Zu einem Vortrag über die „Krise der Demokratie als Entfremdung zwischen Politik und Volk? Eine Bestandsaufnahme und Blick in die Zukunft.“ hatten Frauen Union und der CDU Stadtverband Attendorn Ende April in die Akademie Biggesee eingeladen.
Christian Hesse, der stellvertretende Leiter der Akademie Biggesee, erklärte anhand des Democracy Index die weltweite politische Situation. Am Beispiel von aktiven Politikern führte er den Unterschied zwischen Extremismus und Populismus aus. Dabei besteht ein Trend zum Rückgang von geschlossenen Autokratien zugunsten von elektoralen Autokratien. Interessante Ergebnisse zeigten auch die aktuellen Umfragen der Forschungsgruppe Wahlen zur Europawahl und zur politischen Positionierung von Parteianhängern. Erfreulich war zu erfahren, dass nach Untersuchungen des Instituts für Demoskopie Allensbach, die Mehrheit der Gesellschaft in Deutschland die politische Mitte und die Demokratie bevorzugen.
Auch die Gesellschaftsanalyse auf Basis des Sinus-Milieu-Modells brachte interessante Erkenntnisse über die politische Tendenz der Menschen in Deutschland und ihr Wahlverhalten.
Zum Schluss machte Christian Hesse deutlich, dass sich die gesamte Welt in einem geopolitischen Umbruch befinde, bei dem das Ergebnis nicht vorhersehbar sei. Der Wandel vollziehe sich in verschiedenen Ebenen und Bereichen. Um zwischen den widerstreitenden Positionen einen Konsens zu finden, müsse zwingend eine andere Debattenkultur aufgebaut werden. Die Teilnehmenden machten einen Anfang und diskutierten lebhaft über die bestmögliche Ausgestaltung der Demokratie.