmbH. „Das „Gap Year Südwestfalen“ ist ein Baustein davon, weil Berufsstartende praxisnahe Einblicke in Unternehmen bekommen und sich die Betriebe bei Bewerbenden zeigen können: eine Win-Win Situation für beide Seiten.“

Das „Gap Year Südwestfalen“ gibt es in drei Varianten. In der „Classic“-Variante absolvierst man innerhalb eines Jahres drei bezahlte Praktika über je drei Monate, in der Mini-Variante drei einmonatige Praktika. Außerdem gibt es noch eine Variante aus Praktikum und Schnupperstudium.

Junge Leute, die im Sommer 2025 die Schule beenden und am „Gap Year Südwestfalen“ teilnehmen wollen, können sich bereits jetzt unter www.gapyear-suedwestfalen.com bewerben. Die Bewerbungsfrist endet am 30. Juni 2025. Doch je eher man sich bewirbt, desto größer ist die Auswahl an Praktika.  

Die Arbeitgeberschmiede Südwestfalen wird kofinanziert von der Europäischen Union und des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW.

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